mir halten -- um diese elenden Krämer- Vortheile eines Tages opfert Casimir Perrier das Glück Frankreichs, Europa's, vielleicht um ein Jahrhundert auf. Es ist wahr, der Krieg der Armen gegen die Reichen hat begonnen, und wehe jenen Staatsmännern, die zu dumm oder zu schlecht sind zu begreifen, daß man nicht gegen die Armen, sondern gegen die Armuth zu Felde ziehen müsse. Nicht gegen den Besitz, nur gegen die Vorrechte der Rei¬ chen streitet das Volk; wenn aber diese Vor¬ rechte sich hinter dem Besitze verschanzen, wie will das Volk die Gleichheit, die ihm gebührt, anders erobern, als indem es den Besitz er¬ stürmt? Schon die Staaten des Alterthums kränkelten an diesem Uebel der Menschheit; drei tausend Jahre haben das Unheil gesäet, und das Menschengeschlecht nach uns wird es ärndten. Frei nannten sich die Völker, wenn die Reichen ohne Vorrang unter einander die
mir halten — um dieſe elenden Kraͤmer- Vortheile eines Tages opfert Caſimir Perrier das Gluͤck Frankreichs, Europa's, vielleicht um ein Jahrhundert auf. Es iſt wahr, der Krieg der Armen gegen die Reichen hat begonnen, und wehe jenen Staatsmaͤnnern, die zu dumm oder zu ſchlecht ſind zu begreifen, daß man nicht gegen die Armen, ſondern gegen die Armuth zu Felde ziehen muͤſſe. Nicht gegen den Beſitz, nur gegen die Vorrechte der Rei¬ chen ſtreitet das Volk; wenn aber dieſe Vor¬ rechte ſich hinter dem Beſitze verſchanzen, wie will das Volk die Gleichheit, die ihm gebuͤhrt, anders erobern, als indem es den Beſitz er¬ ſtuͤrmt? Schon die Staaten des Alterthums kraͤnkelten an dieſem Uebel der Menſchheit; drei tauſend Jahre haben das Unheil geſaͤet, und das Menſchengeſchlecht nach uns wird es aͤrndten. Frei nannten ſich die Voͤlker, wenn die Reichen ohne Vorrang unter einander die
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mir halten — um dieſe elenden Kraͤmer-
Vortheile eines Tages opfert Caſimir Perrier
das Gluͤck Frankreichs, Europa's, vielleicht um
ein Jahrhundert auf. Es iſt wahr, der Krieg
der Armen gegen die Reichen hat begonnen,
und wehe jenen Staatsmaͤnnern, die zu dumm
oder zu ſchlecht ſind zu begreifen, daß man
nicht gegen die Armen, ſondern gegen die
Armuth zu Felde ziehen muͤſſe. Nicht gegen
den Beſitz, nur gegen die Vorrechte der Rei¬
chen ſtreitet das Volk; wenn aber dieſe Vor¬
rechte ſich hinter dem Beſitze verſchanzen, wie
will das Volk die Gleichheit, die ihm gebuͤhrt,
anders erobern, als indem es den Beſitz er¬
ſtuͤrmt? Schon die Staaten des Alterthums
kraͤnkelten an dieſem Uebel der Menſchheit;
drei tauſend Jahre haben das Unheil geſaͤet,
und das Menſchengeſchlecht nach uns wird es
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/230>, abgerufen am 25.11.2024.
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