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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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fen meine frühere Mäßigung nicht finden; aber
sie thun sich selbst unrecht, daß sie sie suchten.
Die Zeiten der Theorien sind vorüber, die Zeit
der Praxis ist gekommen. Ich will nicht schrei¬
ben mehr, ich will kämpfen. Hätte ich Gele¬
genheit und Jugendkraft, würde ich den Feind
im Felde suchen; da mir aber beide fehlen,
schärfe ich meine Feder, sie so viel als mög¬
lich einem Schwerte gleich zu machen. Und
ich werde sie führen, bis man sie mir aus
der Hand schlägt, bis man mir die Faust
abhaut, die mit der Feder unzertrennlich ver¬
bunden ist. Die Mäßigung ist jetzt noch in
meiner Gesinnung, wie sie es früher war;
aber sie soll nicht mehr in meinen Worten er¬
scheinen. Damals, als ich so ruhig schrieb,
stürmte es gerade am heftigsten in mir; weil
ich [n]och nicht wußte was ich wollte, ging ich
langsam und sprach bedächtig. Jetzt aber,
da mir klar geworden, was sie wollen, weiß

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fen meine fruͤhere Maͤßigung nicht finden; aber
ſie thun ſich ſelbſt unrecht, daß ſie ſie ſuchten.
Die Zeiten der Theorien ſind voruͤber, die Zeit
der Praxis iſt gekommen. Ich will nicht ſchrei¬
ben mehr, ich will kaͤmpfen. Haͤtte ich Gele¬
genheit und Jugendkraft, wuͤrde ich den Feind
im Felde ſuchen; da mir aber beide fehlen,
ſchaͤrfe ich meine Feder, ſie ſo viel als moͤg¬
lich einem Schwerte gleich zu machen. Und
ich werde ſie fuͤhren, bis man ſie mir aus
der Hand ſchlaͤgt, bis man mir die Fauſt
abhaut, die mit der Feder unzertrennlich ver¬
bunden iſt. Die Maͤßigung iſt jetzt noch in
meiner Geſinnung, wie ſie es fruͤher war;
aber ſie ſoll nicht mehr in meinen Worten er¬
ſcheinen. Damals, als ich ſo ruhig ſchrieb,
ſtuͤrmte es gerade am heftigſten in mir; weil
ich [n]och nicht wußte was ich wollte, ging ich
langſam und ſprach bedaͤchtig. Jetzt aber,
da mir klar geworden, was ſie wollen, weiß

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[169/0183] fen meine fruͤhere Maͤßigung nicht finden; aber ſie thun ſich ſelbſt unrecht, daß ſie ſie ſuchten. Die Zeiten der Theorien ſind voruͤber, die Zeit der Praxis iſt gekommen. Ich will nicht ſchrei¬ ben mehr, ich will kaͤmpfen. Haͤtte ich Gele¬ genheit und Jugendkraft, wuͤrde ich den Feind im Felde ſuchen; da mir aber beide fehlen, ſchaͤrfe ich meine Feder, ſie ſo viel als moͤg¬ lich einem Schwerte gleich zu machen. Und ich werde ſie fuͤhren, bis man ſie mir aus der Hand ſchlaͤgt, bis man mir die Fauſt abhaut, die mit der Feder unzertrennlich ver¬ bunden iſt. Die Maͤßigung iſt jetzt noch in meiner Geſinnung, wie ſie es fruͤher war; aber ſie ſoll nicht mehr in meinen Worten er¬ ſcheinen. Damals, als ich ſo ruhig ſchrieb, ſtuͤrmte es gerade am heftigſten in mir; weil ich noch nicht wußte was ich wollte, ging ich langſam und ſprach bedaͤchtig. Jetzt aber, da mir klar geworden, was ſie wollen, weiß 11*

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/183>, abgerufen am 24.11.2024.