"das Ergebniß der Furcht gewesen, die hinter "uns stand; unser Ruhm nur die Folge unserer "Verbrechen! Seyd artig, hat man uns zu "sagen sich erfrecht, und man wird nicht "über euch herfallen. Und ein solches "Wort konnte aus dem Munde eines Franzosen "kommen! Und das Herz derer, die es gehört "das Wort, hat nicht gezuckt! Und das Blut "hat nicht gekocht in ihren Adern! Wenn das "Gebäude vom July nur auf der Hingebung "der Nationalwürde ruht, wird es zusammen "stürzen; man baut kein dauerhaftes Denkmahl "auf Unehre. Triumphbogen, die man mit "Koth zusammen knetete, würden nicht auf die "Nachwelt kommen."
Ueber die thörigten Friedenshoffnungen des Ministeriums und wie sie, von Furcht geblendet, der Gefahr zueilen, die sie fliehen möchten, drückt sich Chateaubriand wie folgt aus: "Zweifelt nicht "daran, die fremden Mächte, welche die Frei¬
„das Ergebniß der Furcht geweſen, die hinter „uns ſtand; unſer Ruhm nur die Folge unſerer „Verbrechen! Seyd artig, hat man uns zu „ſagen ſich erfrecht, und man wird nicht „uͤber euch herfallen. Und ein ſolches „Wort konnte aus dem Munde eines Franzoſen „kommen! Und das Herz derer, die es gehoͤrt „das Wort, hat nicht gezuckt! Und das Blut „hat nicht gekocht in ihren Adern! Wenn das „Gebaͤude vom July nur auf der Hingebung „der Nationalwuͤrde ruht, wird es zuſammen „ſtuͤrzen; man baut kein dauerhaftes Denkmahl „auf Unehre. Triumphbogen, die man mit „Koth zuſammen knetete, wuͤrden nicht auf die „Nachwelt kommen.“
Ueber die thoͤrigten Friedenshoffnungen des Miniſteriums und wie ſie, von Furcht geblendet, der Gefahr zueilen, die ſie fliehen moͤchten, druͤckt ſich Chateaubriand wie folgt aus: „Zweifelt nicht „daran, die fremden Maͤchte, welche die Frei¬
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„uns ſtand; unſer Ruhm nur die Folge unſerer
„Verbrechen! Seyd artig, hat man uns zu
„ſagen ſich erfrecht, und man wird nicht
„uͤber euch herfallen. Und ein ſolches
„Wort konnte aus dem Munde eines Franzoſen
„kommen! Und das Herz derer, die es gehoͤrt
„das Wort, hat nicht gezuckt! Und das Blut
„hat nicht gekocht in ihren Adern! Wenn das
„Gebaͤude vom July nur auf der Hingebung
„der Nationalwuͤrde ruht, wird es zuſammen
„ſtuͤrzen; man baut kein dauerhaftes Denkmahl
„auf Unehre. Triumphbogen, die man mit
„Koth zuſammen knetete, wuͤrden nicht auf die
„Nachwelt kommen.“
Ueber die thoͤrigten Friedenshoffnungen des
Miniſteriums und wie ſie, von Furcht geblendet,
der Gefahr zueilen, die ſie fliehen moͤchten, druͤckt
ſich Chateaubriand wie folgt aus: „Zweifelt nicht
„daran, die fremden Maͤchte, welche die Frei¬
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/160>, abgerufen am 26.11.2024.
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