Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832.den es durchsetzen. Man gewinnt immer, wenn Nun Glück zum neuen Jahre! und möge es den es durchſetzen. Man gewinnt immer, wenn Nun Glück zum neuen Jahre! und möge es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0176" n="162"/> den es durchſetzen. Man gewinnt immer, wenn<lb/> man keine andere Wahl hat als zwiſchen Sieg oder<lb/> Tod. Vom Kaiſer Nikolaus iſt keine Gnade zu<lb/> hoffen, die Polen müſſen <hi rendition="#g">ihn</hi> begnadigen. Wie es<lb/> im <choice><sic>Preußich-Polen</sic><corr>Preußiſch-Polen</corr></choice> ausſieht, weiß ich nicht, die heu¬<lb/> tigen Zeitungen ſprechen auch von einer Revolution,<lb/> die ſich dort begeben haben ſoll. Von Oeſterreichiſch-<lb/> Polen darf man, wie ich glaube, etwas erwarten<lb/> Das kluge Oeſterreich kann ſich da vielleicht eine<lb/> dumme Falle gelegt haben. Die italieniſchen Regi¬<lb/> menter, welchen ſie nicht trauten, haben ſie ſchon vor<lb/> mehreren Jahren aus ihrem Vaterlande gezogen und<lb/> ſie nach Gallizien verſetzt, und jetzt, wenn ſich die<lb/> Polen inſurgiren, ſind dieſe Regimenter wahrſchein¬<lb/> lich geneigt, mit ihnen gemeinſchaftliche Sache zu<lb/> machen. Sei einer klug heute; betrüge einer den<lb/> lieben Gott!</p><lb/> <p>Nun Glück zum neuen Jahre! und möge es<lb/> uns und unſern Freunden im neuen Jahre beſſer<lb/> gehen, als Kaiſern und Königen. Das ſind beſchei¬<lb/> dene Wünſche, die wohl der Himmel erhören wird.<lb/> Ich werde dem Conrad ſagen: wenn ein Kaiſer<lb/> kommt, ſehen Sie ihm auf die Hände und laſſen<lb/> ihn nicht allein im Zimmer. Im nächſten Jahre<lb/> wird das Dutzend Eier theurer ſeyn als ein Dutzend<lb/> Fürſten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0176]
den es durchſetzen. Man gewinnt immer, wenn
man keine andere Wahl hat als zwiſchen Sieg oder
Tod. Vom Kaiſer Nikolaus iſt keine Gnade zu
hoffen, die Polen müſſen ihn begnadigen. Wie es
im Preußiſch-Polen ausſieht, weiß ich nicht, die heu¬
tigen Zeitungen ſprechen auch von einer Revolution,
die ſich dort begeben haben ſoll. Von Oeſterreichiſch-
Polen darf man, wie ich glaube, etwas erwarten
Das kluge Oeſterreich kann ſich da vielleicht eine
dumme Falle gelegt haben. Die italieniſchen Regi¬
menter, welchen ſie nicht trauten, haben ſie ſchon vor
mehreren Jahren aus ihrem Vaterlande gezogen und
ſie nach Gallizien verſetzt, und jetzt, wenn ſich die
Polen inſurgiren, ſind dieſe Regimenter wahrſchein¬
lich geneigt, mit ihnen gemeinſchaftliche Sache zu
machen. Sei einer klug heute; betrüge einer den
lieben Gott!
Nun Glück zum neuen Jahre! und möge es
uns und unſern Freunden im neuen Jahre beſſer
gehen, als Kaiſern und Königen. Das ſind beſchei¬
dene Wünſche, die wohl der Himmel erhören wird.
Ich werde dem Conrad ſagen: wenn ein Kaiſer
kommt, ſehen Sie ihm auf die Hände und laſſen
ihn nicht allein im Zimmer. Im nächſten Jahre
wird das Dutzend Eier theurer ſeyn als ein Dutzend
Fürſten.
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