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Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 2. Leipzig, 1900.

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Prüde giebt es unter der Bedingung zu, daß man nicht
davon spricht.

Aber die Menschheit? Da muß der träumende Geist,
meint er, ausholen bis in das Wunderbarste, Oberste, Riesigste,
was er sich denken kann. Der erste "Mensch" der Menschheit,
heißt es, kam -- "von Gott". Du weißt ja: eines Tages
saß er unter dem Apfelbaum. Vorher nicht. Auf der Kante
dieses "eines Tages" und "vorher" balanciert die Schöpfung
aus der Versenkung. Des reinen Geistes äußerster Weg.

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Prüde giebt es unter der Bedingung zu, daß man nicht
davon ſpricht.

Aber die Menſchheit? Da muß der träumende Geiſt,
meint er, ausholen bis in das Wunderbarſte, Oberſte, Rieſigſte,
was er ſich denken kann. Der erſte „Menſch“ der Menſchheit,
heißt es, kam — „von Gott“. Du weißt ja: eines Tages
ſaß er unter dem Apfelbaum. Vorher nicht. Auf der Kante
dieſes „eines Tages“ und „vorher“ balanciert die Schöpfung
aus der Verſenkung. Des reinen Geiſtes äußerſter Weg.

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[23/0039] Prüde giebt es unter der Bedingung zu, daß man nicht davon ſpricht. Aber die Menſchheit? Da muß der träumende Geiſt, meint er, ausholen bis in das Wunderbarſte, Oberſte, Rieſigſte, was er ſich denken kann. Der erſte „Menſch“ der Menſchheit, heißt es, kam — „von Gott“. Du weißt ja: eines Tages ſaß er unter dem Apfelbaum. Vorher nicht. Auf der Kante dieſes „eines Tages“ und „vorher“ balanciert die Schöpfung aus der Verſenkung. Des reinen Geiſtes äußerſter Weg. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 2. Leipzig, 1900, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben02_1900/39>, abgerufen am 30.04.2024.