zeitweisen Ortswechsel aus dem Wege zu gehen. Die Schwalbe und der Storch wissen ein Lied davon. Sie wandern, wenn der Winter kommt, und Ozeane und Erdteile sind ihnen ein Spiel auf ihrer freien Fahrt durch das Luftblau. Aber das war auch der letzte Trumpf. Dabei ist der Vogel stehen ge¬ blieben. Folge dem Raubvogel da drüben über dem Wald. Wie er Kreise zieht, wunderbar, mit einer Kunst, die ihm selbst der kluge Mensch so individuell frei heute noch nicht nachmachen kann. Und nimm die grüne Eidechse hier daneben. Das ist die Eidechse dort, warmblütig geworden, luftballonleicht, mit Federkleid und mit Schwungfedern zum Flug. Und doch nur ein Vogel. Du bist mehr. Du mit deinen Haaren. Jedes Löckchen da an deinem Leibe, bis zu dem goldigen Flaum, der nur noch wie Stäubchen dir auf Arm und Schenkel schimmert -- sie reden von deinem Schicksal, das den anderen, den höheren Weg ging. Über das Haartier. Das Säugetier.
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zeitweiſen Ortswechſel aus dem Wege zu gehen. Die Schwalbe und der Storch wiſſen ein Lied davon. Sie wandern, wenn der Winter kommt, und Ozeane und Erdteile ſind ihnen ein Spiel auf ihrer freien Fahrt durch das Luftblau. Aber das war auch der letzte Trumpf. Dabei iſt der Vogel ſtehen ge¬ blieben. Folge dem Raubvogel da drüben über dem Wald. Wie er Kreiſe zieht, wunderbar, mit einer Kunſt, die ihm ſelbſt der kluge Menſch ſo individuell frei heute noch nicht nachmachen kann. Und nimm die grüne Eidechſe hier daneben. Das iſt die Eidechſe dort, warmblütig geworden, luftballonleicht, mit Federkleid und mit Schwungfedern zum Flug. Und doch nur ein Vogel. Du biſt mehr. Du mit deinen Haaren. Jedes Löckchen da an deinem Leibe, bis zu dem goldigen Flaum, der nur noch wie Stäubchen dir auf Arm und Schenkel ſchimmert — ſie reden von deinem Schickſal, das den anderen, den höheren Weg ging. Über das Haartier. Das Säugetier.
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zeitweiſen Ortswechſel aus dem Wege zu gehen. Die Schwalbe
und der Storch wiſſen ein Lied davon. Sie wandern, wenn
der Winter kommt, und Ozeane und Erdteile ſind ihnen ein
Spiel auf ihrer freien Fahrt durch das Luftblau. Aber das
war auch der letzte Trumpf. Dabei iſt der Vogel ſtehen ge¬
blieben. Folge dem Raubvogel da drüben über dem Wald.
Wie er Kreiſe zieht, wunderbar, mit einer Kunſt, die ihm ſelbſt
der kluge Menſch ſo individuell frei heute noch nicht nachmachen
kann. Und nimm die grüne Eidechſe hier daneben. Das iſt
die Eidechſe dort, warmblütig geworden, luftballonleicht, mit
Federkleid und mit Schwungfedern zum Flug. Und doch nur
ein Vogel. Du biſt mehr. Du mit deinen Haaren. Jedes
Löckchen da an deinem Leibe, bis zu dem goldigen Flaum, der
nur noch wie Stäubchen dir auf Arm und Schenkel ſchimmert
— ſie reden von deinem Schickſal, das den anderen, den höheren
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Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 2. Leipzig, 1900, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben02_1900/114>, abgerufen am 25.11.2024.
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