Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Verschmelzen überhaupt hatte ja zum erstenmal in gewissem
Sinne den Bann der Einsiedelei und mürrischen Alleinleberei
bei dem Zwergenvölkchen durchbrochen. Jetzt trieb das offen¬
bar schon weitere Früchte. Jenes Zusammenbleiben der zwanzig
Teilzwerge unter Führung des einen, größten Zwerges zeigte
den ersten Beginn eines sozialen Bruderverbandes zu gemein¬
samem Vorgehen und Nutzen -- ein bedeutsamer Fingerzeig!

Doch das beiseite. Fixiere dir nur noch einmal recht
scharf das Schlußbild. Zwei Zwerge. Der eine spaltet von
sich neunzehn kleinste Zwerglein ab; der andere nur eins;
aber ein ziemlich großes. Der erste Zwerg bewegt sich zu
dem zweiten hin und läßt, ganz nahe herantretend, eines
seiner neunzehn Kleinen auf das Spaltjunge des andern los.
Aus der Vermischung der beiden jungen geht ein neuer Zwerg
entweder von der ersten oder von der zweiten Art hervor ....

Verſchmelzen überhaupt hatte ja zum erſtenmal in gewiſſem
Sinne den Bann der Einſiedelei und mürriſchen Alleinleberei
bei dem Zwergenvölkchen durchbrochen. Jetzt trieb das offen¬
bar ſchon weitere Früchte. Jenes Zuſammenbleiben der zwanzig
Teilzwerge unter Führung des einen, größten Zwerges zeigte
den erſten Beginn eines ſozialen Bruderverbandes zu gemein¬
ſamem Vorgehen und Nutzen — ein bedeutſamer Fingerzeig!

Doch das beiſeite. Fixiere dir nur noch einmal recht
ſcharf das Schlußbild. Zwei Zwerge. Der eine ſpaltet von
ſich neunzehn kleinſte Zwerglein ab; der andere nur eins;
aber ein ziemlich großes. Der erſte Zwerg bewegt ſich zu
dem zweiten hin und läßt, ganz nahe herantretend, eines
ſeiner neunzehn Kleinen auf das Spaltjunge des andern los.
Aus der Vermiſchung der beiden jungen geht ein neuer Zwerg
entweder von der erſten oder von der zweiten Art hervor ....

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0156" n="140"/>
Ver&#x017F;chmelzen überhaupt hatte ja zum er&#x017F;tenmal in gewi&#x017F;&#x017F;em<lb/>
Sinne den Bann der Ein&#x017F;iedelei und mürri&#x017F;chen Alleinleberei<lb/>
bei dem Zwergenvölkchen durchbrochen. Jetzt trieb das offen¬<lb/>
bar &#x017F;chon weitere Früchte. Jenes Zu&#x017F;ammenbleiben der zwanzig<lb/>
Teilzwerge unter Führung des einen, größten Zwerges zeigte<lb/>
den er&#x017F;ten Beginn eines &#x017F;ozialen Bruderverbandes zu gemein¬<lb/>
&#x017F;amem Vorgehen und Nutzen &#x2014; ein bedeut&#x017F;amer Fingerzeig!</p><lb/>
        <p>Doch das bei&#x017F;eite. Fixiere dir nur noch einmal recht<lb/>
&#x017F;charf das Schlußbild. Zwei Zwerge. Der eine &#x017F;paltet von<lb/>
&#x017F;ich neunzehn klein&#x017F;te Zwerglein ab; der andere nur eins;<lb/>
aber ein ziemlich großes. Der er&#x017F;te Zwerg bewegt &#x017F;ich zu<lb/>
dem zweiten hin und läßt, ganz nahe herantretend, eines<lb/>
&#x017F;einer neunzehn Kleinen auf das Spaltjunge des andern los.<lb/>
Aus der Vermi&#x017F;chung der beiden jungen geht ein neuer Zwerg<lb/>
entweder von der er&#x017F;ten oder von der zweiten Art hervor ....</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0156] Verſchmelzen überhaupt hatte ja zum erſtenmal in gewiſſem Sinne den Bann der Einſiedelei und mürriſchen Alleinleberei bei dem Zwergenvölkchen durchbrochen. Jetzt trieb das offen¬ bar ſchon weitere Früchte. Jenes Zuſammenbleiben der zwanzig Teilzwerge unter Führung des einen, größten Zwerges zeigte den erſten Beginn eines ſozialen Bruderverbandes zu gemein¬ ſamem Vorgehen und Nutzen — ein bedeutſamer Fingerzeig! Doch das beiſeite. Fixiere dir nur noch einmal recht ſcharf das Schlußbild. Zwei Zwerge. Der eine ſpaltet von ſich neunzehn kleinſte Zwerglein ab; der andere nur eins; aber ein ziemlich großes. Der erſte Zwerg bewegt ſich zu dem zweiten hin und läßt, ganz nahe herantretend, eines ſeiner neunzehn Kleinen auf das Spaltjunge des andern los. Aus der Vermiſchung der beiden jungen geht ein neuer Zwerg entweder von der erſten oder von der zweiten Art hervor ....

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben01_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben01_1898/156
Zitationshilfe: Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben01_1898/156>, abgerufen am 22.11.2024.