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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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III. Die Turnierwaffen.
dern unterhalb mit Eisenblech verstärkt und mit geschwärztem Kalb-
leder überzogen. Um bequem an die Rennbrust befestigt werden zu
können, schmiegt sie sich in ihrer Form ganz der Form der Brust
und linken Schulter an und ist nur am Unterrande etwas nach vor-
wärts gebogen. Ihre Grösse ist, je nach der Art ihrer Verwendung,
verschieden. Im Schweif- oder Bundrennen reicht sie nur bis
an den Hals, während sie beim Anzogenrennen sich bis zum
[Abbildung] Fig. 630.

Italienisches Stechzeug, sogenanntes Welsches
Zeug, aus der Harnischkammer Karls V. Das Bruststück ist mit genue-
sischem Brokat überzogen, das Zeug, sonst blank, teilweise vergoldet.
Arbeit des 15. Jahrhunderts, das Armzeug gehört dem 16. Jahrhundert
an. Das Zeug gehörte wahrscheinlich Ferdinand dem Katholischen
Armeria Real zu Madrid.

Sehspalt des Rennhutes erstreckt. Bei allen Rennen, wo die Stech-
tartsche beim Stosse nicht mit einem "Geschift" versehen ist, erscheint

III. Die Turnierwaffen.
dern unterhalb mit Eisenblech verstärkt und mit geschwärztem Kalb-
leder überzogen. Um bequem an die Rennbrust befestigt werden zu
können, schmiegt sie sich in ihrer Form ganz der Form der Brust
und linken Schulter an und ist nur am Unterrande etwas nach vor-
wärts gebogen. Ihre Gröſse ist, je nach der Art ihrer Verwendung,
verschieden. Im Schweif- oder Bundrennen reicht sie nur bis
an den Hals, während sie beim Anzogenrennen sich bis zum
[Abbildung] Fig. 630.

Italienisches Stechzeug, sogenanntes Welsches
Zeug, aus der Harnischkammer Karls V. Das Bruststück ist mit genue-
sischem Brokat überzogen, das Zeug, sonst blank, teilweise vergoldet.
Arbeit des 15. Jahrhunderts, das Armzeug gehört dem 16. Jahrhundert
an. Das Zeug gehörte wahrscheinlich Ferdinand dem Katholischen
Armeria Real zu Madrid.

Sehspalt des Rennhutes erstreckt. Bei allen Rennen, wo die Stech-
tartsche beim Stoſse nicht mit einem „Geschift“ versehen ist, erscheint

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[544/0562] III. Die Turnierwaffen. dern unterhalb mit Eisenblech verstärkt und mit geschwärztem Kalb- leder überzogen. Um bequem an die Rennbrust befestigt werden zu können, schmiegt sie sich in ihrer Form ganz der Form der Brust und linken Schulter an und ist nur am Unterrande etwas nach vor- wärts gebogen. Ihre Gröſse ist, je nach der Art ihrer Verwendung, verschieden. Im Schweif- oder Bundrennen reicht sie nur bis an den Hals, während sie beim Anzogenrennen sich bis zum [Abbildung Fig. 630. Italienisches Stechzeug, sogenanntes Welsches Zeug, aus der Harnischkammer Karls V. Das Bruststück ist mit genue- sischem Brokat überzogen, das Zeug, sonst blank, teilweise vergoldet. Arbeit des 15. Jahrhunderts, das Armzeug gehört dem 16. Jahrhundert an. Das Zeug gehörte wahrscheinlich Ferdinand dem Katholischen Armeria Real zu Madrid.] Sehspalt des Rennhutes erstreckt. Bei allen Rennen, wo die Stech- tartsche beim Stoſse nicht mit einem „Geschift“ versehen ist, erscheint

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/562>, abgerufen am 19.05.2024.