des 14. Jahrhunderts in Frankreich getragenen, chapels de Montauban, sind wir nicht genau unterrichtet.
Die Eisenkappe verschwindet erst um die Mitte des 16. Jahr- hunderts. Im letzten Stadium ihres Bestehens von 1520 an kommt
[Abbildung]
Fig. 22.
Eisenhut mit flachem Grat und breiten, tief herab- reichenden Krempen. Augsburger Arbeit. 15. Jahrhundert, 2. Hälfte.
sie in den Landsknechtherren ihrer Bequemlichkeit wegen ungemein zur Beliebtheit, und wird als niedere, leichte Haube mit einem wie noch heute üblichen Sonnenschirme getragen. (Fig. 24.)
[Abbildung]
Fig. 23.
Eisenkappe von einem Harnische, in welchen gekleidet König Maximilian I. 1480 in Lützelburg eingeritten war. Deutsch.
Um das 2. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden wir in der Ritterschaft plötzlich eine ganz neue Helmform, den Kugelhelm (bicoquet). Aus Italien herübergekommen, ist er eigentlich doch nichts anderes, als ein Topfhelm mit grossem Visier und eingezogenen
1. Der Helm.
des 14. Jahrhunderts in Frankreich getragenen, chapels de Montauban, sind wir nicht genau unterrichtet.
Die Eisenkappe verschwindet erst um die Mitte des 16. Jahr- hunderts. Im letzten Stadium ihres Bestehens von 1520 an kommt
[Abbildung]
Fig. 22.
Eisenhut mit flachem Grat und breiten, tief herab- reichenden Krempen. Augsburger Arbeit. 15. Jahrhundert, 2. Hälfte.
sie in den Landsknechtherren ihrer Bequemlichkeit wegen ungemein zur Beliebtheit, und wird als niedere, leichte Haube mit einem wie noch heute üblichen Sonnenschirme getragen. (Fig. 24.)
[Abbildung]
Fig. 23.
Eisenkappe von einem Harnische, in welchen gekleidet König Maximilian I. 1480 in Lützelburg eingeritten war. Deutsch.
Um das 2. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden wir in der Ritterschaft plötzlich eine ganz neue Helmform, den Kugelhelm (bicoquet). Aus Italien herübergekommen, ist er eigentlich doch nichts anderes, als ein Topfhelm mit groſsem Visier und eingezogenen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0055"n="37"/><fwplace="top"type="header">1. Der Helm.</fw><lb/>
des 14. Jahrhunderts in Frankreich getragenen, chapels de Montauban,<lb/>
sind wir nicht genau unterrichtet.</p><lb/><p>Die Eisenkappe verschwindet erst um die Mitte des 16. Jahr-<lb/>
hunderts. Im letzten Stadium ihres Bestehens von 1520 an kommt<lb/><figure><head><hirendition="#g">Fig</hi>. 22.</head><p><hirendition="#g">Eisenhut</hi> mit flachem Grat und breiten, tief herab-<lb/>
reichenden Krempen. Augsburger Arbeit. 15. Jahrhundert, 2. Hälfte.</p></figure><lb/>
sie in den Landsknechtherren ihrer Bequemlichkeit wegen ungemein<lb/>
zur Beliebtheit, und wird als niedere, leichte Haube mit einem wie<lb/>
noch heute üblichen Sonnenschirme getragen. (Fig. 24.)</p><lb/><figure><head><hirendition="#g">Fig</hi>. 23.</head><p><hirendition="#g">Eisenkappe</hi> von einem Harnische, in welchen gekleidet<lb/>
König <hirendition="#g">Maximilian</hi> I. 1480 in Lützelburg eingeritten war. Deutsch.</p></figure><lb/><p>Um das 2. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden wir in der<lb/>
Ritterschaft plötzlich eine ganz neue Helmform, den <hirendition="#g">Kugelhelm</hi><lb/>
(bicoquet). Aus Italien herübergekommen, ist er eigentlich doch<lb/>
nichts anderes, als ein Topfhelm mit groſsem Visier und eingezogenen<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[37/0055]
1. Der Helm.
des 14. Jahrhunderts in Frankreich getragenen, chapels de Montauban,
sind wir nicht genau unterrichtet.
Die Eisenkappe verschwindet erst um die Mitte des 16. Jahr-
hunderts. Im letzten Stadium ihres Bestehens von 1520 an kommt
[Abbildung Fig. 22. Eisenhut mit flachem Grat und breiten, tief herab-
reichenden Krempen. Augsburger Arbeit. 15. Jahrhundert, 2. Hälfte.]
sie in den Landsknechtherren ihrer Bequemlichkeit wegen ungemein
zur Beliebtheit, und wird als niedere, leichte Haube mit einem wie
noch heute üblichen Sonnenschirme getragen. (Fig. 24.)
[Abbildung Fig. 23. Eisenkappe von einem Harnische, in welchen gekleidet
König Maximilian I. 1480 in Lützelburg eingeritten war. Deutsch. ]
Um das 2. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts finden wir in der
Ritterschaft plötzlich eine ganz neue Helmform, den Kugelhelm
(bicoquet). Aus Italien herübergekommen, ist er eigentlich doch
nichts anderes, als ein Topfhelm mit groſsem Visier und eingezogenen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/55>, abgerufen am 05.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.