dienten, doch ins Waffenfach gehören und in Sammlungen nicht selten angetroffen werden. Die ältesten Schwerter der Art, welche wir kennen, datieren vom Ende des 13. Jahrhunderts und stammen von städtischen Gemeinschaften, wo zuerst eine geregeltere Rechtspflege Platz ge- griffen hatte. Ihre Betrachtung erweist, dass von jener Zeit bis ins 18. Jahrhundert die Formen der Klingen gleich geblieben sind. (Fig. 306). Die Richtschwertklinge ist in ihrer ganzen Länge sehr breit, flach, kolbig, unterhalb meist flach abgerundet. In der Nähe
[Abbildung]
Fig. 305.
Italienisches Fussknechtschwert mit Griff- bügel und einfachem Parierring. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte.
[Abbildung]
Fig. 306.
Richtschwert. Der Griff ist aus Messing, die kurzen Parierstangen sind mit Schellen besetzt. Auf dem Griffe ist nebst anderen Gestalten die heil. Katharina mit der Jahrzahl 1401 in roher Gravierung dargestellt. Ebenso finden sich auf der Klinge Galgen und Rad eingehauen. Deutsch.
des Endes findet sich zuweilen ein Loch, welches vorerst dazu diente, das Schwert an der Wand aufzuhängen. Nach Berichten einiger Fachschriftsteller benutzten die Scharfrichter dieses Loch, um eine Bleikugel hineinzupressen und dann flach zu schlagen, um die Hieb-
II. Die Angriffswaffen.
dienten, doch ins Waffenfach gehören und in Sammlungen nicht selten angetroffen werden. Die ältesten Schwerter der Art, welche wir kennen, datieren vom Ende des 13. Jahrhunderts und stammen von städtischen Gemeinschaften, wo zuerst eine geregeltere Rechtspflege Platz ge- griffen hatte. Ihre Betrachtung erweist, daſs von jener Zeit bis ins 18. Jahrhundert die Formen der Klingen gleich geblieben sind. (Fig. 306). Die Richtschwertklinge ist in ihrer ganzen Länge sehr breit, flach, kolbig, unterhalb meist flach abgerundet. In der Nähe
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Fig. 305.
Italienisches Fuſsknechtschwert mit Griff- bügel und einfachem Parierring. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte.
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Fig. 306.
Richtschwert. Der Griff ist aus Messing, die kurzen Parierstangen sind mit Schellen besetzt. Auf dem Griffe ist nebst anderen Gestalten die heil. Katharina mit der Jahrzahl 1401 in roher Gravierung dargestellt. Ebenso finden sich auf der Klinge Galgen und Rad eingehauen. Deutsch.
des Endes findet sich zuweilen ein Loch, welches vorerst dazu diente, das Schwert an der Wand aufzuhängen. Nach Berichten einiger Fachschriftsteller benutzten die Scharfrichter dieses Loch, um eine Bleikugel hineinzupressen und dann flach zu schlagen, um die Hieb-
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II. Die Angriffswaffen.
dienten, doch ins Waffenfach gehören und in Sammlungen nicht selten
angetroffen werden. Die ältesten Schwerter der Art, welche wir kennen,
datieren vom Ende des 13. Jahrhunderts und stammen von städtischen
Gemeinschaften, wo zuerst eine geregeltere Rechtspflege Platz ge-
griffen hatte. Ihre Betrachtung erweist, daſs von jener Zeit bis ins
18. Jahrhundert die Formen der Klingen gleich geblieben sind.
(Fig. 306). Die Richtschwertklinge ist in ihrer ganzen Länge sehr
breit, flach, kolbig, unterhalb meist flach abgerundet. In der Nähe
[Abbildung Fig. 305. Italienisches Fuſsknechtschwert mit Griff-
bügel und einfachem Parierring. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte.]
[Abbildung Fig. 306. Richtschwert. Der Griff ist aus Messing, die
kurzen Parierstangen sind mit Schellen besetzt. Auf dem Griffe ist
nebst anderen Gestalten die heil. Katharina mit der Jahrzahl 1401 in
roher Gravierung dargestellt. Ebenso finden sich auf der Klinge Galgen
und Rad eingehauen. Deutsch.]
des Endes findet sich zuweilen ein Loch, welches vorerst dazu diente,
das Schwert an der Wand aufzuhängen. Nach Berichten einiger
Fachschriftsteller benutzten die Scharfrichter dieses Loch, um eine
Bleikugel hineinzupressen und dann flach zu schlagen, um die Hieb-
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/284>, abgerufen am 25.11.2024.
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