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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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II. Die Angriffswaffen.

Wir haben zuvor bemerkt, dass sich am Beginne des 14. Jahr-
hunderts und zuerst in Ländern eines regeren gesellschaftlichen Ver-
kehrs eine Form von Schwertern herausbildete die ihr Entstehen in
der Sorge um die persönliche Sicherheit im gemeinen Leben gefunden
hatte. Derlei Schwerter, Haus- auch Bauernwehren genannt, waren,
als für den Nahkampf berechnet, meist sehr kurz. Bauernwehren bilden
in ihrer Klingenform schon einen Übergang zum Säbel. In dem von
Parteien zerrissenen Italien tritt im 14. Jahrh. eine derartige Hauswehre

[Abbildung] Fig. 297.

Ochsenzunge (Anelace) mit geschnittenem Griffe von
vergoldetem Messing, der mit Halbedelsteinen besetzt ist. Auf der
Klinge erblickt man in vergoldeter Ätzung die Gestalt des Herkules.
Auf dieser und dem Scheidenbeschläge auch das französische Wappen,
umgeben von Trophäen. 16. Jahrhundert, Ende. Zeit Heinrichs IV.
Kais. Waffensammlung zu Zarskoe-Selo.

[Abbildung] Fig. 298.

Ansatz einer Schwertklinge mit einfachen Gift-
zügen und den eingeschlagenen Marken des Juan Martinez in Toledo.
16. Jahrhundert, Ende.

II. Die Angriffswaffen.

Wir haben zuvor bemerkt, daſs sich am Beginne des 14. Jahr-
hunderts und zuerst in Ländern eines regeren gesellschaftlichen Ver-
kehrs eine Form von Schwertern herausbildete die ihr Entstehen in
der Sorge um die persönliche Sicherheit im gemeinen Leben gefunden
hatte. Derlei Schwerter, Haus- auch Bauernwehren genannt, waren,
als für den Nahkampf berechnet, meist sehr kurz. Bauernwehren bilden
in ihrer Klingenform schon einen Übergang zum Säbel. In dem von
Parteien zerrissenen Italien tritt im 14. Jahrh. eine derartige Hauswehre

[Abbildung] Fig. 297.

Ochsenzunge (Anelace) mit geschnittenem Griffe von
vergoldetem Messing, der mit Halbedelsteinen besetzt ist. Auf der
Klinge erblickt man in vergoldeter Ätzung die Gestalt des Herkules.
Auf dieser und dem Scheidenbeschläge auch das französische Wappen,
umgeben von Trophäen. 16. Jahrhundert, Ende. Zeit Heinrichs IV.
Kais. Waffensammlung zu Zarskoë-Selo.

[Abbildung] Fig. 298.

Ansatz einer Schwertklinge mit einfachen Gift-
zügen und den eingeschlagenen Marken des Juan Martinez in Toledo.
16. Jahrhundert, Ende.

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[258/0276] II. Die Angriffswaffen. Wir haben zuvor bemerkt, daſs sich am Beginne des 14. Jahr- hunderts und zuerst in Ländern eines regeren gesellschaftlichen Ver- kehrs eine Form von Schwertern herausbildete die ihr Entstehen in der Sorge um die persönliche Sicherheit im gemeinen Leben gefunden hatte. Derlei Schwerter, Haus- auch Bauernwehren genannt, waren, als für den Nahkampf berechnet, meist sehr kurz. Bauernwehren bilden in ihrer Klingenform schon einen Übergang zum Säbel. In dem von Parteien zerrissenen Italien tritt im 14. Jahrh. eine derartige Hauswehre [Abbildung Fig. 297. Ochsenzunge (Anelace) mit geschnittenem Griffe von vergoldetem Messing, der mit Halbedelsteinen besetzt ist. Auf der Klinge erblickt man in vergoldeter Ätzung die Gestalt des Herkules. Auf dieser und dem Scheidenbeschläge auch das französische Wappen, umgeben von Trophäen. 16. Jahrhundert, Ende. Zeit Heinrichs IV. Kais. Waffensammlung zu Zarskoë-Selo.] [Abbildung Fig. 298. Ansatz einer Schwertklinge mit einfachen Gift- zügen und den eingeschlagenen Marken des Juan Martinez in Toledo. 16. Jahrhundert, Ende.]

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/276>, abgerufen am 22.11.2024.