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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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4. Der Handschuh.
selbst bei Handschuhen mit Fingergeschüben wenigstens der Zeige-
finger der rechten Hand, dem beim Handhaben von Spiess und
Schwert Beweglichkeit nötig ist, nur durch Panzerzeug vorn gedeckt.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangen von Italien aus
leichte und bewegliche Handschuhe mit hohen Stulpen in Gebrauch,
welche in der Technik ganz mit den Brigantinen übereinstimmen.
Mehrere Reihen von schuppenartig übereinander liegenden Plättchen
werden mit schmalen Streifen von Panzerzeug verbunden. Gegen
[Abbildung] Fig. 81.

Rechter Handschuh von einem Prunkharnische Kaiser
Karls V. blank mit aufgelegten messingenen und vergoldeten Streifen
von meisterhafter Zeichnung im Stile Wenzel Jamnitzers. Um 1550.

[Abbildung] Fig. 82.

Handschuh mit Knöchelschiene, angeschobenem Dau-
men und Fingern aus Panzerzeug. Blank mit schwarz geätztem Rand.
Derselbe gehört zu einem Landsknechtharnische des Caspar von
Frundsberg
. Deutsche Arbeit um 1527.

Hiebe mit schwächeren italienischen Haudegen waren sie eine immer-
hin ausreichende Schutzwaffe. (Fig. 83.)

Die späteren Fussknechtharnische um 1570 besassen bekanntlich
kein Armzeug. Die Achsel und den halben Oberarm deckte das

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4. Der Handschuh.
selbst bei Handschuhen mit Fingergeschüben wenigstens der Zeige-
finger der rechten Hand, dem beim Handhaben von Spieſs und
Schwert Beweglichkeit nötig ist, nur durch Panzerzeug vorn gedeckt.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangen von Italien aus
leichte und bewegliche Handschuhe mit hohen Stulpen in Gebrauch,
welche in der Technik ganz mit den Brigantinen übereinstimmen.
Mehrere Reihen von schuppenartig übereinander liegenden Plättchen
werden mit schmalen Streifen von Panzerzeug verbunden. Gegen
[Abbildung] Fig. 81.

Rechter Handschuh von einem Prunkharnische Kaiser
Karls V. blank mit aufgelegten messingenen und vergoldeten Streifen
von meisterhafter Zeichnung im Stile Wenzel Jamnitzers. Um 1550.

[Abbildung] Fig. 82.

Handschuh mit Knöchelschiene, angeschobenem Dau-
men und Fingern aus Panzerzeug. Blank mit schwarz geätztem Rand.
Derselbe gehört zu einem Landsknechtharnische des Caspar von
Frundsberg
. Deutsche Arbeit um 1527.

Hiebe mit schwächeren italienischen Haudegen waren sie eine immer-
hin ausreichende Schutzwaffe. (Fig. 83.)

Die späteren Fuſsknechtharnische um 1570 besaſsen bekanntlich
kein Armzeug. Die Achsel und den halben Oberarm deckte das

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[83/0101] 4. Der Handschuh. selbst bei Handschuhen mit Fingergeschüben wenigstens der Zeige- finger der rechten Hand, dem beim Handhaben von Spieſs und Schwert Beweglichkeit nötig ist, nur durch Panzerzeug vorn gedeckt. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangen von Italien aus leichte und bewegliche Handschuhe mit hohen Stulpen in Gebrauch, welche in der Technik ganz mit den Brigantinen übereinstimmen. Mehrere Reihen von schuppenartig übereinander liegenden Plättchen werden mit schmalen Streifen von Panzerzeug verbunden. Gegen [Abbildung Fig. 81. Rechter Handschuh von einem Prunkharnische Kaiser Karls V. blank mit aufgelegten messingenen und vergoldeten Streifen von meisterhafter Zeichnung im Stile Wenzel Jamnitzers. Um 1550.] [Abbildung Fig. 82. Handschuh mit Knöchelschiene, angeschobenem Dau- men und Fingern aus Panzerzeug. Blank mit schwarz geätztem Rand. Derselbe gehört zu einem Landsknechtharnische des Caspar von Frundsberg. Deutsche Arbeit um 1527.] Hiebe mit schwächeren italienischen Haudegen waren sie eine immer- hin ausreichende Schutzwaffe. (Fig. 83.) Die späteren Fuſsknechtharnische um 1570 besaſsen bekanntlich kein Armzeug. Die Achsel und den halben Oberarm deckte das 6*

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/101>, abgerufen am 21.11.2024.