und eine Beziehung auf die Entwicklungsstufen der politischen Idee, und werden so geordnet, dasz die Demokratie als die niedrigste Stufe, die Monarchie als die höchste erscheint. Immerhin ist durch diese Erörterung, wenn auch nicht ein neues Princip der Eintheilung eingeführt, so doch eine höhere Einsicht in den Geist der verschiedenen Statenbildungen ge- wonnen worden.
Die Entwicklungsstufen der Geschichte aber entsprechen der logischen Entwicklung, wie sie Schleiermacher auffaszt, keineswegs. Die geschichtliche Reihenfolge ist viel öfter die umgekehrte: Monarchie, Aristokratie, Demokratie. Diese Er- fahrung entsprieht überdem der naturgemäszen Annahme, dasz das active Statsbewusztsein sich zuerst auf der Höhe des Lebens unter besonders günstigen Bedingungen entwickle und thätig werde und dann allmählich sich über weitere Kreise der Natur und Gesellschaft ausbreite.
Viertes Capitel. Das Princip der vier Grundformen.
Der specifische Unterschied der verschiedenen Statsformen ist, wie Aristoteles erkannt hat, in der verschiedenen Art zu finden, wie der Gegensatz der Regierung und der Regierten aufgefaszt wird, insbesondere in der Qualität (nicht Quantität) des Herrschers.
I. Die erste Form war die der Ideokratie, deren höch- ster Typus die Theokratie ist. Das Volk dachte sich den Herrscher als ein ihm in jeder Weise, schon von Natur über- geordnetes, als ein übermenschliches Wesen, Gott selbst wurde als der wahre Regent des States verehrt.
II. Den schroffsten Gegensatz zu der Ideokratie, in
Sechstes Buch. Die Statsformen.
und eine Beziehung auf die Entwicklungsstufen der politischen Idee, und werden so geordnet, dasz die Demokratie als die niedrigste Stufe, die Monarchie als die höchste erscheint. Immerhin ist durch diese Erörterung, wenn auch nicht ein neues Princip der Eintheilung eingeführt, so doch eine höhere Einsicht in den Geist der verschiedenen Statenbildungen ge- wonnen worden.
Die Entwicklungsstufen der Geschichte aber entsprechen der logischen Entwicklung, wie sie Schleiermacher auffaszt, keineswegs. Die geschichtliche Reihenfolge ist viel öfter die umgekehrte: Monarchie, Aristokratie, Demokratie. Diese Er- fahrung entsprieht überdem der naturgemäszen Annahme, dasz das active Statsbewusztsein sich zuerst auf der Höhe des Lebens unter besonders günstigen Bedingungen entwickle und thätig werde und dann allmählich sich über weitere Kreise der Natur und Gesellschaft ausbreite.
Viertes Capitel. Das Princip der vier Grundformen.
Der specifische Unterschied der verschiedenen Statsformen ist, wie Aristoteles erkannt hat, in der verschiedenen Art zu finden, wie der Gegensatz der Regierung und der Regierten aufgefaszt wird, insbesondere in der Qualität (nicht Quantität) des Herrschers.
I. Die erste Form war die der Ideokratie, deren höch- ster Typus die Theokratie ist. Das Volk dachte sich den Herrscher als ein ihm in jeder Weise, schon von Natur über- geordnetes, als ein übermenschliches Wesen, Gott selbst wurde als der wahre Regent des States verehrt.
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Sechstes Buch. Die Statsformen.
und eine Beziehung auf die Entwicklungsstufen der politischen
Idee, und werden so geordnet, dasz die Demokratie als die
niedrigste Stufe, die Monarchie als die höchste erscheint.
Immerhin ist durch diese Erörterung, wenn auch nicht ein
neues Princip der Eintheilung eingeführt, so doch eine höhere
Einsicht in den Geist der verschiedenen Statenbildungen ge-
wonnen worden.
Die Entwicklungsstufen der Geschichte aber entsprechen
der logischen Entwicklung, wie sie Schleiermacher auffaszt,
keineswegs. Die geschichtliche Reihenfolge ist viel öfter die
umgekehrte: Monarchie, Aristokratie, Demokratie. Diese Er-
fahrung entsprieht überdem der naturgemäszen Annahme, dasz
das active Statsbewusztsein sich zuerst auf der Höhe des
Lebens unter besonders günstigen Bedingungen entwickle und
thätig werde und dann allmählich sich über weitere Kreise
der Natur und Gesellschaft ausbreite.
Viertes Capitel.
Das Princip der vier Grundformen.
Der specifische Unterschied der verschiedenen Statsformen
ist, wie Aristoteles erkannt hat, in der verschiedenen Art zu
finden, wie der Gegensatz der Regierung und der Regierten
aufgefaszt wird, insbesondere in der Qualität (nicht Quantität)
des Herrschers.
I. Die erste Form war die der Ideokratie, deren höch-
ster Typus die Theokratie ist. Das Volk dachte sich den
Herrscher als ein ihm in jeder Weise, schon von Natur über-
geordnetes, als ein übermenschliches Wesen, Gott selbst
wurde als der wahre Regent des States verehrt.
II. Den schroffsten Gegensatz zu der Ideokratie, in
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Bluntschli, Johann Caspar: Allgemeine Statslehre. Stuttgart, 1875, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bluntschli_staatslehre_1875/396>, abgerufen am 22.11.2024.
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