Blumenbach, Johann Friedrich: Zwo Abhandlungen über die Nutritionskraft. St. Petersburg, 1789.Versuch Aggredior, non tam perficiendi spe, quam experiundi voluptate. cic. de oratore. §. 1. Obiges Motto ist bey weiten nicht etwa aus einer affectirten Bescheidenheit, So schwierig ich freylich von je die von der Käisers. Akadem. aufge- Ich schloß daraus daß die Lösung jenes Problems doch noch weit grö- Dieß gab den ersten Anlaß zu gegenwärtigen Blättern. Je mehr ich Versuch Aggredior, non tam perficiendi spe, quam experiundi voluptate. cic. de oratore. §. 1. Obiges Motto ist bey weiten nicht etwa aus einer affectirten Bescheidenheit, So schwierig ich freylich von je die von der Käisers. Akadem. aufge- Ich schloß daraus daß die Lösung jenes Problems doch noch weit grö- Dieß gab den ersten Anlaß zu gegenwärtigen Blättern. Je mehr ich <TEI> <text xml:id="blume_000125"> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0011" xml:id="pb007_0001" n="[7]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p rendition="#c">Versuch<lb/> einer Beantwortung der von der Kaiserlichen Akademie der<lb/> Wissenschaften zu St. Petersburg, zum drittenmal aufge-<lb/> gebenen Preisfrage: <hi rendition="#aq">uti nutritio aequabilis ꝛc.</hi></p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Aggredior, non tam perficiendi spe, quam experiundi voluptate.</hi> </p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">cic</hi>. de oratore.</hi> </p> <p rendition="#c">§. 1.</p> <p rendition="#no_indent">Obiges Motto ist bey weiten nicht etwa aus einer affectirten Bescheidenheit,<lb/> sondern deshalb gewählt, weil es ganz treffend den Anlaß zu gegenwär-<lb/> tigen Aufsatz angiebt.</p> <p>So schwierig ich freylich von je die von der Käisers. Akadem. aufge-<lb/> gebene Frage de <hi rendition="#aq">motu humorum ultra vasa</hi> gehalten habe, so unerwartet war es<lb/> mir doch, da mir die letzte Anzeige vom 20 Nov. 1786 zu handen kam und ich<lb/> fand, daß von 11 darüber eingelaufenen Schriften nicht eine ihren vollkommenen<lb/> Beyfall erhalten können, und sie daher die nemliche Frage zum drittenmale auf-<lb/> gegeben habe.</p> <p>Ich schloß daraus daß die Lösung jenes Problems doch noch weit grö-<lb/> ßere tieferliegende Schwierigkeiten haben müße, als ich selbst gedacht hatte; und<lb/> diese aufzufinden schien es mir der sicherste Weg, wenn ich meine eigene bis-<lb/> herige Borstellungsart von der Ernährung und dem Wachsthum zu Papier<lb/> brächte.</p> <p>Dieß gab den ersten Anlaß zu gegenwärtigen Blättern. Je mehr ich<lb/> darüber nachdachte, desto interessanter fand ich den Gegestand, und dieß bewog<lb/> mich, zu meiner eignen fernern Belehrung, seit Jahr und Tag einen Theil mei-<lb/> ner Muse absichtlich auf die weitere Untersuchung desselben zu verwenden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0011]
Versuch
einer Beantwortung der von der Kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften zu St. Petersburg, zum drittenmal aufge-
gebenen Preisfrage: uti nutritio aequabilis ꝛc.
Aggredior, non tam perficiendi spe, quam experiundi voluptate.
cic. de oratore.
§. 1.
Obiges Motto ist bey weiten nicht etwa aus einer affectirten Bescheidenheit,
sondern deshalb gewählt, weil es ganz treffend den Anlaß zu gegenwär-
tigen Aufsatz angiebt.
So schwierig ich freylich von je die von der Käisers. Akadem. aufge-
gebene Frage de motu humorum ultra vasa gehalten habe, so unerwartet war es
mir doch, da mir die letzte Anzeige vom 20 Nov. 1786 zu handen kam und ich
fand, daß von 11 darüber eingelaufenen Schriften nicht eine ihren vollkommenen
Beyfall erhalten können, und sie daher die nemliche Frage zum drittenmale auf-
gegeben habe.
Ich schloß daraus daß die Lösung jenes Problems doch noch weit grö-
ßere tieferliegende Schwierigkeiten haben müße, als ich selbst gedacht hatte; und
diese aufzufinden schien es mir der sicherste Weg, wenn ich meine eigene bis-
herige Borstellungsart von der Ernährung und dem Wachsthum zu Papier
brächte.
Dieß gab den ersten Anlaß zu gegenwärtigen Blättern. Je mehr ich
darüber nachdachte, desto interessanter fand ich den Gegestand, und dieß bewog
mich, zu meiner eignen fernern Belehrung, seit Jahr und Tag einen Theil mei-
ner Muse absichtlich auf die weitere Untersuchung desselben zu verwenden.
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