Der Auerochse (urus, bonasus und Bison der alten Welt) wird noch jetzt in Polen, Litauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch in Deutschland einheimisch. Ob er die wilde Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh sei, ist neuerlich bezweifelt worden.
Zu den merkwürdigsten Varietäten des domesticirten Rind- viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit braunen oder schwarzen Ohren, auf den Ladronen, und hin und wieder in Großbritannien: die mit den ausnehmend großen Hörnern in Sicilien; die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von England u. a.m.
Dagegen scheint's noch zweifelhaft, daß auch die indischen (von den Hindus heilig verehrte) Buckelkuh, der bosindi- cus, oder Zebu*) eine bloße Varietät dieser Gattung seyn solle.
Im Pansen des Rindviehs finden sich zuweilen Ballen aus Haaren, die sie sich abgeleckt und eingeschluckt haben. Die ihnen eigene, furchtbare, pestartige Viehseuche, hat zumahl seit 1711 zuweilen lange und weit und breit grassirt. Hinge- gen sind die Kuhpocken seit 1798 durch Dr. Jenner als wohlthätiges Sicherungsmittel für die Kinderblattern bewährt worden.
2. Buffelus. der Büffel. (Engl. the Buffalo). B. cornibus resupinatis intortis antice planis.
Brandt u. Ratzeburgl. t. 10.
Stammt wohl ursprünglich aus Tibet, ist nun aber nach und nach durch den größten Theil von Asien und Nordafrika verbreitet, und wird auch hin und wieder in Europa, wie z. B. seit dem siebenten Jahrhundert in Italien, in Ungarn, und auch im Salzburgischen gezogen und zum Zuge gebraucht. Hat ein schwarzes, dünn behaartes Fell, das ausnehmend stark und vorzüglich zu Schläuchen tauglich ist.
3. Arni. der Riesenbüffel. B. cornibus divarica- tis, lunatis, longissimis.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 63.
In den gebirgichten Gegenden von Nord-Hindostan. Un- geheuer groß, so daß ein junger 15 Centner gewogen.
4. Grunniens. der Büffel mit dem Pferdeschweif, Ziegenochse. B. cornibus teretibus, introrsum
*)Menag. du Mus. national IV. tab. 3.
Der Auerochse (urus, bonasus und Bison der alten Welt) wird noch jetzt in Polen, Litauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch in Deutschland einheimisch. Ob er die wilde Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh sei, ist neuerlich bezweifelt worden.
Zu den merkwürdigsten Varietäten des domesticirten Rind- viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit braunen oder schwarzen Ohren, auf den Ladronen, und hin und wieder in Großbritannien: die mit den ausnehmend großen Hörnern in Sicilien; die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von England u. a.m.
Dagegen scheint's noch zweifelhaft, daß auch die indischen (von den Hindus heilig verehrte) Buckelkuh, der bosindi- cus, oder Zebu*) eine bloße Varietät dieser Gattung seyn solle.
Im Pansen des Rindviehs finden sich zuweilen Ballen aus Haaren, die sie sich abgeleckt und eingeschluckt haben. Die ihnen eigene, furchtbare, pestartige Viehseuche, hat zumahl seit 1711 zuweilen lange und weit und breit grassirt. Hinge- gen sind die Kuhpocken seit 1798 durch Dr. Jenner als wohlthätiges Sicherungsmittel für die Kinderblattern bewährt worden.
2. Buffelus. der Büffel. (Engl. the Buffalo). B. cornibus resupinatis intortis antice planis.
Brandt u. Ratzeburgl. t. 10.
Stammt wohl ursprünglich aus Tibet, ist nun aber nach und nach durch den größten Theil von Asien und Nordafrika verbreitet, und wird auch hin und wieder in Europa, wie z. B. seit dem siebenten Jahrhundert in Italien, in Ungarn, und auch im Salzburgischen gezogen und zum Zuge gebraucht. Hat ein schwarzes, dünn behaartes Fell, das ausnehmend stark und vorzüglich zu Schläuchen tauglich ist.
3. Arni. der Riesenbüffel. B. cornibus divarica- tis, lunatis, longissimis.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 63.
In den gebirgichten Gegenden von Nord-Hindostan. Un- geheuer groß, so daß ein junger 15 Centner gewogen.
4. Grunniens. der Büffel mit dem Pferdeschweif, Ziegenochse. B. cornibus teretibus, introrsum
*)Ménag. du Mus. national IV. tab. 3.
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und war ehedem auch in Deutschland einheimisch. Ob er die
wilde Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh sei, ist
neuerlich bezweifelt worden.
Zu den merkwürdigsten Varietäten des domesticirten Rind-
viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit braunen oder
schwarzen Ohren, auf den Ladronen, und hin und wieder in
Großbritannien: die mit den ausnehmend großen Hörnern in
Sicilien; die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von
England u. a.m.
Dagegen scheint's noch zweifelhaft, daß auch die indischen
(von den Hindus heilig verehrte) Buckelkuh, der bos indi-
cus, oder Zebu *) eine bloße Varietät dieser Gattung seyn
solle.
Im Pansen des Rindviehs finden sich zuweilen Ballen aus
Haaren, die sie sich abgeleckt und eingeschluckt haben. Die
ihnen eigene, furchtbare, pestartige Viehseuche, hat zumahl
seit 1711 zuweilen lange und weit und breit grassirt. Hinge-
gen sind die Kuhpocken seit 1798 durch Dr. Jenner als
wohlthätiges Sicherungsmittel für die Kinderblattern bewährt
worden.
2. Buffelus. der Büffel. (Engl. the Buffalo). B.
cornibus resupinatis intortis antice planis.
Brandt u. Ratzeburg l. t. 10.
Stammt wohl ursprünglich aus Tibet, ist nun aber nach
und nach durch den größten Theil von Asien und Nordafrika
verbreitet, und wird auch hin und wieder in Europa, wie z.
B. seit dem siebenten Jahrhundert in Italien, in Ungarn,
und auch im Salzburgischen gezogen und zum Zuge gebraucht.
Hat ein schwarzes, dünn behaartes Fell, das ausnehmend stark
und vorzüglich zu Schläuchen tauglich ist.
3. Arni. der Riesenbüffel. B. cornibus divarica-
tis, lunatis, longissimis.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 63.
In den gebirgichten Gegenden von Nord-Hindostan. Un-
geheuer groß, so daß ein junger 15 Centner gewogen.
4. Grunniens. der Büffel mit dem Pferdeschweif,
Ziegenochse. B. cornibus teretibus, introrsum
*) Ménag. du Mus. national IV. tab. 3.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/87>, abgerufen am 19.05.2024.
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