1. +. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl. the dog). C. cauda recurvata; subindedigito spurio ad pedes posticos.
Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang), aber auch durch mancherlei andere Brauchbar- keit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welttheile verbreitet, und gibt den größten Beweis von der Perfectibi- lität der Thiere, wenn der Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen ausbildet.
Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als bloße Varie- täten einer und derselben Gattung anzusehen sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Doch scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs- hund, das Windspiel etc. viel Eigenes, zu besondern Functio- nen Abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß man diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.
Zu den Hauptrassen gehören wohl.
a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl. the pug-dog). Mit untersetztem, kurzem Leibe, schwar- zen Flecken an den Backen und hängenden Ohren.
Den Uebergang von dieser zur nächstfolgenden Rasse macht der eigentliche Bullenbeißer, Wachthund, Bluthund, molossus (Engl. the bull-dog), bei welchem der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor- tritt.
b) Mastivus. die Englische Dogge. (Fr. le dogue. Engl. the mastiff). Mit stumpfem Kopfe, hängen- den lappichten Oberlefzen und glattem Haar. Bellt dum- pfig und kurz. - Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le matin) nahe verwandt.
c) Terrae novae. der Neufundländer. (- Ab- bild. n. h. Gegenst. tab. 6. -) Zeichnet sich durch seine ausnehmende Größe, langes seidenartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts gekrümmten Schwanz, be- sonders aber durch die Art von Schwimmhaut zwischen den Zehen aus, die bei ihm ungleich größer ist, als bei andern Hunden. Daher sein ungemeines Geschick zum Schwimmen. Meist sind diese Hunde weiß und schwarz; und ausnehmend gelehrig*).
*)Anspach's, Hystory of Newfoundlandpag. 379.
1. †. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl. the dog). C. cauda recurvata; subindedigito spurio ad pedes posticos.
Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang), aber auch durch mancherlei andere Brauchbar- keit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welttheile verbreitet, und gibt den größten Beweis von der Perfectibi- lität der Thiere, wenn der Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen ausbildet.
Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als bloße Varie- täten einer und derselben Gattung anzusehen sind, und ob diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich zu entscheiden. Doch scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs- hund, das Windspiel ꝛc. viel Eigenes, zu besondern Functio- nen Abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß man diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge der bloßen Ausartung halten kann.
Zu den Hauptrassen gehören wohl.
a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl. the pug-dog). Mit untersetztem, kurzem Leibe, schwar- zen Flecken an den Backen und hängenden Ohren.
Den Uebergang von dieser zur nächstfolgenden Rasse macht der eigentliche Bullenbeißer, Wachthund, Bluthund, molossus (Engl. the bull-dog), bei welchem der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor- tritt.
b) Mastivus. die Englische Dogge. (Fr. le dogue. Engl. the mastiff). Mit stumpfem Kopfe, hängen- den lappichten Oberlefzen und glattem Haar. Bellt dum- pfig und kurz. – Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le matin) nahe verwandt.
c) Terrae novae. der Neufundländer. (– Ab- bild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeichnet sich durch seine ausnehmende Größe, langes seidenartiges Haar, langflockigen, meist aufwärts gekrümmten Schwanz, be- sonders aber durch die Art von Schwimmhaut zwischen den Zehen aus, die bei ihm ungleich größer ist, als bei andern Hunden. Daher sein ungemeines Geschick zum Schwimmen. Meist sind diese Hunde weiß und schwarz; und ausnehmend gelehrig*).
*)Anspach's, Hystory of Newfoundlandpag. 379.
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Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders
durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit
seiner großen vielartigen Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und
Robbenfang), aber auch durch mancherlei andere Brauchbar-
keit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welttheile
verbreitet, und gibt den größten Beweis von der Perfectibi-
lität der Thiere, wenn der Mensch ihre Anlagen durch lange
Reihen von Generationen ausbildet.
Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als bloße Varie-
täten einer und derselben Gattung anzusehen sind, und ob
diese selbst vom Wolf oder Schakal abstamme, ist schwerlich
zu entscheiden. Doch scheinen manche Rassen, z. B. der Dachs-
hund, das Windspiel ꝛc. viel Eigenes, zu besondern Functio-
nen Abzweckendes in ihrer Bildung zu haben, so daß man
diese zweckmäßigen Eigenheiten nicht wohl für zufällige Folge
der bloßen Ausartung halten kann.
Zu den Hauptrassen gehören wohl.
a) Fricator. der Mops. (Fr. le doguin. Engl. the
pug-dog). Mit untersetztem, kurzem Leibe, schwar-
zen Flecken an den Backen und hängenden Ohren.
Den Uebergang von dieser zur nächstfolgenden Rasse
macht der eigentliche Bullenbeißer, Wachthund,
Bluthund, molossus (Engl. the bull-dog), bei
welchem der Unterkiefer vor dem obern etwas hervor-
tritt.
b) Mastivus. die Englische Dogge. (Fr. le dogue.
Engl. the mastiff). Mit stumpfem Kopfe, hängen-
den lappichten Oberlefzen und glattem Haar. Bellt dum-
pfig und kurz. – Ihm scheint der Metzgerhund (Fr. le
matin) nahe verwandt.
c) Terrae novae. der Neufundländer. (– Ab-
bild. n. h. Gegenst. tab. 6. –) Zeichnet sich durch
seine ausnehmende Größe, langes seidenartiges Haar,
langflockigen, meist aufwärts gekrümmten Schwanz, be-
sonders aber durch die Art von Schwimmhaut zwischen
den Zehen aus, die bei ihm ungleich größer ist, als bei
andern Hunden. Daher sein ungemeines Geschick zum
Schwimmen. Meist sind diese Hunde weiß und schwarz;
und ausnehmend gelehrig *).
*) Anspach's, Hystory of Newfoundland pag. 379.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/73>, abgerufen am 17.07.2024.
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