Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchschei- nend; meist mit Seidenglanz; theils krummfaserig; meist ungeformt, theils aber krystallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten stern- förmig. Gehalt (nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60,50 Kie- selerde, 23,25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri- tzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zumal das Levanti- nerthal am St. Gotthard.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; perlmuttergänzend; fast undurchsich- tig, theils blätterig; fettig anzufühlen; silberweiß abfär- bend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort ebenfalls am St. Gotthardsberge.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend; glas- glänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort unter andern auf Ceilon.
15. Boracit.
Dieses in jeder Rücksicht so sonderbare Fossil, findet sich selten farbenlos und wasserhell; meist weiß, theils rauchgrau, und mehr oder weniger durchscheinend; frisch ist es glas- glänzend ; verwitternd aber rauh und matt; bricht musche- lig; immer rein auskrystallisirt, eigentlich als Würfel mit abgestumpften Kanten und Ecken, so daß die Flächen der letztern abwechselnd Sechsecke und Dreyecke bilden, und so der ganze Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat ( tab. II. fig. 3.). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566. Gehalt (nach Arfwedson) = 30,3 Talkerde, 69,7 Boraxsäure. Bei erhöheter Temperatur zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit vier Aren, deren jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpften Endflächen nach der gegenüberstehenden schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive, und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt. Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich (zuweilen nebst sehr kleinen ebenfalls reinauskrystallisirten Rauchkrystallen) besonders im schuppi- gen Gypsstein des so genanten Kalkbergs bei Lüneburg.
Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchschei- nend; meist mit Seidenglanz; theils krummfaserig; meist ungeformt, theils aber krystallisirt in sehr geschobenen vier- oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten stern- förmig. Gehalt (nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60,50 Kie- selerde, 23,25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri- tzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zumal das Levanti- nerthal am St. Gotthard.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; perlmuttergänzend; fast undurchsich- tig, theils blätterig; fettig anzufühlen; silberweiß abfär- bend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort ebenfalls am St. Gotthardsberge.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend; glas- glänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem Faserigen ins Splitterige; sehr spröde; hart; phosphorescirt stark auf die gedachte Weise. Fundort unter andern auf Ceilon.
15. Boracit.
Dieses in jeder Rücksicht so sonderbare Fossil, findet sich selten farbenlos und wasserhell; meist weiß, theils rauchgrau, und mehr oder weniger durchscheinend; frisch ist es glas- glänzend ; verwitternd aber rauh und matt; bricht musche- lig; immer rein auskrystallisirt, eigentlich als Würfel mit abgestumpften Kanten und Ecken, so daß die Flächen der letztern abwechselnd Sechsecke und Dreyecke bilden, und so der ganze Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat ( tab. II. fig. 3.). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566. Gehalt (nach Arfwedson) = 30,3 Talkerde, 69,7 Boraxsäure. Bei erhöheter Temperatur zeigt er die Elektricität des Turmalins, aber mit vier Aren, deren jede von einer der sechsseitigen stark abgestumpften Endflächen nach der gegenüberstehenden schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen Fläche liegt, und wovon jenes Ende der Axe positive, und hingegen das letztere negative Elektricität zeigt. Dieses in seiner Art so einzige Fossil findet sich (zuweilen nebst sehr kleinen ebenfalls reinauskrystallisirten Rauchkrystallen) besonders im schuppi- gen Gypsstein des so genanten Kalkbergs bei Lüneburg.
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Meist graulichweiß, theils schneeweiß; wenig durchschei-
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ungeformt, theils aber krystallisirt in sehr geschobenen vier-
oder sechsseitigen Säulen, meist mit Querrissen; selten stern-
förmig. Gehalt (nach Lowitz) = 14 Talkerde, 60,50 Kie-
selerde, 23,25 Kalkerde. Mit der Nadel im Finstern gekri-
tzelt gibt er einen leuchtenden Strich. Fundort zumal das Levanti-
nerthal am St. Gotthard.
2) Talkartiger Tremolit.
Ins Silberweiße; perlmuttergänzend; fast undurchsich-
tig, theils blätterig; fettig anzufühlen; silberweiß abfär-
bend; weich; phosphorescirt nicht wie die vorige Art (aus
deren Verwitterung sie aber entstanden seyn mag). Fundort
ebenfalls am St. Gotthardsberge.
3) Glasartiger Tremolit.
Ins Graulich- und Gelblichweiße; durchscheinend; glas-
glänzend; blätterig; der Längenbruch aus dem Faserigen
ins Splitterige; sehr spröde; hart; phosphorescirt stark auf
die gedachte Weise. Fundort unter andern auf Ceilon.
15. Boracit.
Dieses in jeder Rücksicht so sonderbare Fossil, findet sich
selten farbenlos und wasserhell; meist weiß, theils rauchgrau,
und mehr oder weniger durchscheinend; frisch ist es glas-
glänzend ; verwitternd aber rauh und matt; bricht musche-
lig; immer rein auskrystallisirt, eigentlich als Würfel mit
abgestumpften Kanten und Ecken, so daß die Flächen der
letztern abwechselnd Sechsecke und Dreyecke bilden, und so
der ganze Krystall gewöhnlich 26 Flächen hat ( tab. II. fig.
3.). Frisch ist er hart. Gewicht = 2566. Gehalt (nach
Arfwedson) = 30,3 Talkerde, 69,7 Boraxsäure. Bei
erhöheter Temperatur zeigt er die Elektricität des Turmalins,
aber mit vier Aren, deren jede von einer der sechsseitigen
stark abgestumpften Endflächen nach der gegenüberstehenden
schwachabgestumpften dreyseitigen der gleichen Fläche liegt,
und wovon jenes Ende der Axe positive, und hingegen das
letztere negative Elektricität zeigt. Dieses in seiner Art so
einzige Fossil findet sich (zuweilen nebst sehr kleinen ebenfalls
reinauskrystallisirten Rauchkrystallen) besonders im schuppi-
gen Gypsstein des so genanten Kalkbergs bei Lüneburg.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/419>, abgerufen am 23.11.2024.
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