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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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(tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer Eierstock, meist
von einer sehr eleganten Form, wie Laubwerk etc. der seine
Eierchen durch eine am Rande oder auf der breiten Seite be-
findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich geben kann.
Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als solitaire,
sondern man hat gar oft bei Einem Menschen oder Einem
Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden.

1. +. Solium. der langgliedrige Bandwurm. (T.
cucurbitina). T. humana articulis oblongis, orifi-
cio marginali solitario, ovario pinnato.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste. Findet
sich, so wie der folgende, im dünnen Darme beim Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cu-
curbitini, ascarides Couleti
) sind abgesetzte Hinterglie-
der dieses Wurms.

2. +. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm.
[Bothriocephalus latus*)]. T. humana articulis ab-
breviatis transversis, orificio laterali duplici, ova-
rio stellato.

(tab. 1. fig. 6.)

In andern Gegenden von Europa, zumal häufig in der
Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme desinens
in vesicam lymphaticam. Os quadrilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus sonderbaren
Thiere, die sich meist an und in verschiednen Eingeweiden
vielerlei Säugethiere finden, hat bei den mehrsten Gattungen
viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hinter-
theil aber endigt sich in eine eiförmige Wasserblase verschiede-
ner Größe.

1. +. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae). H.
conica, vesicae duplici inclusa, interiori basi sua
adhaerens, capite versus collum vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bei Menschen**) und Affen auf den Muskeln,

*) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe, Bothrio-
cephali, zu einem besondern Geschlechte verbundenen Gattungen von
Bandwürmern, s. Leuckart's zoologische Bruchstücke I. Helmst.
1820. 4.
**) S. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney-
kunde
1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3.

(tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer Eierstock, meist
von einer sehr eleganten Form, wie Laubwerk ꝛc. der seine
Eierchen durch eine am Rande oder auf der breiten Seite be-
findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich geben kann.
Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als solitaire,
sondern man hat gar oft bei Einem Menschen oder Einem
Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden.

1. †. Solium. der langgliedrige Bandwurm. (T.
cucurbitina). T. humana articulis oblongis, orifi-
cio marginali solitario, ovario pinnato.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste. Findet
sich, so wie der folgende, im dünnen Darme beim Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cu-
curbitini, ascarides Couleti
) sind abgesetzte Hinterglie-
der dieses Wurms.

2. †. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm.
[Bothriocephalus latus*)]. T. humana articulis ab-
breviatis transversis, orificio laterali duplici, ova-
rio stellato.

(tab. 1. fig. 6.)

In andern Gegenden von Europa, zumal häufig in der
Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme desinens
in vesicam lymphaticam. Os quadrilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus sonderbaren
Thiere, die sich meist an und in verschiednen Eingeweiden
vielerlei Säugethiere finden, hat bei den mehrsten Gattungen
viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hinter-
theil aber endigt sich in eine eiförmige Wasserblase verschiede-
ner Größe.

1. †. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae). H.
conica, vesicae duplici inclusa, interiori basi sua
adhaerens, capite versus collum vesicae directo
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39.

Sehr selten bei Menschen**) und Affen auf den Muskeln,

*) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe, Bothrio-
cephali, zu einem besondern Geschlechte verbundenen Gattungen von
Bandwürmern, s. Leuckart's zoologische Bruchstücke I. Helmst.
1820. 4.
**) S. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney-
kunde
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[289/0299] (tab. 1. fig. 5. 6.), zeigt sich ein besonderer Eierstock, meist von einer sehr eleganten Form, wie Laubwerk ꝛc. der seine Eierchen durch eine am Rande oder auf der breiten Seite be- findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich geben kann. Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als solitaire, sondern man hat gar oft bei Einem Menschen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden. 1. †. Solium. der langgliedrige Bandwurm. (T. cucurbitina). T. humana articulis oblongis, orifi- cio marginali solitario, ovario pinnato. (tab. 1. fig. 5.) Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste. Findet sich, so wie der folgende, im dünnen Darme beim Menschen. Die so genannten Kürbskernwürmer (vermes cu- curbitini, ascarides Couleti) sind abgesetzte Hinterglie- der dieses Wurms. 2. †. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm. [Bothriocephalus latus *)]. T. humana articulis ab- breviatis transversis, orificio laterali duplici, ova- rio stellato. (tab. 1. fig. 6.) In andern Gegenden von Europa, zumal häufig in der Schweiz und in Frankreich. 8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme desinens in vesicam lymphaticam. Os quadrilobum. Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus sonderbaren Thiere, die sich meist an und in verschiednen Eingeweiden vielerlei Säugethiere finden, hat bei den mehrsten Gattungen viele Aehnlichkeit mit denen vom Bandwurm. Der Hinter- theil aber endigt sich in eine eiförmige Wasserblase verschiede- ner Größe. 1. †. Finna. die Finne. (Cysticercus cellulosae). H. conica, vesicae duplici inclusa, interiori basi sua adhaerens, capite versus collum vesicae directo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 39. Sehr selten bei Menschen **) und Affen auf den Muskeln, *) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe, Bothrio- cephali, zu einem besondern Geschlechte verbundenen Gattungen von Bandwürmern, s. Leuckart's zoologische Bruchstücke I. Helmst. 1820. 4. **) S. Hofr. Himly im Journal der practischen Arzney- kunde 1809. II. B. 12. St. p. 115. tab. 1-3.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/299>, abgerufen am 20.05.2024.