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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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ducirt werden. Seine natürliche Fortpflanzung geschieht, so-
wohl indem er lebendige Junge gebiert, als auch durch junge
Brut, die er wie Sprossen austreibt.

6. Fasciola. Corpus gelatinosum, planiusculum, poro
ventrali duplici
.

1. +. Hepatica. die Egelschnecke. (Distoma hepati-
cum
. Fr. la douve. Engl. the fluke.) F. depressa,
ovata fusca, antice tubulo instructa
.

J. C. Schäffer's Egelschnecken etc. fig. 1-8.

In den Lebergallengängen der Schafe und mancherlei an-
drer zumal grasfressender Säugethiere*).

2. +. Intestinalis. der Riemenwurm, Fischrieme,
Fick. (Ligula cingulum). F. corpore taeniolari mar-
ginibus undulatis
.

Journal des savans. 1726. p. 102.

Wie ein schmaler Rieme; ungegliedert: in der Bauchhöhle
bei manchen Fischen. Ist selbst, nachdem diese gesotten waren,
noch lebendig in ihnen gefunden worden.

7. Taenia. Bandwurm, Nestelwurm, Kettenwurm.
(vormals sogenannter Lumbricus latus. Fr. ver solitaire.
Engl. tape-worm, jointed-worm). Corpus planius-
culum, geniculatum. Os quadrilobum
.

Ein weitläuftiges, sowohl wegen der ausnehmend sonder-
baren Einrichtung seines Baues, als wegen der hartnäckigen
und mannigfaltigen Zufälle, die durch die nachgenannten
Gattungen im menschlichen Körper verursacht werden, über-
aus merkwürdiges Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm
saugt sich mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1.
fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels im Darm-
canal fest**). Zunächst aus den Kopf folgt, (wenigstens bei
den nachbenannten Gattungen) ein überaus schmaler, fast
fadenförmiger Hals (tab. 1. fig. 4.), der allgemach mit im-
mer deutlichern und größern Gliedern in den übrigen Körper
des Wurms übergeht. In jedem der größern Glieder, die
dann bei weitem den längsten Theil des Thiers ausmachen

*) Ed. Mehlis de Distomate hepatico et lanceolato. Got-
ting. 1827. sol. mit Kupf.
**) Allerdings scheint aber, daß sich auch bei abgerissenen Stücken
von Bandwürmern, aus ihrem Vorderende wieder ein neuer Kopf
bildet. S. Carlisle's treffliche Beobachtungen über diese Thiere
im II. B. der Transactions of the Linnean Society. p. 256.

ducirt werden. Seine natürliche Fortpflanzung geschieht, so-
wohl indem er lebendige Junge gebiert, als auch durch junge
Brut, die er wie Sprossen austreibt.

6. Fasciola. Corpus gelatinosum, planiusculum, poro
ventrali duplici
.

1. †. Hepatica. die Egelschnecke. (Distoma hepati-
cum
. Fr. la douve. Engl. the fluke.) F. depressa,
ovata fusca, antice tubulo instructa
.

J. C. Schäffer's Egelschnecken ꝛc. fig. 1-8.

In den Lebergallengängen der Schafe und mancherlei an-
drer zumal grasfressender Säugethiere*).

2. †. Intestinalis. der Riemenwurm, Fischrieme,
Fick. (Ligula cingulum). F. corpore taeniolari mar-
ginibus undulatis
.

Journal des savans. 1726. p. 102.

Wie ein schmaler Rieme; ungegliedert: in der Bauchhöhle
bei manchen Fischen. Ist selbst, nachdem diese gesotten waren,
noch lebendig in ihnen gefunden worden.

7. Taenia. Bandwurm, Nestelwurm, Kettenwurm.
(vormals sogenannter Lumbricus latus. Fr. ver solitaire.
Engl. tape-worm, jointed-worm). Corpus planius-
culum, geniculatum. Os quadrilobum
.

Ein weitläuftiges, sowohl wegen der ausnehmend sonder-
baren Einrichtung seines Baues, als wegen der hartnäckigen
und mannigfaltigen Zufälle, die durch die nachgenannten
Gattungen im menschlichen Körper verursacht werden, über-
aus merkwürdiges Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm
saugt sich mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1.
fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels im Darm-
canal fest**). Zunächst aus den Kopf folgt, (wenigstens bei
den nachbenannten Gattungen) ein überaus schmaler, fast
fadenförmiger Hals (tab. 1. fig. 4.), der allgemach mit im-
mer deutlichern und größern Gliedern in den übrigen Körper
des Wurms übergeht. In jedem der größern Glieder, die
dann bei weitem den längsten Theil des Thiers ausmachen

*) Ed. Mehlis de Distomate hepatico et lanceolato. Got-
ting. 1827. sol. mit Kupf.
**) Allerdings scheint aber, daß sich auch bei abgerissenen Stücken
von Bandwürmern, aus ihrem Vorderende wieder ein neuer Kopf
bildet. S. Carlisle's treffliche Beobachtungen über diese Thiere
im II. B. der Transactions of the Linnean Society. p. 256.
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[288/0298] ducirt werden. Seine natürliche Fortpflanzung geschieht, so- wohl indem er lebendige Junge gebiert, als auch durch junge Brut, die er wie Sprossen austreibt. 6. Fasciola. Corpus gelatinosum, planiusculum, poro ventrali duplici. 1. †. Hepatica. die Egelschnecke. (Distoma hepati- cum. Fr. la douve. Engl. the fluke.) F. depressa, ovata fusca, antice tubulo instructa. J. C. Schäffer's Egelschnecken ꝛc. fig. 1-8. In den Lebergallengängen der Schafe und mancherlei an- drer zumal grasfressender Säugethiere *). 2. †. Intestinalis. der Riemenwurm, Fischrieme, Fick. (Ligula cingulum). F. corpore taeniolari mar- ginibus undulatis. Journal des savans. 1726. p. 102. Wie ein schmaler Rieme; ungegliedert: in der Bauchhöhle bei manchen Fischen. Ist selbst, nachdem diese gesotten waren, noch lebendig in ihnen gefunden worden. 7. Taenia. Bandwurm, Nestelwurm, Kettenwurm. (vormals sogenannter Lumbricus latus. Fr. ver solitaire. Engl. tape-worm, jointed-worm). Corpus planius- culum, geniculatum. Os quadrilobum. Ein weitläuftiges, sowohl wegen der ausnehmend sonder- baren Einrichtung seines Baues, als wegen der hartnäckigen und mannigfaltigen Zufälle, die durch die nachgenannten Gattungen im menschlichen Körper verursacht werden, über- aus merkwürdiges Thiergeschlecht. Der gegliederte Wurm saugt sich mittelst des aus seinem vierkolbigen Kopfe (tab. 1. fig. 4.) heraus ragenden zugespitzten Saugerüssels im Darm- canal fest **). Zunächst aus den Kopf folgt, (wenigstens bei den nachbenannten Gattungen) ein überaus schmaler, fast fadenförmiger Hals (tab. 1. fig. 4.), der allgemach mit im- mer deutlichern und größern Gliedern in den übrigen Körper des Wurms übergeht. In jedem der größern Glieder, die dann bei weitem den längsten Theil des Thiers ausmachen *) Ed. Mehlis de Distomate hepatico et lanceolato. Got- ting. 1827. sol. mit Kupf. **) Allerdings scheint aber, daß sich auch bei abgerissenen Stücken von Bandwürmern, aus ihrem Vorderende wieder ein neuer Kopf bildet. S. Carlisle's treffliche Beobachtungen über diese Thiere im II. B. der Transactions of the Linnean Society. p. 256.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/298>, abgerufen am 23.11.2024.