60. Apis. Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os maxillis atque proboscide inflexa vaginis duabus bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus feminis et neutris punctorius reconditus.
1. +. Mellifica. Die Honigbiene, Imme. A. pu- bescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis posticis ciliatis, intus transverse striatis*).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten, die bei weiten zahlreichsten Individuen geschlechts- los, d. h. sie werden von einem Vater erzeugt, und von ei- ner dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst voll- kommene Geschlechtsorgane zu haben**). - Hier bei der Im- me hat das Weibchen, die so genannte Königinn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schma- len Leib, länger als die Dronen, kurze Flügel, einen behaar- ten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. - Die männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit lan- gen Flügeln etc. - Die Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittlern Wuchs, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschen- kel, die zum Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von den ältern ab- genommen, und das Wachs vom Honig geschieden wird. Sie füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub, halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten von da hinaus. Sie sind mit Stachel als Waffen versehen, den sie aber wenn sie tief ste- chen, leicht in der Wunde stecken lassen. - Die männlichen
*) Von mancherlei andern in Brasilien einheimischen Arten von Honigbienen s. W. Pisode Indiae utriusque re naturalip. 111 u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas'sTheatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.
**) Bei den bekannten, zumal seit Schirach und Wilhelmi so vielseitig besprochenen Versuchen, nach welchen man Larven der sonst unfruchtbaren Werkbienen in königliche umwandeln, und zu Ab- legern benutzen könne, zeigen sich bis jetzt noch so manche Varianten und Dunkelheiten, daß sie wohl noch erst einer ächtkritischen Revision zu bedürfen scheinen.
60. Apis. Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os maxillis atque proboscide inflexa vaginis duabus bivalvibus. Alae planae in omni sexu. Aculeus feminis et neutris punctorius reconditus.
1. †. Mellifica. Die Honigbiene, Imme. A. pu- bescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis posticis ciliatis, intus transverse striatis*).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten, die bei weiten zahlreichsten Individuen geschlechts- los, d. h. sie werden von einem Vater erzeugt, und von ei- ner dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst voll- kommene Geschlechtsorgane zu haben**). – Hier bei der Im- me hat das Weibchen, die so genannte Königinn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schma- len Leib, länger als die Dronen, kurze Flügel, einen behaar- ten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit lan- gen Flügeln ꝛc. – Die Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittlern Wuchs, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschen- kel, die zum Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von den ältern ab- genommen, und das Wachs vom Honig geschieden wird. Sie füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub, halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten von da hinaus. Sie sind mit Stachel als Waffen versehen, den sie aber wenn sie tief ste- chen, leicht in der Wunde stecken lassen. – Die männlichen
*) Von mancherlei andern in Brasilien einheimischen Arten von Honigbienen s. W. Pisode Indiae utriusque re naturalip. 111 u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas'sTheatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.
**) Bei den bekannten, zumal seit Schirach und Wilhelmi so vielseitig besprochenen Versuchen, nach welchen man Larven der sonst unfruchtbaren Werkbienen in königliche umwandeln, und zu Ab- legern benutzen könne, zeigen sich bis jetzt noch so manche Varianten und Dunkelheiten, daß sie wohl noch erst einer ächtkritischen Revision zu bedürfen scheinen.
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60. Apis. Biene. (Fr. abeille. Engl. bee.) Os maxillis
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Alae planae in omni sexu. Aculeus feminis et neutris
punctorius reconditus.
1. †. Mellifica. Die Honigbiene, Imme. A. pu-
bescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis
posticis ciliatis, intus transverse striatis *).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und
Termiten, die bei weiten zahlreichsten Individuen geschlechts-
los, d. h. sie werden von einem Vater erzeugt, und von ei-
ner dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst voll-
kommene Geschlechtsorgane zu haben **). – Hier bei der Im-
me hat das Weibchen, die so genannte Königinn oder
Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schma-
len Leib, länger als die Dronen, kurze Flügel, einen behaar-
ten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die
männlichen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser-
oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit lan-
gen Flügeln ꝛc. – Die Werk- und Arbeits-Bienen
hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittlern
Wuchs, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß,
schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschen-
kel, die zum Eintragen dient, u. s. w. Diese letztern, deren
in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben
allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens,
Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln
aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als
Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von den ältern ab-
genommen, und das Wachs vom Honig geschieden wird. Sie
füttern die Bienen-Larven mit Blumenstaub, halten den Stock
rein, und schaffen ihre Todten von da hinaus. Sie sind mit
Stachel als Waffen versehen, den sie aber wenn sie tief ste-
chen, leicht in der Wunde stecken lassen. – Die männlichen
*) Von mancherlei andern in Brasilien einheimischen Arten von
Honigbienen s. W. Piso de Indiae utriusque re naturali p. 111
u. f. und J. Stanes in des jüngern Sam. Purchas's Theatre of
politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.
**) Bei den bekannten, zumal seit Schirach und Wilhelmi
so vielseitig besprochenen Versuchen, nach welchen man Larven der
sonst unfruchtbaren Werkbienen in königliche umwandeln, und zu Ab-
legern benutzen könne, zeigen sich bis jetzt noch so manche Varianten
und Dunkelheiten, daß sie wohl noch erst einer ächtkritischen Revision
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/268>, abgerufen am 26.06.2024.
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