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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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6. Cristatus. die Kammheuschrecke. G. thorace cri-
stato, carina quadrifida
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 5.

In den Morgenländern, Aegypten etc.

7. +. Migratorius. die Zugheuschrecke, Strichheu-
schrecke, Heerheuschrecke. G. thorace subcarina-
to; segmento unico, capite obtuso, maxillis atris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29.

Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen auch
in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Mißwachs, Hun-
gersnoth etc. verursacht hat. Ursprünglich gehört es wohl (so
wie der ihm ähnliche, sich auch zu Zeiten in Unzahl vermeh-
rende Gr. tartaricus), in die asiatische Tartarei zu Hause,
doch findet es sich auch einzeln in Deutschland, das doch seit
1750 mit großen Invasionen desselben verschont geblieben*).
Auch soll sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat-
tung ist) in Nord- und Süd-America finden. - Daß sie in
Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt, so wie in den
ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird, ist eine ausgemach-
te Sache: und daß das einige neuere Reisende in diese Län-
der für eine Fabel erklärt haben, gibt ein lehrreiches Bei-
spiel von voreilig dreistem Hyperscepticismus.

8. +. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. thorace
subcarinato, alis rubris extimo nigris nebulosis
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1.

Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im Fluge ei-
nen lauten klappernden Ton von sich.

34. Fulgora**). Caput fronte producta, inani. Anten-
nae infra oculos, articulis
2, exteriore globoso. Ro-
strum inflexum, pedes gressorii
.

*) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte dieses
furchtbaren Insects: Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz.
1792. 8. und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted upon
the Egyptians
. Lond. 1794. 8. p. 137.
**) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s. Na-
tuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want-
zen
, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4. Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae
1803. 8.

6. Cristatus. die Kammheuschrecke. G. thorace cri-
stato, carina quadrifida
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 5.

In den Morgenländern, Aegypten ꝛc.

7. †. Migratorius. die Zugheuschrecke, Strichheu-
schrecke, Heerheuschrecke. G. thorace subcarina-
to; segmento unico, capite obtuso, maxillis atris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29.

Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen auch
in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Mißwachs, Hun-
gersnoth ꝛc. verursacht hat. Ursprünglich gehört es wohl (so
wie der ihm ähnliche, sich auch zu Zeiten in Unzahl vermeh-
rende Gr. tartaricus), in die asiatische Tartarei zu Hause,
doch findet es sich auch einzeln in Deutschland, das doch seit
1750 mit großen Invasionen desselben verschont geblieben*).
Auch soll sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat-
tung ist) in Nord- und Süd-America finden. – Daß sie in
Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt, so wie in den
ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird, ist eine ausgemach-
te Sache: und daß das einige neuere Reisende in diese Län-
der für eine Fabel erklärt haben, gibt ein lehrreiches Bei-
spiel von voreilig dreistem Hyperscepticismus.

8. †. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. thorace
subcarinato, alis rubris extimo nigris nebulosis
.

Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1.

Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im Fluge ei-
nen lauten klappernden Ton von sich.

34. Fulgora**). Caput fronte producta, inani. Anten-
nae infra oculos, articulis
2, exteriore globoso. Ro-
strum inflexum, pedes gressorii
.

*) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte dieses
furchtbaren Insects: Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz.
1792. 8. und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted upon
the Egyptians
. Lond. 1794. 8. p. 137.
**) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s. Na-
tuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want-
zen
, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4. Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae
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[230/0240] 6. Cristatus. die Kammheuschrecke. G. thorace cri- stato, carina quadrifida. Rösel vol. II. Heuschr. tab. 5. In den Morgenländern, Aegypten ꝛc. 7. †. Migratorius. die Zugheuschrecke, Strichheu- schrecke, Heerheuschrecke. G. thorace subcarina- to; segmento unico, capite obtuso, maxillis atris. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 29. Das furchtbare Insect, das oft in unsäglichen Zügen auch in Europa eingefallen ist, und allgemeinen Mißwachs, Hun- gersnoth ꝛc. verursacht hat. Ursprünglich gehört es wohl (so wie der ihm ähnliche, sich auch zu Zeiten in Unzahl vermeh- rende Gr. tartaricus), in die asiatische Tartarei zu Hause, doch findet es sich auch einzeln in Deutschland, das doch seit 1750 mit großen Invasionen desselben verschont geblieben *). Auch soll sich diese Heuschrecke (wenn es anders die gleiche Gat- tung ist) in Nord- und Süd-America finden. – Daß sie in Arabien und dem nördlichen Africa noch jetzt, so wie in den ältesten Zeiten, in Menge verspeiset wird, ist eine ausgemach- te Sache: und daß das einige neuere Reisende in diese Län- der für eine Fabel erklärt haben, gibt ein lehrreiches Bei- spiel von voreilig dreistem Hyperscepticismus. 8. †. Stridulus. die Holzheuschrecke. G. thorace subcarinato, alis rubris extimo nigris nebulosis. Rösel vol. II. Heuschr. tab. 21. fig. 1. Leben meist im Gehölze. Die Männchen geben im Fluge ei- nen lauten klappernden Ton von sich. 34. Fulgora **). Caput fronte producta, inani. Anten- nae infra oculos, articulis 2, exteriore globoso. Ro- strum inflexum, pedes gressorii. *) S. außer den allgemein bekannten Quellen zur Geschichte dieses furchtbaren Insects: Joel neu übersetzt und erläutert von C. W. Justi. Leipz. 1792. 8. und Jac. Bryant's observations upon the plagues inflicted upon the Egyptians. Lond. 1794. 8. p. 137. **) Zu diesen und den vier nächstfolgenden Geschlechtern s. Na- tuurlyke Afbeeldingen en Beschryvingen der Cicaden en Want- zen, door Casp. Stoll. Amst. 1780 sq. 4. Ueberhaupt J. C. Fabricii Systema Rhyngotorum. Brunsvigae 1803. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/240>, abgerufen am 11.05.2024.