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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken laut,
zumal des Abends bei schönem Wetter, und treiben dabei
zwey große Blasen hinter den Maulwinkeln auf. Sie sind
schlau und muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und selbst
junge Enten, Forellen etc. und können sogar über große Hechte
Herr werden. Zur Begattungszeit bekommen die Männchen
dieser und der vorigen Gattung schwarze warzige Ballen an
den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um
ihrer Weibchen Brust klammern können.

10. +. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla.
Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le grais-
set
). S. corpore laevi, subtus granulato, pedibus
fissis, apicibus digitorum lenticulatis
.

Rösel tab. 9-12.

Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch in
America etc. Der klebrige Schleim, womit er wie die Schne-
cken überzogen ist, dient ihm bei seinem Aufenthalt am Laub
der Bäume, zur Haltung. Die erwachsenen Männchen, die
an ihrer braunen Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stim-
me, die sie, wenn das Wetter sich ändern will, aber auch
außerdem zur Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei
die Kehle zu einer großen Blase auf.

3. Draco*) Corpus tetrapodum caudatum, alatum.

1. Volans. die fliegende Eidechse. D. brachiis ab
ala distinctis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 98.

In Ostindien und Africa.

4. Lacerta**). Eidechse. (Fr. lezard. Engl. lizard).
Corpus elongatum, pedibus quatuor aequalibus.

1. Crocodilus. der (eigentliche) Crocodil. (Crocodi-
lus
vulgaris Cuv.) L. rostro aequali, scutis nuchae
6, squamis dorso quadratis, sex-fariam positis,
pedibus posticis palmatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 26. 27.

Zumal häufig in den größern Strömen von Africa (na-
mentlich im Ober-Nil und im Niger). Das größte Thier der
süßen Wasser, das wohl eine Länge von 30 Fuß erreichen

*) Fr. Tiedemann's Anat. und N. G. des Drachen. Nürnb.
1811. 4.
**) Brongniart's Sauriens (mit Einschluß des vorigen Ge-
schlechts, und ausgenommen die Molche.)

In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken laut,
zumal des Abends bei schönem Wetter, und treiben dabei
zwey große Blasen hinter den Maulwinkeln auf. Sie sind
schlau und muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und selbst
junge Enten, Forellen ꝛc. und können sogar über große Hechte
Herr werden. Zur Begattungszeit bekommen die Männchen
dieser und der vorigen Gattung schwarze warzige Ballen an
den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um
ihrer Weibchen Brust klammern können.

10. †. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla.
Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le grais-
set
). S. corpore laevi, subtus granulato, pedibus
fissis, apicibus digitorum lenticulatis
.

Rösel tab. 9-12.

Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch in
America ꝛc. Der klebrige Schleim, womit er wie die Schne-
cken überzogen ist, dient ihm bei seinem Aufenthalt am Laub
der Bäume, zur Haltung. Die erwachsenen Männchen, die
an ihrer braunen Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stim-
me, die sie, wenn das Wetter sich ändern will, aber auch
außerdem zur Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei
die Kehle zu einer großen Blase auf.

3. Draco*) Corpus tetrapodum caudatum, alatum.

1. Volans. die fliegende Eidechse. D. brachiis ab
ala distinctis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 98.

In Ostindien und Africa.

4. Lacerta**). Eidechse. (Fr. lézard. Engl. lizard).
Corpus elongatum, pedibus quatuor aequalibus.

1. Crocodilus. der (eigentliche) Crocodil. (Crocodi-
lus
vulgaris Cuv.) L. rostro aequali, scutis nuchae
6, squamis dorso quadratis, sex-fariam positis,
pedibus posticis palmatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 26. 27.

Zumal häufig in den größern Strömen von Africa (na-
mentlich im Ober-Nil und im Niger). Das größte Thier der
süßen Wasser, das wohl eine Länge von 30 Fuß erreichen

*) Fr. Tiedemann's Anat. und N. G. des Drachen. Nürnb.
1811. 4.
**) Brongniart's Sauriens (mit Einschluß des vorigen Ge-
schlechts, und ausgenommen die Molche.)
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[161/0171] In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken laut, zumal des Abends bei schönem Wetter, und treiben dabei zwey große Blasen hinter den Maulwinkeln auf. Sie sind schlau und muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und selbst junge Enten, Forellen ꝛc. und können sogar über große Hechte Herr werden. Zur Begattungszeit bekommen die Männchen dieser und der vorigen Gattung schwarze warzige Ballen an den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um ihrer Weibchen Brust klammern können. 10. †. Arborea. der Laubfrosch. (calamites, hyla. Fr. la rainette, grenouille de St. Martin, le grais- set). S. corpore laevi, subtus granulato, pedibus fissis, apicibus digitorum lenticulatis. Rösel tab. 9-12. Fast in ganz Europa (doch nicht in England), auch in America ꝛc. Der klebrige Schleim, womit er wie die Schne- cken überzogen ist, dient ihm bei seinem Aufenthalt am Laub der Bäume, zur Haltung. Die erwachsenen Männchen, die an ihrer braunen Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stim- me, die sie, wenn das Wetter sich ändern will, aber auch außerdem zur Paarungszeit von sich geben. Sie blähen dabei die Kehle zu einer großen Blase auf. 3. Draco *) Corpus tetrapodum caudatum, alatum. 1. Volans. die fliegende Eidechse. D. brachiis ab ala distinctis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 98. In Ostindien und Africa. 4. Lacerta **). Eidechse. (Fr. lézard. Engl. lizard). Corpus elongatum, pedibus quatuor aequalibus. 1. Crocodilus. der (eigentliche) Crocodil. (Crocodi- lus vulgaris Cuv.) L. rostro aequali, scutis nuchae 6, squamis dorso quadratis, sex-fariam positis, pedibus posticis palmatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 26. 27. Zumal häufig in den größern Strömen von Africa (na- mentlich im Ober-Nil und im Niger). Das größte Thier der süßen Wasser, das wohl eine Länge von 30 Fuß erreichen *) Fr. Tiedemann's Anat. und N. G. des Drachen. Nürnb. 1811. 4. **) Brongniart's Sauriens (mit Einschluß des vorigen Ge- schlechts, und ausgenommen die Molche.)

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/171>, abgerufen am 10.05.2024.