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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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Der allergrößte Vogel, der eine Höhe von 8 Fuß und dar-
über erreicht, und außer Africa nur in Arabien zu Hause ist.
Das Unvermögen zum Flug wird bei ihm durch die ausneh-
mende Schnelligkeit seines Laufs vergütet*). Von seinen
Eiern, deren er wohl 30 legt, hält jedes ungefähr so viel
als 24 Hühnereier. Vorzüglich wird er durch seine Federn
schätzbar.

Der americanische Straus (Str. rhea) ist zumal
in Chili zu Hause.

2. Casuarius. der Casuar, Emeu. S. pedibus tri-
dactylis, galea palearibusque nudis, remigibus
spi-
nosis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 97.

In Ostindien. Hat große Stärke in seiner mittlern Klaue.
Seine Federn sind hornicht und ähneln Pferdehaaren, und
es entspringen immer zwey und zwey Schafte aus einem ge-
meinschaftlichen Kiele.

Eine eigene Gattung von Casuar ohne Helm (Str. austra-
lis
) ist neuerlich im fünften Welttheil auf Neu-Südwallis
entdeckt worden.

51. Didus. Rostrum medio coarctatum rugis duabus
transversis: utraque mandibula inflexo apice; facies
ultra oculos nuda
.

1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel.
(Cygnus cucullatus, D. pedibus ambulatoriis, cau-
da brevissima, pennis incurvis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35.

Ehedem auf Isle de France und Bourbon. - Aber nach den
Versicherungen von Morel, der deßhalb an Ort und Stelle
Untersuchung angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht
mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das schwer-
leibigste, langsamste Thier der ganzen Classe, folglich leicht
zu fangen, und doch wegen seines widrigen Fleisches von we-
nig Nutzen war**).

*) Volat curriculo. Plaut.
**) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Veränderlich
keit in der Schöpfung
im ersten Theile der Beyträge zur
Naturgeschichte
S. 24 u. f. gehandelt.

Der allergrößte Vogel, der eine Höhe von 8 Fuß und dar-
über erreicht, und außer Africa nur in Arabien zu Hause ist.
Das Unvermögen zum Flug wird bei ihm durch die ausneh-
mende Schnelligkeit seines Laufs vergütet*). Von seinen
Eiern, deren er wohl 30 legt, hält jedes ungefähr so viel
als 24 Hühnereier. Vorzüglich wird er durch seine Federn
schätzbar.

Der americanische Straus (Str. rhea) ist zumal
in Chili zu Hause.

2. Casuarius. der Casuar, Emeu. S. pedibus tri-
dactylis, galea palearibusque nudis, remigibus
spi-
nosis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 97.

In Ostindien. Hat große Stärke in seiner mittlern Klaue.
Seine Federn sind hornicht und ähneln Pferdehaaren, und
es entspringen immer zwey und zwey Schafte aus einem ge-
meinschaftlichen Kiele.

Eine eigene Gattung von Casuar ohne Helm (Str. austra-
lis
) ist neuerlich im fünften Welttheil auf Neu-Südwallis
entdeckt worden.

51. Didus. Rostrum medio coarctatum rugis duabus
transversis: utraque mandibula inflexo apice; facies
ultra oculos nuda
.

1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel.
(Cygnus cucullatus, D. pedibus ambulatoriis, cau-
da brevissima, pennis incurvis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35.

Ehedem auf Isle de France und Bourbon. – Aber nach den
Versicherungen von Morel, der deßhalb an Ort und Stelle
Untersuchung angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht
mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das schwer-
leibigste, langsamste Thier der ganzen Classe, folglich leicht
zu fangen, und doch wegen seines widrigen Fleisches von we-
nig Nutzen war**).

*) Volat curriculo. Plaut.
**) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Veränderlich
keit in der Schöpfung
im ersten Theile der Beyträge zur
Naturgeschichte
S. 24 u. f. gehandelt.
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[138/0148] Der allergrößte Vogel, der eine Höhe von 8 Fuß und dar- über erreicht, und außer Africa nur in Arabien zu Hause ist. Das Unvermögen zum Flug wird bei ihm durch die ausneh- mende Schnelligkeit seines Laufs vergütet *). Von seinen Eiern, deren er wohl 30 legt, hält jedes ungefähr so viel als 24 Hühnereier. Vorzüglich wird er durch seine Federn schätzbar. Der americanische Straus (Str. rhea) ist zumal in Chili zu Hause. 2. Casuarius. der Casuar, Emeu. S. pedibus tri- dactylis, galea palearibusque nudis, remigibus spi- nosis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 97. In Ostindien. Hat große Stärke in seiner mittlern Klaue. Seine Federn sind hornicht und ähneln Pferdehaaren, und es entspringen immer zwey und zwey Schafte aus einem ge- meinschaftlichen Kiele. Eine eigene Gattung von Casuar ohne Helm (Str. austra- lis) ist neuerlich im fünften Welttheil auf Neu-Südwallis entdeckt worden. 51. Didus. Rostrum medio coarctatum rugis duabus transversis: utraque mandibula inflexo apice; facies ultra oculos nuda. 1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel. (Cygnus cucullatus, D. pedibus ambulatoriis, cau- da brevissima, pennis incurvis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35. Ehedem auf Isle de France und Bourbon. – Aber nach den Versicherungen von Morel, der deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das schwer- leibigste, langsamste Thier der ganzen Classe, folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines widrigen Fleisches von we- nig Nutzen war **). *) Volat curriculo. Plaut. **) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Veränderlich keit in der Schöpfung im ersten Theile der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f. gehandelt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/148>, abgerufen am 11.05.2024.