Als gemeiner Kalkstein meist grau in mancher- lei Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfachen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert etc. in endloser Mannigfaltigkeit. So z. B. vom einfar- bigen die vorzüglichen antiken Arten, giallo, rosso, neroetc.; vom zweyfarbigenpavonazzo, weiß mit rothen Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß, roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca- tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten- Marmor (alberino); Ruinen-Marmorcitta- dino ruderato, paesino, Rimaggioetc.) der schon in Mergelstein übergeht etc. So unter denen, die fremde Körper enthalten, besonders die Petrefacten-Marmor, und unter diesen wieder namentlich der Muschel-Mar- mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor, wo- hin die pietra stellaria gehört etc. Mancher besteht als Breschen-Marmor aus zusammencämentirten Trümmern von andern Marmorarten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durchzogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera (S. 514), oder geflammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. - Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen Bruch; theils schieferiges Gefüge (- so z. B. der neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerei angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen Seege- schöpfen der Vorwelt finden -). Mittelgewicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flöz- kalkstein, der auch in manchen Gegenden Zechstein heißt). Bildet große durch alle Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemeiniglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträchtlicher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefactenstein überzogen sind, welcher die allgemeinste Grabstätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht.
Zu den besonders merkwürdigen Abarten des gemei- nen Kalksteins gehört namentlich:
a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf,
3) Dichter Kalkstein (und Marmor).
Als gemeiner Kalkstein meist grau in mancher- lei Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfachen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert ꝛc. in endloser Mannigfaltigkeit. So z. B. vom einfar- bigen die vorzüglichen antiken Arten, giallo, rosso, neroetc.; vom zweyfarbigenpavonazzo, weiß mit rothen Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß, roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca- tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten- Marmor (alberino); Ruinen-Marmorcitta- dino ruderato, paësino, Rimaggioetc.) der schon in Mergelstein übergeht ꝛc. So unter denen, die fremde Körper enthalten, besonders die Petrefacten-Marmor, und unter diesen wieder namentlich der Muschel-Mar- mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor, wo- hin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher besteht als Breschen-Marmor aus zusammencämentirten Trümmern von andern Marmorarten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durchzogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera (S. 514), oder geflammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. – Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen Bruch; theils schieferiges Gefüge (– so z. B. der neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerei angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen Seege- schöpfen der Vorwelt finden –). Mittelgewicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flöz- kalkstein, der auch in manchen Gegenden Zechstein heißt). Bildet große durch alle Welttheile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemeiniglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträchtlicher Tiefe) mit dem gemeinen Petrefactenstein überzogen sind, welcher die allgemeinste Grabstätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht.
Zu den besonders merkwürdigen Abarten des gemei- nen Kalksteins gehört namentlich:
a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf,
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Als gemeiner Kalkstein meist grau in mancher-
lei Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer
Marmor sowohl fast in allen einfachen Farben, als
auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert ꝛc.
in endloser Mannigfaltigkeit. So z. B. vom einfar-
bigen die vorzüglichen antiken Arten, giallo, rosso,
nero etc.; vom zweyfarbigen pavonazzo, weiß
mit rothen Streifen; mit drey Farben, fiorito,
weiß, roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca-
tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter
denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten-
Marmor (alberino); Ruinen-Marmor citta-
dino ruderato, paësino, Rimaggio etc.) der schon
in Mergelstein übergeht ꝛc. So unter denen, die fremde
Körper enthalten, besonders die Petrefacten-Marmor,
und unter diesen wieder namentlich der Muschel-Mar-
mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor, wo-
hin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher besteht
als Breschen-Marmor aus zusammencämentirten
Trümmern von andern Marmorarten. Mancher ist mit
talkartigen Fossilien durchzogen; entweder gemarmelt,
wie der Polzevera (S. 514), oder geflammt, wie der
ausnehmend schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. –
Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor meist
splitterigen Bruch; theils schieferiges Gefüge (– so
z. B. der neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerei
angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem sich
auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen Seege-
schöpfen der Vorwelt finden –). Mittelgewicht = 2675.
Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flöz-
kalkstein, der auch in manchen Gegenden Zechstein
heißt). Bildet große durch alle Welttheile verbreitete
Flözgebirgsketten, die gemeiniglich auf der Außenseite
(nicht leicht in beträchtlicher Tiefe) mit dem gemeinen
Petrefactenstein überzogen sind, welcher die allgemeinste
Grabstätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt
ausmacht.
Zu den besonders merkwürdigen Abarten des gemei-
nen Kalksteins gehört namentlich:
a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf,
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/544>, abgerufen am 22.11.2024.
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