Zu der lockerern Abart gehört z. B. die roth- braune mit Leucit durchmengte, woraus Pompeji großen- theils erbaut war; und die mit basaltischer Hornblende, welche in der Gegend von Andernach die Mittellage, zwischen dem Traß und dem so genannten Rheinländi- schen Mühlstein ausmacht.
Zur dichtern hingegen das aschgraue, vielen Feld- spath haltende Piperno, der Phlegraischen Felder, und die mehreste der besonders mit Olivin gemengten Tuff- wacke vom Habichtswalde ohnweit Cassel.
2) Erdige Tuffwacke.
Dahin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merk- würdige Abarten:
a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther- mantide cimentaire.
Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fundort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt- Ingredienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.
b. Traß, Tarras.
Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zu- weilen Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze*). Fundort zumal bei Andernach am Rhein.
37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.
Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent- zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe- nen, theils verschlackten, theils verglasten Mineralien, zumal basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vul- canen die Laven, in andern Erdbränden aber die Erdschlacken entstehen**).
Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Rothbraune etc.; höchstens nur in zarten Splittern durch- scheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und Ge-
*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. s. Hamilton'sCampi phlegraeitab. 40. nr. 3.
**) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul- canische Gegenstände. Franks. 1792-94. III. Th. 8.
Zu der lockerern Abart gehört z. B. die roth- braune mit Leucit durchmengte, woraus Pompeji großen- theils erbaut war; und die mit basaltischer Hornblende, welche in der Gegend von Andernach die Mittellage, zwischen dem Traß und dem so genannten Rheinländi- schen Mühlstein ausmacht.
Zur dichtern hingegen das aschgraue, vielen Feld- spath haltende Piperno, der Phlegraischen Felder, und die mehreste der besonders mit Olivin gemengten Tuff- wacke vom Habichtswalde ohnweit Cassel.
2) Erdige Tuffwacke.
Dahin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merk- würdige Abarten:
a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther- mantide cimentaire.
Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fundort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt- Ingredienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.
b. Traß, Tarras.
Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zu- weilen Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze*). Fundort zumal bei Andernach am Rhein.
37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.
Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent- zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe- nen, theils verschlackten, theils verglasten Mineralien, zumal basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vul- canen die Laven, in andern Erdbränden aber die Erdschlacken entstehen**).
Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Rothbraune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durch- scheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und Ge-
*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. s. Hamilton'sCampi phlegraeitab. 40. nr. 3.
**) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul- canische Gegenstände. Franks. 1792–94. III. Th. 8.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000034"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0527"xml:id="pb509_0001"n="509"/><prendition="#l1em">Zu der <hirendition="#g">lockerern</hi> Abart gehört z. B. die roth-<lb/>
braune mit Leucit durchmengte, woraus Pompeji großen-<lb/>
theils erbaut war; und die mit basaltischer Hornblende,<lb/>
welche in der Gegend von Andernach die Mittellage,<lb/>
zwischen dem Traß und dem so genannten Rheinländi-<lb/>
schen Mühlstein ausmacht.</p><prendition="#l1em">Zur <hirendition="#g">dichtern</hi> hingegen das aschgraue, vielen Feld-<lb/>
spath haltende <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Piperno</hi></hi>, der Phlegraischen Felder, und<lb/>
die mehreste der besonders mit Olivin gemengten Tuff-<lb/>
wacke vom Habichtswalde ohnweit Cassel.</p><prendition="#indent-2">2) <hirendition="#g">Erdige Tuffwacke</hi>.</p><prendition="#l1em">Dahin gehören namentlich folgende zwey, wegen<lb/>
ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merk-<lb/>
würdige Abarten:</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">a</hi>. <hirendition="#g">Pozzolana</hi>. <hirendition="#aq">Pulvis puteolanus <hirendition="#k">Vitruv</hi></hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Ther-<lb/>
mantide cimentaire</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken.<lb/>
Fundort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt-<lb/>
Ingredienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">b</hi>. <hirendition="#g">Traß, Tarras</hi>.</p><prendition="#l1em">Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zu-<lb/>
weilen Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>So wie sich dergleichen auch zuweilen im <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Piperno</hi></hi> findet.<lb/>
s. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">Hamilton's</hi></hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Campi phlegraei</hi></hi><hirendition="#aq">tab</hi>. 40. nr. 3.</p></note>.<lb/>
Fundort zumal bei Andernach am Rhein.</p><prendition="#indent-1">37. <hirendition="#g">Lava</hi> und <hirendition="#g">Erdschlacke</hi>. <hirendition="#aq">Scoria Vulcani</hi>.</p><prendition="#l1em">Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent-<lb/>
zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe-<lb/>
nen, theils verschlackten, theils verglasten Mineralien,<lb/>
zumal basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vul-<lb/>
canen die Laven, in andern Erdbränden aber die<lb/><hirendition="#g">Erdschlacken</hi> entstehen<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>s. K. W. <hirendition="#g">Nose's</hi> Beiträge zu den Vorstellungen über vul-<lb/>
canische Gegenstände. Franks. 1792–94. III. Th. 8.</p></note>.</p><prendition="#l1em">Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue,<lb/>
Rothbraune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durch-<lb/>
scheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und Ge-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[509/0527]
Zu der lockerern Abart gehört z. B. die roth-
braune mit Leucit durchmengte, woraus Pompeji großen-
theils erbaut war; und die mit basaltischer Hornblende,
welche in der Gegend von Andernach die Mittellage,
zwischen dem Traß und dem so genannten Rheinländi-
schen Mühlstein ausmacht.
Zur dichtern hingegen das aschgraue, vielen Feld-
spath haltende Piperno, der Phlegraischen Felder, und
die mehreste der besonders mit Olivin gemengten Tuff-
wacke vom Habichtswalde ohnweit Cassel.
2) Erdige Tuffwacke.
Dahin gehören namentlich folgende zwey, wegen
ihrer Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merk-
würdige Abarten:
a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Ther-
mantide cimentaire.
Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken.
Fundort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt-
Ingredienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.
b. Traß, Tarras.
Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zu-
weilen Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze *).
Fundort zumal bei Andernach am Rhein.
37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.
Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstent-
zündungen mehr oder weniger vom Feuer angegriffe-
nen, theils verschlackten, theils verglasten Mineralien,
zumal basaltischen Ursprungs; wodurch in den Vul-
canen die Laven, in andern Erdbränden aber die
Erdschlacken entstehen **).
Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue,
Rothbraune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durch-
scheinend; von sehr verschiedenem Gewicht und Ge-
*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet.
s. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3.
**) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul-
canische Gegenstände. Franks. 1792–94. III. Th. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/527>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.