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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

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sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher als die,
worin so viele andere Gattungen von organisirten Kör-
pern, zumahl unter den Hausthieren, gleichsam unter
unsern Augen ausarten. Alle diese Verschiedenheiten
fließen aber durch so mancherley Abstufungen und Ueber-
gänge so unvermerkt zusammen, daß sich daher auch
keine andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen ih-
nen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze Men-
schengeschlecht noch am füglichsten unter folgende fünf
Rassen*) zu bringen geglaubt:

1) Die caucasische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51.

von mehr oder weniger weißer Farbe mit rothen Wan-
gen, langem, weichem, nußbraunem Haar (das aber
einerseits ins Blonde, anderseits ins Schwarze über-
geht); und der nach den europäischen Begriffen von
Schönheit musterhaftesten Schedel- und Gesichts-
Form. Es gehören dahin die Europäer mit Aus-
nahme der Lappen; dann die westlichern Asia-
ten
, dießseits des Ob, des caspischen Meers und
des Ganges; nebst den Nordafricanern; - also
ungefähr die Bewohner der den alten Griechen und
Römern bekannten Welt.

2) Die mongolische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 1.

meist waizengelb (theils wie gekochte Quitten, oder
wie getrocknete Citronschalen); mit wenigem, straf-
fem, schwarzem Haar; enggeschlitzten aber gleichsam
aufgedunsenen Augenliedern; plattem Gesicht; und
seitwärts eminirenden Backenknochen. Diese Rasse
begreift die übrigen Asiaten, mit Ausnahme der
Malayen; dann in Europa die Lappen, und im nörd-
lichen America, von der Beringsstraße bis Labrador,
die Eskimos.

3) Die äthiopische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 5.

mehr oder weniger schwarz; mit schwarzem, krausem
Haar; vorwärts prominirenden Kiefern, wulstigen

*) Vergl. die nach dieser Eintheilung colorirte Weltcharte
im ersten B. des Archivs für Ethnographie und Linguistik von
J. F. Bertuch und J. S. Vater.

sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher als die,
worin so viele andere Gattungen von organisirten Kör-
pern, zumahl unter den Hausthieren, gleichsam unter
unsern Augen ausarten. Alle diese Verschiedenheiten
fließen aber durch so mancherley Abstufungen und Ueber-
gänge so unvermerkt zusammen, daß sich daher auch
keine andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen ih-
nen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze Men-
schengeschlecht noch am füglichsten unter folgende fünf
Rassen*) zu bringen geglaubt:

1) Die caucasische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51.

von mehr oder weniger weißer Farbe mit rothen Wan-
gen, langem, weichem, nußbraunem Haar (das aber
einerseits ins Blonde, anderseits ins Schwarze über-
geht); und der nach den europäischen Begriffen von
Schönheit musterhaftesten Schedel- und Gesichts-
Form. Es gehören dahin die Europäer mit Aus-
nahme der Lappen; dann die westlichern Asia-
ten
, dießseits des Ob, des caspischen Meers und
des Ganges; nebst den Nordafricanern; – also
ungefähr die Bewohner der den alten Griechen und
Römern bekannten Welt.

2) Die mongolische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 1.

meist waizengelb (theils wie gekochte Quitten, oder
wie getrocknete Citronschalen); mit wenigem, straf-
fem, schwarzem Haar; enggeschlitzten aber gleichsam
aufgedunsenen Augenliedern; plattem Gesicht; und
seitwärts eminirenden Backenknochen. Diese Rasse
begreift die übrigen Asiaten, mit Ausnahme der
Malayen; dann in Europa die Lappen, und im nörd-
lichen America, von der Beringsstraße bis Labrador,
die Eskimos.

3) Die äthiopische Rasse:

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 5.

mehr oder weniger schwarz; mit schwarzem, krausem
Haar; vorwärts prominirenden Kiefern, wulstigen

*) Vergl. die nach dieser Eintheilung colorirte Weltcharte
im ersten B. des Archivs für Ethnographie und Linguistik von
J. F. Bertuch und J. S. Vater.
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[56/0078] sind um nichts auffallender oder unbegreiflicher als die, worin so viele andere Gattungen von organisirten Kör- pern, zumahl unter den Hausthieren, gleichsam unter unsern Augen ausarten. Alle diese Verschiedenheiten fließen aber durch so mancherley Abstufungen und Ueber- gänge so unvermerkt zusammen, daß sich daher auch keine andere, als sehr willkürliche Gränzen zwischen ih- nen festsetzen lassen. Doch habe ich das ganze Men- schengeschlecht noch am füglichsten unter folgende fünf Rassen *) zu bringen geglaubt: 1) Die caucasische Rasse: Abbild. n. h. Gegenst. tab. 3. und 51. von mehr oder weniger weißer Farbe mit rothen Wan- gen, langem, weichem, nußbraunem Haar (das aber einerseits ins Blonde, anderseits ins Schwarze über- geht); und der nach den europäischen Begriffen von Schönheit musterhaftesten Schedel- und Gesichts- Form. Es gehören dahin die Europäer mit Aus- nahme der Lappen; dann die westlichern Asia- ten, dießseits des Ob, des caspischen Meers und des Ganges; nebst den Nordafricanern; – also ungefähr die Bewohner der den alten Griechen und Römern bekannten Welt. 2) Die mongolische Rasse: Abbild. n. h. Gegenst. tab. 1. meist waizengelb (theils wie gekochte Quitten, oder wie getrocknete Citronschalen); mit wenigem, straf- fem, schwarzem Haar; enggeschlitzten aber gleichsam aufgedunsenen Augenliedern; plattem Gesicht; und seitwärts eminirenden Backenknochen. Diese Rasse begreift die übrigen Asiaten, mit Ausnahme der Malayen; dann in Europa die Lappen, und im nörd- lichen America, von der Beringsstraße bis Labrador, die Eskimos. 3) Die äthiopische Rasse: Abbild. n. h. Gegenst. tab. 5. mehr oder weniger schwarz; mit schwarzem, krausem Haar; vorwärts prominirenden Kiefern, wulstigen *) Vergl. die nach dieser Eintheilung colorirte Weltcharte im ersten B. des Archivs für Ethnographie und Linguistik von J. F. Bertuch und J. S. Vater.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/78>, abgerufen am 27.11.2024.