Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.*), und (nach 12. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich etc.; ungeformt; von fa- Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark- 2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer. Meist ins Lauchgrüne; wenig durchschneinend; glas- 3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum, Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte- *) Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähn- lichen Fossil gemengt sind. *) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wun-
derbaren Aerolithen oder Meteorsteine, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiede- nen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist un- ter gleichen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Him- mel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt ein- ander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen bekannten tellurischen Fossilien auszeichnen. - *), und (nach 12. Asbest. Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa- Man unterscheidet folgende vier Arten: 1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest. Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark- 2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer. Meist ins Lauchgrüne; wenig durchschneinend; glas- 3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum, Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte- *) Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen Stellen das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähn- lichen Fossil gemengt sind. *) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wun-
derbaren Aërolithen oder Meteorsteine, nähmlich der Steinmassen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiede- nen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist un- ter gleichen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Him- mel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt ein- ander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen bekannten tellurischen Fossilien auszeichnen. – <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0538" xml:id="pb516_0002" n="516"/><lb/> Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen<lb/> Stellen das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähn-<lb/> lichen Fossil gemengt sind.</p></note>, und (nach<lb/> Howard) = 27 Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenoxyd<lb/> und 1 Nickeloxyd halt<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wun-<lb/> derbaren <hi rendition="#g">Aërolithen</hi> oder <hi rendition="#g">Meteorsteine</hi>, nähmlich der<lb/> Steinmassen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiede-<lb/> nen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist un-<lb/> ter gleichen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Him-<lb/> mel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt<lb/> genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt ein-<lb/> ander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen<lb/> bekannten tellurischen Fossilien auszeichnen. –</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">12. <hi rendition="#g">Asbest</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa-<lb/> serigem oder blätterigem Gefüge.</p> <p rendition="#l1em">Man unterscheidet folgende vier Arten:</p> <p rendition="#indent-2">1) <hi rendition="#g">Amiant</hi>, <hi rendition="#g">Bergflachs</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">reifer Asbest</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark-<lb/> schimmerd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils<lb/> spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Gehalt eines<lb/> schwedischen (nach Bergmann) = 17,2 Talkerde, 64<lb/> Kieselerde, 13,9 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, 1,2 Eisen-<lb/> oxyd. Fundort unter andern in Graubünden, auf Cor-<lb/> sica, und besonders häufig in Schina, wo man sich sei-<lb/> ner gewöhnlich zu Lampendochten bedient.</p> <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Gemeiner Asbest</hi>, <hi rendition="#aq">vulgo</hi> <hi rendition="#g">unreifer</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist ins Lauchgrüne; wenig durchschneinend; glas-<lb/> glänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; unbiegsam.<lb/> Gehalt (nach Wiegleb) = 48,45 Talkerde, 46,66 Kie-<lb/> selerde, 4,79 Eisenoxyd. Bricht oft in und bey Ser-<lb/> pentinstein.</p> <p rendition="#indent-2">3) <hi rendition="#g">Bergkork</hi>, <hi rendition="#g">Bergleder</hi>. <hi rendition="#aq">Suber montanum,<lb/> aluta montana</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">liége fossile, cuir fossile</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte-<lb/> rig, theils dicht; der Bruch theils verworren faserig;<lb/> sehr weich; elastisch biegsam. Mittelgewicht = 0,836.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [516/0538]
*), und (nach
Howard) = 27 Talkerde, 54 Kieselerde, 17 Eisenoxyd
und 1 Nickeloxyd halt *).
12. Asbest.
Weißlich, gelblich, grünlich ꝛc.; ungeformt; von fa-
serigem oder blätterigem Gefüge.
Man unterscheidet folgende vier Arten:
1) Amiant, Bergflachs, vulgo reifer Asbest.
Meist grünlichweiß; wenig durchscheinend; stark-
schimmerd, theils mit Seidenglanz; in zarten theils
spannenlangen Fasern; elastisch biegsam. Gehalt eines
schwedischen (nach Bergmann) = 17,2 Talkerde, 64
Kieselerde, 13,9 Kalkerde, 2,7 Alaunerde, 1,2 Eisen-
oxyd. Fundort unter andern in Graubünden, auf Cor-
sica, und besonders häufig in Schina, wo man sich sei-
ner gewöhnlich zu Lampendochten bedient.
2) Gemeiner Asbest, vulgo unreifer.
Meist ins Lauchgrüne; wenig durchschneinend; glas-
glänzend; in langsplitterigen Bruchstücken; unbiegsam.
Gehalt (nach Wiegleb) = 48,45 Talkerde, 46,66 Kie-
selerde, 4,79 Eisenoxyd. Bricht oft in und bey Ser-
pentinstein.
3) Bergkork, Bergleder. Suber montanum,
aluta montana. (Fr. liége fossile, cuir fossile.)
Meist ins Isabellgelbe; undurchsichtig; theils blätte-
rig, theils dicht; der Bruch theils verworren faserig;
sehr weich; elastisch biegsam. Mittelgewicht = 0,836.
*)
Johanngeorgenstadt, die unvollkommen ästig, wie an manchen
Stellen das Sibirische, und ebenfalls mit einem fast Olivinähn-
lichen Fossil gemengt sind.
*) Nun und hiermit kommt wieder der Gehalt der so wun-
derbaren Aërolithen oder Meteorsteine, nähmlich der
Steinmassen überein, die schon so manchmal zu ganz verschiede-
nen Zeiten, in ganz verschiedenen Weltgegenden, aber meist un-
ter gleichen Umständen, bey Explosion eines Meteors, vom Him-
mel gefallen sind; und wovon diejenigen, welche man bis jetzt
genauer untersucht, sowohl im äußern als in ihrem Gehalt ein-
ander eben so auffallend ähneln, als sie sich hingegen von allen
bekannten tellurischen Fossilien auszeichnen. –
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