Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite

die nach der Krystallisation des Kochsalzes zurück
bleibt. Sie schlägt alle andere Erden aus ihren
Auflösungen in Säuren nieder, löst sich selbst leicht
in Säuren auf, und theilt denselben einen bitteren
Geschmack mit. Blaue Pflanzensäfte färbt sie grün.
Ihr Verhalten im Feuer kommt großentheils mit
der Alaunerde ihrem überein.

Sonderbar, daß bey den unter dieses Geschlecht
gehörigen Fossilien mehrentheils die grüne Farbe
vorwaltet. Meist fühlen sie sich fettig an. Die
mehresten finden sich ungeformt, und bloß in Gang-
gebirgen, daher sie nie Versteinerungen enthalten.

1. Chlorit.

Berggrün, lauchgrün etc.; undurchsichtig; mattschim-
mernd; theils schuppig; weich; gibt angehaucht den
Thongeruch von sich.

Diese Gattung begreift folgende drey Arten:

1) Chloriterde, Sammeterde.

Locker zusammen gebacken, oder staubig; schimmernd;
nicht abfärbend; mager anzufühlen. Gehalt (nach Vau-
quelin) = 8 Talkerde, 26 Kieselerde, 18,50 Alaunerde,
43 Eisenoxyd. Findet sich zumahl zwischen und im
Bergkrystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.
Gotthard.

2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-
erde
.

Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem
oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug
über mancherley krystallisirte Fossilien, z. B. über Gra-
naten, Bitterspath, Bergkrystall, magnetischem Ei-
senstein etc.

3) Chloritschiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt
grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangen-
schörl etc. eingewachsen. Gehalt (nach Gruner) = 29,50
Kieselerde, 15,62 Alaunerde, 21,39 Talkerde, 1,50

die nach der Krystallisation des Kochsalzes zurück
bleibt. Sie schlägt alle andere Erden aus ihren
Auflösungen in Säuren nieder, löst sich selbst leicht
in Säuren auf, und theilt denselben einen bitteren
Geschmack mit. Blaue Pflanzensäfte färbt sie grün.
Ihr Verhalten im Feuer kommt großentheils mit
der Alaunerde ihrem überein.

Sonderbar, daß bey den unter dieses Geschlecht
gehörigen Fossilien mehrentheils die grüne Farbe
vorwaltet. Meist fühlen sie sich fettig an. Die
mehresten finden sich ungeformt, und bloß in Gang-
gebirgen, daher sie nie Versteinerungen enthalten.

1. Chlorit.

Berggrün, lauchgrün ꝛc.; undurchsichtig; mattschim-
mernd; theils schuppig; weich; gibt angehaucht den
Thongeruch von sich.

Diese Gattung begreift folgende drey Arten:

1) Chloriterde, Sammeterde.

Locker zusammen gebacken, oder staubig; schimmernd;
nicht abfärbend; mager anzufühlen. Gehalt (nach Vau-
quelin) = 8 Talkerde, 26 Kieselerde, 18,50 Alaunerde,
43 Eisenoxyd. Findet sich zumahl zwischen und im
Bergkrystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.
Gotthard.

2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-
erde
.

Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem
oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug
über mancherley krystallisirte Fossilien, z. B. über Gra-
naten, Bitterspath, Bergkrystall, magnetischem Ei-
senstein ꝛc.

3) Chloritschiefer.

Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt
grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangen-
schörl ꝛc. eingewachsen. Gehalt (nach Gruner) = 29,50
Kieselerde, 15,62 Alaunerde, 21,39 Talkerde, 1,50

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0533" xml:id="pb511_0001" n="511"/>
die nach der Krystallisation des Kochsalzes zurück<lb/>
bleibt. Sie schlägt alle andere Erden aus ihren<lb/>
Auflösungen in Säuren nieder, löst sich selbst leicht<lb/>
in Säuren auf, und theilt denselben einen bitteren<lb/>
Geschmack mit. Blaue Pflanzensäfte färbt sie grün.<lb/>
Ihr Verhalten im Feuer kommt großentheils mit<lb/>
der Alaunerde ihrem überein.</p>
            <p>Sonderbar, daß bey den unter dieses Geschlecht<lb/>
gehörigen Fossilien mehrentheils die grüne Farbe<lb/>
vorwaltet. Meist fühlen sie sich fettig an. Die<lb/>
mehresten finden sich ungeformt, und bloß in Gang-<lb/>
gebirgen, daher sie nie Versteinerungen enthalten.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Chlorit</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Berggrün, lauchgrün &#xA75B;c.; undurchsichtig; mattschim-<lb/>
mernd; theils schuppig; weich; gibt angehaucht den<lb/>
Thongeruch von sich.</p>
            <p rendition="#l1em">Diese Gattung begreift folgende drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) <hi rendition="#g">Chloriterde, Sammeterde</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Locker zusammen gebacken, oder staubig; schimmernd;<lb/>
nicht abfärbend; mager anzufühlen. Gehalt (nach Vau-<lb/>
quelin) = 8 Talkerde, 26 Kieselerde, 18,50 Alaunerde,<lb/>
43 Eisenoxyd. Findet sich zumahl zwischen und im<lb/>
Bergkrystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St.<lb/>
Gotthard.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit-<lb/>
erde</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem<lb/>
oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug<lb/>
über mancherley krystallisirte Fossilien, z. B. über Gra-<lb/>
naten, Bitterspath, Bergkrystall, magnetischem Ei-<lb/>
senstein &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) <hi rendition="#g">Chloritschiefer</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt<lb/>
grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangen-<lb/>
schörl &#xA75B;c. eingewachsen. Gehalt (nach Gruner) = 29,50<lb/>
Kieselerde, 15,62 Alaunerde, 21,39 Talkerde, 1,50<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[511/0533] die nach der Krystallisation des Kochsalzes zurück bleibt. Sie schlägt alle andere Erden aus ihren Auflösungen in Säuren nieder, löst sich selbst leicht in Säuren auf, und theilt denselben einen bitteren Geschmack mit. Blaue Pflanzensäfte färbt sie grün. Ihr Verhalten im Feuer kommt großentheils mit der Alaunerde ihrem überein. Sonderbar, daß bey den unter dieses Geschlecht gehörigen Fossilien mehrentheils die grüne Farbe vorwaltet. Meist fühlen sie sich fettig an. Die mehresten finden sich ungeformt, und bloß in Gang- gebirgen, daher sie nie Versteinerungen enthalten. 1. Chlorit. Berggrün, lauchgrün ꝛc.; undurchsichtig; mattschim- mernd; theils schuppig; weich; gibt angehaucht den Thongeruch von sich. Diese Gattung begreift folgende drey Arten: 1) Chloriterde, Sammeterde. Locker zusammen gebacken, oder staubig; schimmernd; nicht abfärbend; mager anzufühlen. Gehalt (nach Vau- quelin) = 8 Talkerde, 26 Kieselerde, 18,50 Alaunerde, 43 Eisenoxyd. Findet sich zumahl zwischen und im Bergkrystall, vorzüglich auf Madagascar und dem St. Gotthard. 2) Gemeiner Chlorit, verhärtete Chlorit- erde. Fettglänzend; mit feinerdigem, theils blätterigem oder krummschieferigem Bruch. Meist als Ueberzug über mancherley krystallisirte Fossilien, z. B. über Gra- naten, Bitterspath, Bergkrystall, magnetischem Ei- senstein ꝛc. 3) Chloritschiefer. Theils schwarzgrün; fettglänzend; schieferig; gibt grünlichgrauen Strich; hält oft Granaten, Stangen- schörl ꝛc. eingewachsen. Gehalt (nach Gruner) = 29,50 Kieselerde, 15,62 Alaunerde, 21,39 Talkerde, 1,50

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/533
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/533>, abgerufen am 17.09.2024.