cher Haarkies (z.E. bey St. Andreasberg auf dem Harz) abgesonderte haarförmige Nadeln.
3) Leberkies, Wasserkies.
Auch heller als der gemeine; oft tombackbraun angelaufen; in mancherley besonderer Gestalt, z. B. als Nieren, oder stalactitisch, röhrenförmig, gestrickt, zellig etc.; zuweilen krystallisirt, in sechs- seitigen kleinen Säulen etc. Theils als metallisirte Petrefacten der Vorwelt, zumahl als Ammoniten.
Gebrauch, zumahl des gemeinen, zur Gewin- nung des Schwefels, Alauns und Eisenvitriols; ehedem statt Feuerstein an deutschen Büchsen etc.
3. Magnetkies.
Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglänzend; doch meist angelaufen; meist ungeformt; sehr selten (am Harz) krystallisirt, in sechseitigen Tafeln und Säulen die zuweilen an den Endkanten abgestumpft sind*). Ist wie so manche andere Eisenerze retractorisch, d. h. er wird vom Magnet gezogen. Uebergang in Schwefelkies. Bricht auf Ganggebirgen, z. B. zu Breitenbrunn im Erzgebirge.
Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Krystallen als doppelt vierseitige Pyrami- den; hart; spröde; zeichnet sich durch die beiden großen physicalischen Eigenschaften aus, daß er
*) s. Hausmannde relatione inter corpor. natur. anorganic. indol. chemicas atque externas p. 34.Hrn. Hofr. Stromeyers chemische Analyse des Mangnetkieses s. in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147
cher Haarkies (z.E. bey St. Andreasberg auf dem Harz) abgesonderte haarförmige Nadeln.
3) Leberkies, Wasserkies.
Auch heller als der gemeine; oft tombackbraun angelaufen; in mancherley besonderer Gestalt, z. B. als Nieren, oder stalactitisch, röhrenförmig, gestrickt, zellig ꝛc.; zuweilen krystallisirt, in sechs- seitigen kleinen Säulen ꝛc. Theils als metallisirte Petrefacten der Vorwelt, zumahl als Ammoniten.
Gebrauch, zumahl des gemeinen, zur Gewin- nung des Schwefels, Alauns und Eisenvitriols; ehedem statt Feuerstein an deutschen Büchsen ꝛc.
3. Magnetkies.
Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe; metallischglänzend; doch meist angelaufen; meist ungeformt; sehr selten (am Harz) krystallisirt, in sechseitigen Tafeln und Säulen die zuweilen an den Endkanten abgestumpft sind*). Ist wie so manche andere Eisenerze retractorisch, d. h. er wird vom Magnet gezogen. Uebergang in Schwefelkies. Bricht auf Ganggebirgen, z. B. zu Breitenbrunn im Erzgebirge.
Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in kleinen Krystallen als doppelt vierseitige Pyrami- den; hart; spröde; zeichnet sich durch die beiden großen physicalischen Eigenschaften aus, daß er
*) s. Hausmannde relatione inter corpor. natur. anorganic. indol. chemicas atque externas p. 34.Hrn. Hofr. Stromeyers chemische Analyse des Mangnetkieses s. in den Götting. gel. Anz. 1814. St. 147
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cher Haarkies (z.E. bey St. Andreasberg auf
dem Harz) abgesonderte haarförmige Nadeln.
3) Leberkies, Wasserkies.
Auch heller als der gemeine; oft tombackbraun
angelaufen; in mancherley besonderer Gestalt,
z. B. als Nieren, oder stalactitisch, röhrenförmig,
gestrickt, zellig ꝛc.; zuweilen krystallisirt, in sechs-
seitigen kleinen Säulen ꝛc. Theils als metallisirte
Petrefacten der Vorwelt, zumahl als Ammoniten.
Gebrauch, zumahl des gemeinen, zur Gewin-
nung des Schwefels, Alauns und Eisenvitriols;
ehedem statt Feuerstein an deutschen Büchsen ꝛc.
3. Magnetkies.
Aus dem Tombackbraunen ins Speisgelbe;
metallischglänzend; doch meist angelaufen; meist
ungeformt; sehr selten (am Harz) krystallisirt,
in sechseitigen Tafeln und Säulen die zuweilen
an den Endkanten abgestumpft sind *). Ist wie
so manche andere Eisenerze retractorisch, d. h.
er wird vom Magnet gezogen. Uebergang in
Schwefelkies. Bricht auf Ganggebirgen, z. B.
zu Breitenbrunn im Erzgebirge.
4. Magnet-Eisenstein, natürlicher Mag-
net, attractorisches Eisenerz. (Fr. Ai-
mant, fer oxydulé. Engl. Load-stone.)
Eisenschwarz; meist ungeformt; theils aber in
kleinen Krystallen als doppelt vierseitige Pyrami-
den; hart; spröde; zeichnet sich durch die beiden
großen physicalischen Eigenschaften aus, daß er
*) s. Hausmann de relatione inter corpor. natur.
anorganic. indol. chemicas atque externas p. 34.
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1814. St. 147
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/729>, abgerufen am 27.11.2024.
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