Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Polyhalit, schwefelsaures Kali.

Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhy-
drit gerechnete und nun erst von Stromeyer
genau untersuchte Fossil ist ziegelroth; wachs,
glänzend; theils faserig; durchscheinend; von
salzig bitterm Geschmack; und ausnehmend
leichtflüssig. Gehalt = 27,48 schwefelsaures
Kali, 51,10 schwefelsaure Kalkerde, 20,11
schwefelsaure Talkerde. Fundort in den Stein-
salzlagern zu Ischel in Oberösterreich*).

B) In Verbindung mit alkalischen Erden.

3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure
Talkerde. Magnesia vitriolata. Mag-
nesie sulfatee
.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadel-
förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt
= 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser.
Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern
bey Jena.

Eine besondere Abart ist das so genannte Haar-
salz (Halotrichum) von Idria, daß sich durch
seine langen haarförmigen Krystallen, silberweiße
Farbe und Seidenglanz auszeichnet.

4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure
Thonerde. Alumen, argilla vitriolata.
Alumine sulfatee.

Meist graulich; theils durchscheinend; meist
nur schimmernd; theils seideglänzend; theils er-
dig. Gewicht = 2071. Gehalt ungleich: z. B.

*) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium
classe fossilium specie
, im IVten B. der. Com-
mentat. Soc. Gotting. recentior
. p
. 139.

2. Polyhalit, schwefelsaures Kali.

Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhy-
drit gerechnete und nun erst von Stromeyer
genau untersuchte Fossil ist ziegelroth; wachs,
glänzend; theils faserig; durchscheinend; von
salzig bitterm Geschmack; und ausnehmend
leichtflüssig. Gehalt = 27,48 schwefelsaures
Kali, 51,10 schwefelsaure Kalkerde, 20,11
schwefelsaure Talkerde. Fundort in den Stein-
salzlagern zu Ischel in Oberösterreich*).

B) In Verbindung mit alkalischen Erden.

3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure
Talkerde. Magnesia vitriolata. Mag-
nesie sulfatée
.

Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadel-
förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt
= 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser.
Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern
bey Jena.

Eine besondere Abart ist das so genannte Haar-
salz (Halotrichum) von Idria, daß sich durch
seine langen haarförmigen Krystallen, silberweiße
Farbe und Seidenglanz auszeichnet.

4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure
Thonerde. Alumen, argilla vitriolata.
Alumine sulfatée.

Meist graulich; theils durchscheinend; meist
nur schimmernd; theils seideglänzend; theils er-
dig. Gewicht = 2071. Gehalt ungleich: z. B.

*) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium
classe fossilium specie
, im IVten B. der. Com-
mentat. Soc. Gotting. recentior
. p
. 139.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0689" xml:id="pb667_0001" n="667"/>
            <p rendition="#indent-1">2. Polyhalit, schwefelsaures Kali.</p>
            <p rendition="#l1em">Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhy-<lb/>
drit gerechnete und nun erst von Stromeyer<lb/>
genau untersuchte Fossil ist ziegelroth; wachs,<lb/>
glänzend; theils faserig; durchscheinend; von<lb/>
salzig bitterm Geschmack; und ausnehmend<lb/>
leichtflüssig. Gehalt = 27,48 schwefelsaures<lb/>
Kali, 51,10 schwefelsaure Kalkerde, 20,11<lb/>
schwefelsaure Talkerde. Fundort in den Stein-<lb/>
salzlagern zu Ischel in Oberösterreich<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Fr. Stromeyer</hi><hi rendition="#i">de polyhalite, nova e salium<lb/>
classe fossilium specie</hi></hi>, im IVten B. der. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Com-<lb/>
mentat. Soc. Gotting. recentior</hi>. p</hi>. 139.</p></note>.</p>
            <p rendition="#no_indent"><hi rendition="#aq">B</hi>) In Verbindung mit alkalischen Erden.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure<lb/>
Talkerde. <hi rendition="#aq">Magnesia vitriolata. <hi rendition="#i">Mag-<lb/>
nesie sulfatée</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadel-<lb/>
förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt<lb/>
= 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser.<lb/>
Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern<lb/>
bey Jena.</p>
            <p rendition="#l1em">Eine besondere Abart ist das so genannte Haar-<lb/>
salz (<hi rendition="#aq">Halotrichum</hi>) von Idria, daß sich durch<lb/>
seine langen haarförmigen Krystallen, silberweiße<lb/>
Farbe und Seidenglanz auszeichnet.</p>
            <p rendition="#indent-1">4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure<lb/>
Thonerde. <hi rendition="#aq">Alumen, argilla vitriolata</hi>.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Alumine sulfatée</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist graulich; theils durchscheinend; meist<lb/>
nur schimmernd; theils seideglänzend; theils er-<lb/>
dig. Gewicht = 2071. Gehalt ungleich: z. B.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[667/0689] 2. Polyhalit, schwefelsaures Kali. Dieses erst zum Gyps, nachher zum Anhy- drit gerechnete und nun erst von Stromeyer genau untersuchte Fossil ist ziegelroth; wachs, glänzend; theils faserig; durchscheinend; von salzig bitterm Geschmack; und ausnehmend leichtflüssig. Gehalt = 27,48 schwefelsaures Kali, 51,10 schwefelsaure Kalkerde, 20,11 schwefelsaure Talkerde. Fundort in den Stein- salzlagern zu Ischel in Oberösterreich *). B) In Verbindung mit alkalischen Erden. 3. Natürliches Bittersalz, schwefelsaure Talkerde. Magnesia vitriolata. Mag- nesie sulfatée. Meist weißlich; durchscheinend; meist in nadel- förmigen zusammengehäuften Krystallen. Gehalt = 33 Schwefelsäure, 19 Talkerde, 48 Wasser. Geschmack sehr bitter. Fundort unter andern bey Jena. Eine besondere Abart ist das so genannte Haar- salz (Halotrichum) von Idria, daß sich durch seine langen haarförmigen Krystallen, silberweiße Farbe und Seidenglanz auszeichnet. 4. Natürlicher Alaun, schwefelsaure Thonerde. Alumen, argilla vitriolata. Alumine sulfatée. Meist graulich; theils durchscheinend; meist nur schimmernd; theils seideglänzend; theils er- dig. Gewicht = 2071. Gehalt ungleich: z. B. *) Fr. Stromeyer de polyhalite, nova e salium classe fossilium specie, im IVten B. der. Com- mentat. Soc. Gotting. recentior. p. 139.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/689
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/689>, abgerufen am 18.06.2024.