rer Versteinerungen von vielartigen Seethieren so berühmte Gebirgsart des Petersberges bey Maestricht; der so genannte marmo arenaceo vom Vesuv; der theils fast zur Hälfte. Koh- lensaure Talkerde haltende Dolomit, unter andern besonders im Levantinerthal am St. Gotthard, wo er das Muttergestein des da- sigen Tremolits ausmacht, und in dünnen Tafeln biegsam ist.
10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl. marl.)
Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand etc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Haupt- arten desselben zu unterscheiden sind:
1) Erdiger Mergel, Düngmergel.
Mehr oder weniger los oder zusammengebacken; mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich durch Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmergel*) etc.), und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung ver- schiedener Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege- tabilischer Körper die davon incrustirt worden; besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
*) Zu welchem auch der Niederägypten befruchtende Nilschlamm gehört.
rer Versteinerungen von vielartigen Seethieren so berühmte Gebirgsart des Petersberges bey Maestricht; der so genannte marmo arenaceo vom Vesuv; der theils fast zur Hälfte. Koh- lensaure Talkerde haltende Dolomit, unter andern besonders im Levantinerthal am St. Gotthard, wo er das Muttergestein des da- sigen Tremolits ausmacht, und in dünnen Tafeln biegsam ist.
10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl. marl.)
Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Haupt- arten desselben zu unterscheiden sind:
1) Erdiger Mergel, Düngmergel.
Mehr oder weniger los oder zusammengebacken; mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich durch Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmergel*) ꝛc.), und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung ver- schiedener Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege- tabilischer Körper die davon incrustirt worden; besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
*) Zu welchem auch der Niederägypten befruchtende Nilschlamm gehört.
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rer Versteinerungen von vielartigen Seethieren
so berühmte Gebirgsart des Petersberges bey
Maestricht; der so genannte marmo arenaceo
vom Vesuv; der theils fast zur Hälfte. Koh-
lensaure Talkerde haltende Dolomit, unter
andern besonders im Levantinerthal am St.
Gotthard, wo er das Muttergestein des da-
sigen Tremolits ausmacht, und in dünnen
Tafeln biegsam ist.
10. Mergel. Marga. (Fr. marne. Engl.
marl.)
Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang
und Festigkeit. Daher besonders drey Haupt-
arten desselben zu unterscheiden sind:
1) Erdiger Mergel, Düngmergel.
Mehr oder weniger los oder zusammengebacken;
mager; meist rauh anzufühlen; läßt sich durch
Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Luft
Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später.
Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die
Abarten benannt (Kalkmergel, Thonmergel *) ꝛc.),
und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung ver-
schiedener Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch.
zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege-
tabilischer Körper die davon incrustirt worden;
besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
*) Zu welchem auch der Niederägypten befruchtende
Nilschlamm gehört.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/661>, abgerufen am 22.12.2024.
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