Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

liche Abart von den dasigen Insulanern häufig
und zu ganzen Pfunden gegessen wird.

Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö-
beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist
spröder, und wird in dicke Platten zu unver-
gänglichen Stubenöfen gehauen.

3. Talk.

Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig
durchscheinend; glänzend; fettig anzufühlen.

Davon folgende drey Arten:

1) Erdiger Talk.

Wie in kleinen Schuppen; lose oder zusam-
mengebacken, und dann leicht zerreiblich; abfär-
bend. Fundort unter andern in Grönland.

2) Gemeiner Talk. Talcum Venetum.

In mancherley Abstufungen der grünen Farbe;
meist Perlmutterglänzend; krummblätterig; bieg-
sam. Gewicht = 2780. Gehalt des Gotthar-
der (nach Klaproth) = 30,5 Talkerde, 62 Kie-
selerde, 2,5 Eisenkalk, 2,75 Kali, 0,5 Wasser.
Uebergang in Topfstein etc.

3) Talkschiefer.

Meist grünlichgrau; fettglänzend; schieferig;
oft mit eingesprengten Schwefelkies. Ueber-
gang in Chloritschiefer.

4. Magnesit, so genannte reine Talkerde.

Aus dem Kreideweißen ins Grauliche und
Gelbliche; undurchsichtig; meist flachmuschlicher
Bruch; halbhart; mager; abfärbend; klebt an
der Zunge; meist in kuglicht zusammengeballten
Knollen. Gehalt (nach Klaproth) = 48 Talk-
erde, 49 Kohlensäure, 3 Wasser. Fundort

liche Abart von den dasigen Insulanern häufig
und zu ganzen Pfunden gegessen wird.

Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö-
beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist
spröder, und wird in dicke Platten zu unver-
gänglichen Stubenöfen gehauen.

3. Talk.

Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig
durchscheinend; glänzend; fettig anzufühlen.

Davon folgende drey Arten:

1) Erdiger Talk.

Wie in kleinen Schuppen; lose oder zusam-
mengebacken, und dann leicht zerreiblich; abfär-
bend. Fundort unter andern in Grönland.

2) Gemeiner Talk. Talcum Venetum.

In mancherley Abstufungen der grünen Farbe;
meist Perlmutterglänzend; krummblätterig; bieg-
sam. Gewicht = 2780. Gehalt des Gotthar-
der (nach Klaproth) = 30,5 Talkerde, 62 Kie-
selerde, 2,5 Eisenkalk, 2,75 Kali, 0,5 Wasser.
Uebergang in Topfstein ꝛc.

3) Talkschiefer.

Meist grünlichgrau; fettglänzend; schieferig;
oft mit eingesprengten Schwefelkies. Ueber-
gang in Chloritschiefer.

4. Magnesit, so genannte reine Talkerde.

Aus dem Kreideweißen ins Grauliche und
Gelbliche; undurchsichtig; meist flachmuschlicher
Bruch; halbhart; mager; abfärbend; klebt an
der Zunge; meist in kuglicht zusammengeballten
Knollen. Gehalt (nach Klaproth) = 48 Talk-
erde, 49 Kohlensäure, 3 Wasser. Fundort

<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0642" xml:id="pb620_0001" n="620"/>
liche Abart von den dasigen Insulanern häufig<lb/>
und zu ganzen Pfunden gegessen wird.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö-<lb/>
beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist<lb/>
spröder, und wird in dicke Platten zu unver-<lb/>
gänglichen Stubenöfen gehauen.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. Talk.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig<lb/>
durchscheinend; glänzend; fettig anzufühlen.</p>
            <p rendition="#l1em">Davon folgende drey Arten:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Erdiger Talk.</p>
            <p rendition="#l1em">Wie in kleinen Schuppen; lose oder zusam-<lb/>
mengebacken, und dann leicht zerreiblich; abfär-<lb/>
bend. Fundort unter andern in Grönland.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Gemeiner Talk. <hi rendition="#aq">Talcum Venetum</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">In mancherley Abstufungen der grünen Farbe;<lb/>
meist Perlmutterglänzend; krummblätterig; bieg-<lb/>
sam. Gewicht = 2780. Gehalt des Gotthar-<lb/>
der (nach Klaproth) = 30,5 Talkerde, 62 Kie-<lb/>
selerde, 2,5 Eisenkalk, 2,75 Kali, 0,5 Wasser.<lb/>
Uebergang in Topfstein &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Talkschiefer.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grünlichgrau; fettglänzend; schieferig;<lb/>
oft mit eingesprengten Schwefelkies. Ueber-<lb/>
gang in Chloritschiefer.</p>
            <p rendition="#indent-1">4. Magnesit, so genannte reine Talkerde.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Kreideweißen ins Grauliche und<lb/>
Gelbliche; undurchsichtig; meist flachmuschlicher<lb/>
Bruch; halbhart; mager; abfärbend; klebt an<lb/>
der Zunge; meist in kuglicht zusammengeballten<lb/>
Knollen. Gehalt (nach Klaproth) = 48 Talk-<lb/>
erde, 49 Kohlensäure, 3 Wasser. Fundort<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[620/0642] liche Abart von den dasigen Insulanern häufig und zu ganzen Pfunden gegessen wird. Der Giltstein am St. Gotthard hat ein grö- beres Korn, und mehr splitterigen Bruch; ist spröder, und wird in dicke Platten zu unver- gänglichen Stubenöfen gehauen. 3. Talk. Meist silberweiß ins blaß Apfelgrüne; wenig durchscheinend; glänzend; fettig anzufühlen. Davon folgende drey Arten: 1) Erdiger Talk. Wie in kleinen Schuppen; lose oder zusam- mengebacken, und dann leicht zerreiblich; abfär- bend. Fundort unter andern in Grönland. 2) Gemeiner Talk. Talcum Venetum. In mancherley Abstufungen der grünen Farbe; meist Perlmutterglänzend; krummblätterig; bieg- sam. Gewicht = 2780. Gehalt des Gotthar- der (nach Klaproth) = 30,5 Talkerde, 62 Kie- selerde, 2,5 Eisenkalk, 2,75 Kali, 0,5 Wasser. Uebergang in Topfstein ꝛc. 3) Talkschiefer. Meist grünlichgrau; fettglänzend; schieferig; oft mit eingesprengten Schwefelkies. Ueber- gang in Chloritschiefer. 4. Magnesit, so genannte reine Talkerde. Aus dem Kreideweißen ins Grauliche und Gelbliche; undurchsichtig; meist flachmuschlicher Bruch; halbhart; mager; abfärbend; klebt an der Zunge; meist in kuglicht zusammengeballten Knollen. Gehalt (nach Klaproth) = 48 Talk- erde, 49 Kohlensäure, 3 Wasser. Fundort

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/642
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/642>, abgerufen am 15.06.2024.