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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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4. Oreas. das Cudu. A. cornibus subulatis
rectis carinato-contortis, corpore griseo.

Vosmaer descr. d'un animal appelle
Canna.

In Südafrica und Ostindien. Die Form und
Länge seiner geraden Hörner ähnelt der von dem
fabelhaften Einhorn, wozu es vielleicht den
Anlaß gegeben.

34. Bos. Cornua concava, lunata, lae-
via. Dentes ut in generibus praece-
dentibus
.

1. +. Taurus. der Ochse. (Fr. le boeuf.
Engl. the ox.) B. cornibus teretibus ex-
trorsum curvatis, palearibus laxis
.

Das Auerochse (urus, bonasus und Bison
der alten Welt) wird noch jetzt in Polen, Li-
tauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch
in Deutschland einheimisch. Daß er die wilde
Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh
sey, ist doch wegen bestimmter Eigenheiten in
seinem Bau, unwahrscheinlich. - Zu den merk-
würdigsten Varietäten des domesticirten Rind-
viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit brau-
nen oder schwarzen Ohren, auf den Ladronen,
und hin und wieder in Großbritannien: die mit
den ausnehmend großen Hörnern in Sicilien:
die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von
England u. a.m.

Hingegen scheints noch zweifelhaft, daß auch
die indische (von den Hindus heilig verehrte)
Buckelkuh, der bos indicus, oder Zebu (-
v. Schreber tab. 298. -) eine bloße Varietät
dieser Gattung seyn solle.

4. Oreas. das Cudu. A. cornibus subulatis
rectis carinato-contortis, corpore griseo.

Vosmaer descr. d'un animal appellé
Canna.

In Südafrica und Ostindien. Die Form und
Länge seiner geraden Hörner ähnelt der von dem
fabelhaften Einhorn, wozu es vielleicht den
Anlaß gegeben.

34. Bos. Cornua concava, lunata, lae-
via. Dentes ut in generibus praece-
dentibus
.

1. †. Taurus. der Ochse. (Fr. le boeuf.
Engl. the ox.) B. cornibus teretibus ex-
trorsum curvatis, palearibus laxis
.

Das Auerochse (urus, bonasus und Bison
der alten Welt) wird noch jetzt in Polen, Li-
tauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch
in Deutschland einheimisch. Daß er die wilde
Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh
sey, ist doch wegen bestimmter Eigenheiten in
seinem Bau, unwahrscheinlich. – Zu den merk-
würdigsten Varietäten des domesticirten Rind-
viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit brau-
nen oder schwarzen Ohren, auf den Ladronen,
und hin und wieder in Großbritannien: die mit
den ausnehmend großen Hörnern in Sicilien:
die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von
England u. a.m.

Hingegen scheints noch zweifelhaft, daß auch
die indische (von den Hindus heilig verehrte)
Buckelkuh, der bos indicus, oder Zebu (–
v. Schreber tab. 298. –) eine bloße Varietät
dieser Gattung seyn solle.

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[120/0142] 4. Oreas. das Cudu. A. cornibus subulatis rectis carinato-contortis, corpore griseo. Vosmaer descr. d'un animal appellé Canna. In Südafrica und Ostindien. Die Form und Länge seiner geraden Hörner ähnelt der von dem fabelhaften Einhorn, wozu es vielleicht den Anlaß gegeben. 34. Bos. Cornua concava, lunata, lae- via. Dentes ut in generibus praece- dentibus. 1. †. Taurus. der Ochse. (Fr. le boeuf. Engl. the ox.) B. cornibus teretibus ex- trorsum curvatis, palearibus laxis. Das Auerochse (urus, bonasus und Bison der alten Welt) wird noch jetzt in Polen, Li- tauen, Sibirien gefunden, und war ehedem auch in Deutschland einheimisch. Daß er die wilde Stammrasse von unserem gezähmten Hornvieh sey, ist doch wegen bestimmter Eigenheiten in seinem Bau, unwahrscheinlich. – Zu den merk- würdigsten Varietäten des domesticirten Rind- viehs gehört die halbwilde weiße Rasse mit brau- nen oder schwarzen Ohren, auf den Ladronen, und hin und wieder in Großbritannien: die mit den ausnehmend großen Hörnern in Sicilien: die gänzlich ungehörnte in einigen Provinzen von England u. a.m. Hingegen scheints noch zweifelhaft, daß auch die indische (von den Hindus heilig verehrte) Buckelkuh, der bos indicus, oder Zebu (– v. Schreber tab. 298. –) eine bloße Varietät dieser Gattung seyn solle.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/142>, abgerufen am 17.05.2024.