Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos, und auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht, wie das vegetabilische Federharz, ohne zu zerreissen, dehnen, aber doch fast wie weicher Kork zusammen- drücken läßt, und dann in seine vorige Gestalt zu- rückschnellt. Fundort bey Castletown in Derbishire, zumahl in folgenden beyden Abarten.
a) Dicht.
Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern Habitus mehr noch als das folgende dem ve- getabilischen Cahutschuk.
b) Locker.
Haarbraun: von einem schwammichten, theils ins Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als die dichte Abart.
5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lig- num fossile bituminosum.
Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B. das Isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz); mit mehr oder minder deutlicher Holztextur. Über- gang in Braunkohle und Pechkohle; theils in mäch- tigen Flötzen*); theils alaunhaltig.
Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche Umber (nahmentlich die Kölnische) gehört, ist
*) Man hat die bituminösen Holzflötze - diese großen für die Geo- genie so merkwürdigen Denkmahle einer katastrophirten Vor- welt - für eine Art Treibholz halten wollen, das, so wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde durch Strömungen etc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige, so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blan-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flötzlagen von bituminösem fossilen Holze losgerissen und an die Küsten getrieben zu seyn.
2) Elastisches Erdpech, fossiles Feder- harz.
Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos, und auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht, wie das vegetabilische Federharz, ohne zu zerreissen, dehnen, aber doch fast wie weicher Kork zusammen- drücken läßt, und dann in seine vorige Gestalt zu- rückschnellt. Fundort bey Castletown in Derbishire, zumahl in folgenden beyden Abarten.
a) Dicht.
Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem äußern Habitus mehr noch als das folgende dem ve- getabilischen Cahutschuk.
b) Locker.
Haarbraun: von einem schwammichten, theils ins Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als die dichte Abart.
5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lig- num fossile bituminosum.
Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B. das Isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz); mit mehr oder minder deutlicher Holztextur. Über- gang in Braunkohle und Pechkohle; theils in mäch- tigen Flötzen*); theils alaunhaltig.
Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche Umber (nahmentlich die Kölnische) gehört, ist
*) Man hat die bituminösen Holzflötze – diese großen für die Geo- genie so merkwürdigen Denkmahle einer katastrophirten Vor- welt – für eine Art Treibholz halten wollen, das, so wie das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde durch Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B. dasjenige, so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird, dessen Risse und Spalten ich oft mit Blan-Eisen-Erde gefüllt gefunden habe, selbst erst aus Flötzlagen von bituminösem fossilen Holze losgerissen und an die Küsten getrieben zu seyn.
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2) Elastisches Erdpech, fossiles Feder-
harz.
Dieses sonderbare Fossil ist braun, glanzlos,
und auffallend elastisch, so, daß es sich zwar nicht,
wie das vegetabilische Federharz, ohne zu zerreissen,
dehnen, aber doch fast wie weicher Kork zusammen-
drücken läßt, und dann in seine vorige Gestalt zu-
rückschnellt. Fundort bey Castletown in Derbishire,
zumahl in folgenden beyden Abarten.
a) Dicht.
Schwarzbraun, theils ins Olivengrüne; wird
in der Wärme weich; und ähnelt überhaupt in dem
äußern Habitus mehr noch als das folgende dem ve-
getabilischen Cahutschuk.
b) Locker.
Haarbraun: von einem schwammichten, theils
ins Faserige übergehenden Gefüge; ist zäher als die
dichte Abart.
5. Bituminöses Holz. Oryctodendron, lig-
num fossile bituminosum.
Haarbraun; theils ins Schwarzbraune (wie z. B.
das Isländische Surtar-brandr oder Schwarzholz);
mit mehr oder minder deutlicher Holztextur. Über-
gang in Braunkohle und Pechkohle; theils in mäch-
tigen Flötzen *); theils alaunhaltig.
Die bituminöse Holzerde, wohin auch manche
Umber (nahmentlich die Kölnische) gehört, ist
*) Man hat die bituminösen Holzflötze – diese großen für die Geo-
genie so merkwürdigen Denkmahle einer katastrophirten Vor-
welt – für eine Art Treibholz halten wollen, das, so wie
das frische an den Küsten der jetzigen nordischen Erde durch
Strömungen ꝛc. in solche mächtige Lagen zusammengeschwemmt
worden sey. Mir scheint hingegen manches Treibholz, wie z. B.
dasjenige, so hier zu Lande bey Stade angeschwemmt wird,
dessen Risse und Spalten ich oft mit Blan-Eisen-Erde
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/587>, abgerufen am 17.06.2024.
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