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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel vom
gegliederten und dabey ästigen Stängel eines ähnli-
chen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts.

III) Corallia.

Zumahl 1) Madreporiten in theils Gegenden als
in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in unermeß-
licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z.
B. im dichten Kalkstein und Marmor (S. 592.) auf
dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan-
kenburg und bey Grund etc. Von letzterm Orte ver-
dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma-
dreporites
cristatus*) Erwähnung; so wie von der
berühmten Perte du Rhone der sonderbare kleine Ma-
dreporites
lenticularis) (- Abbild. n. h. Gegenst.
tab. 80. -) der zu mancherley mineralogischen Irr-
thümern Anlaß gegeben. - Madreporiten in
sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht.
- In Kreide als so genannte Fungiten in Kent.
- In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz,
auch als Fungiten und Schraubensteine (- eine Art
Tubiporiten? -) bey Rübeland am Harz. Letz-
tere auch im Catharinburgischen in Sibirien. -

12) Milleporiten und andere zarte Corallen-
arten vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein
des Petersbergs bey Mastricht. - In Feuerstein (S.
540.) bey Celle im Hannöverschen, und im Pud-
dingstein in Hertfortshire (S. 614. not.*) etc.



*) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.

Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel vom
gegliederten und dabey ästigen Stängel eines ähnli-
chen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts.

III) Corallia.

Zumahl 1) Madreporiten in theils Gegenden als
in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in unermeß-
licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z.
B. im dichten Kalkstein und Marmor (S. 592.) auf
dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan-
kenburg und bey Grund ꝛc. Von letzterm Orte ver-
dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma-
dreporites
cristatus*) Erwähnung; so wie von der
berühmten Perte du Rhône der sonderbare kleine Ma-
dreporites
lenticularis) (– Abbild. n. h. Gegenst.
tab. 80. –) der zu mancherley mineralogischen Irr-
thümern Anlaß gegeben. – Madreporiten in
sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht.
– In Kreide als so genannte Fungiten in Kent.
– In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz,
auch als Fungiten und Schraubensteine (– eine Art
Tubiporiten? –) bey Rübeland am Harz. Letz-
tere auch im Catharinburgischen in Sibirien. –

12) Milleporiten und andere zarte Corallen-
arten vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein
des Petersbergs bey Mastricht. – In Feuerstein (S.
540.) bey Celle im Hannöverschen, und im Pud-
dingstein in Hertfortshire (S. 614. not.*) ꝛc.



*) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.
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[705/0709] Die bekannten Astroiten sind fünfeckige Wirbel vom gegliederten und dabey ästigen Stängel eines ähnli- chen, aber noch nicht ganz bekannten Petrefacts. III) Corallia. Zumahl 1) Madreporiten in theils Gegenden als in wahren Corallenriefen der Vorwelt, in unermeß- licher Menge und großer Mannigfaltigkeit. So z. B. im dichten Kalkstein und Marmor (S. 592.) auf dem Saleveberge bey Genf, auf dem Harz bey Blan- kenburg und bey Grund ꝛc. Von letzterm Orte ver- dient nahmentlich der ansehnliche schön geformte Ma- dreporites cristatus *) Erwähnung; so wie von der berühmten Perte du Rhône der sonderbare kleine Ma- dreporites lenticularis) (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 80. –) der zu mancherley mineralogischen Irr- thümern Anlaß gegeben. – Madreporiten in sandartigem Kalkstein im Petersberge bey Mastricht. – In Kreide als so genannte Fungiten in Kent. – In Brauneisenstein und eisenschüssigem Quarz, auch als Fungiten und Schraubensteine (– eine Art Tubiporiten? –) bey Rübeland am Harz. Letz- tere auch im Catharinburgischen in Sibirien. – 12) Milleporiten und andere zarte Corallen- arten vorzüglich im eben gedachten sandigen Kalkstein des Petersbergs bey Mastricht. – In Feuerstein (S. 540.) bey Celle im Hannöverschen, und im Pud- dingstein in Hertfortshire (S. 614. not.*) ꝛc. *) Specimen archaeologiae telluris tab. 3. fig. 12.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/709>, abgerufen am 25.06.2024.