Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Meist blaßkupferroth; ungeformt; stumpfeckiger,
gleichsam facettirter Bruch, selten strahlig, (so bey
Riegelsdorf in Hessen). Gewicht = 7560. Gehalt
= Nickel, Arsenik, Kobalt, Eisen und Schwefel.
Fundort gemeiniglich bey Glanzkobalt.

3. Nickelocher, Nickelblüthe. Nickel
oxyde.

Apfelgrün; meist zerreiblich; selten verhärtet (so
bey Riegelsdorf); mager; abfärbend; meist als
Ueberzug; gewöhnlich beym Kupfernickel. Nach
Hausmanns Untersuchung durch Arseniksäure ver-
kalkt. Daß der Chrysopras seine Farbe von ihm
habe, ist oben erwähnt (S. 543), so wie auch,
daß sich Nickelkalk in dem olivinähnlichen Fossil
des Pallasischen gediegenen Eisens, und in den Ae-
rolithen findet (S. 580.)



XIV. Braunsteingeschlecht.

Das Braunstein- oder Mangan-Me
tall
, magnesium (Fr. manganese), ist stahl-
grau, sehr hart, spröde, und strengflüssig. Ge-
wicht = 6850. Verbindet sich leicht mit dem
Eisen; hat unter allen Metallen das stärkste An-
ziehungsvermögen zum Sauerstoff; so daß es an
der Luft sehr bald zu schwarzem Pulver verkalkt;
ist sehr allgemein in der Erde verbreitet; selbst
in der vegetabilischen Schöpfung. Gebrauch vor-
züglich zur Verfertigung des weißen Glases, zur
Bereitung der Lebensluft, der übersauren Salz-
säure etc.

1. Braunsteinblende, Schwarzerz, Man-
ganglanz
.

Meist blaßkupferroth; ungeformt; stumpfeckiger,
gleichsam facettirter Bruch, selten strahlig, (so bey
Riegelsdorf in Hessen). Gewicht = 7560. Gehalt
= Nickel, Arsenik, Kobalt, Eisen und Schwefel.
Fundort gemeiniglich bey Glanzkobalt.

3. Nickelocher, Nickelblüthe. Nickel
oxydé.

Apfelgrün; meist zerreiblich; selten verhärtet (so
bey Riegelsdorf); mager; abfärbend; meist als
Ueberzug; gewöhnlich beym Kupfernickel. Nach
Hausmanns Untersuchung durch Arseniksäure ver-
kalkt. Daß der Chrysopras seine Farbe von ihm
habe, ist oben erwähnt (S. 543), so wie auch,
daß sich Nickelkalk in dem olivinähnlichen Fossil
des Pallasischen gediegenen Eisens, und in den Aë-
rolithen findet (S. 580.)



XIV. Braunsteingeschlecht.

Das Braunstein- oder Mangan-Me
tall
, magnesium (Fr. manganèse), ist stahl-
grau, sehr hart, spröde, und strengflüssig. Ge-
wicht = 6850. Verbindet sich leicht mit dem
Eisen; hat unter allen Metallen das stärkste An-
ziehungsvermögen zum Sauerstoff; so daß es an
der Luft sehr bald zu schwarzem Pulver verkalkt;
ist sehr allgemein in der Erde verbreitet; selbst
in der vegetabilischen Schöpfung. Gebrauch vor-
züglich zur Verfertigung des weißen Glases, zur
Bereitung der Lebensluft, der übersauren Salz-
säure ꝛc.

1. Braunsteinblende, Schwarzerz, Man-
ganglanz
.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <text xml:id="blume_hbnatur_000040_2" n="2">
      <body>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0678" xml:id="pb674_0001" n="674"/>
            <p>Meist blaßkupferroth; ungeformt; stumpfeckiger,<lb/>
gleichsam facettirter Bruch, selten strahlig, (so bey<lb/>
Riegelsdorf in Hessen). Gewicht = 7560. Gehalt<lb/>
= Nickel, Arsenik, Kobalt, Eisen und Schwefel.<lb/>
Fundort gemeiniglich bey Glanzkobalt.</p>
            <p rendition="#et">3. <hi rendition="#g">Nickelocher, Nickelblüthe</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nickel<lb/>
oxydé.</hi></hi></p>
            <p>Apfelgrün; meist zerreiblich; selten verhärtet (so<lb/>
bey Riegelsdorf); mager; abfärbend; meist als<lb/>
Ueberzug; gewöhnlich beym Kupfernickel. Nach<lb/>
Hausmanns Untersuchung durch Arseniksäure ver-<lb/>
kalkt. Daß der Chrysopras seine Farbe von ihm<lb/>
habe, ist oben erwähnt (S. 543), so wie auch,<lb/>
daß sich Nickelkalk in dem olivinähnlichen Fossil<lb/>
des Pallasischen gediegenen Eisens, und in den Aë-<lb/>
rolithen findet (S. 580.)</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head rendition="#c">XIV. <hi rendition="#g">Braunsteingeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#g">Braunstein</hi>- oder <hi rendition="#g">Mangan-Me<lb/>
tall</hi>, <hi rendition="#aq">magnesium</hi> (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">manganèse</hi></hi>), ist stahl-<lb/>
grau, sehr hart, spröde, und strengflüssig. Ge-<lb/>
wicht = 6850. Verbindet sich leicht mit dem<lb/>
Eisen; hat unter allen Metallen das stärkste An-<lb/>
ziehungsvermögen zum Sauerstoff; so daß es an<lb/>
der Luft sehr bald zu schwarzem Pulver verkalkt;<lb/>
ist sehr allgemein in der Erde verbreitet; selbst<lb/>
in der vegetabilischen Schöpfung. Gebrauch vor-<lb/>
züglich zur Verfertigung des weißen Glases, zur<lb/>
Bereitung der Lebensluft, der übersauren Salz-<lb/>
säure &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#et">1. <hi rendition="#g">Braunsteinblende, Schwarzerz, Man-<lb/>
ganglanz</hi>.</p>
          </div>
        </div>
      </body>
    </text>
  </text>
</TEI>
[674/0678] Meist blaßkupferroth; ungeformt; stumpfeckiger, gleichsam facettirter Bruch, selten strahlig, (so bey Riegelsdorf in Hessen). Gewicht = 7560. Gehalt = Nickel, Arsenik, Kobalt, Eisen und Schwefel. Fundort gemeiniglich bey Glanzkobalt. 3. Nickelocher, Nickelblüthe. Nickel oxydé. Apfelgrün; meist zerreiblich; selten verhärtet (so bey Riegelsdorf); mager; abfärbend; meist als Ueberzug; gewöhnlich beym Kupfernickel. Nach Hausmanns Untersuchung durch Arseniksäure ver- kalkt. Daß der Chrysopras seine Farbe von ihm habe, ist oben erwähnt (S. 543), so wie auch, daß sich Nickelkalk in dem olivinähnlichen Fossil des Pallasischen gediegenen Eisens, und in den Aë- rolithen findet (S. 580.) XIV. Braunsteingeschlecht. Das Braunstein- oder Mangan-Me tall, magnesium (Fr. manganèse), ist stahl- grau, sehr hart, spröde, und strengflüssig. Ge- wicht = 6850. Verbindet sich leicht mit dem Eisen; hat unter allen Metallen das stärkste An- ziehungsvermögen zum Sauerstoff; so daß es an der Luft sehr bald zu schwarzem Pulver verkalkt; ist sehr allgemein in der Erde verbreitet; selbst in der vegetabilischen Schöpfung. Gebrauch vor- züglich zur Verfertigung des weißen Glases, zur Bereitung der Lebensluft, der übersauren Salz- säure ꝛc. 1. Braunsteinblende, Schwarzerz, Man- ganglanz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/678
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/678>, abgerufen am 22.11.2024.