Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

15. Chromsaures Eisen. (Fr. Fer chro-
mate
.)

Aus dem Sthahlgrauen ins Schwärzlichbraune;
mattschimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebe-
ner Bruch; hart; spröde; ungeformt; für sich un-
schmelzbar, schmilzt aber mit Borax, den es grün
färbt. Gewicht = 4032. Gehalt (nach Vauquelin)
= 34,7 Eisenkalk, 43 Chromiumsäure, 20,3
Thonerde, 2 Kieselerde. Fundort besonders im De-
partement Dü Var, in einem Serpentinartigen
Gestein.



VII. Bleygeschlecht.

Das Bley läuft an der Luft schwarz an,
und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen Ge-
ruche ab. Ist das weichste der festen Metalle;
leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar, und gar
wenig zähe (§. 253.) Gewicht = 11,352. Schmilzt
ehe es glüht: brennt leicht zu Kalk; wird in
stark erhöheter Temperatur allgemach verglast;
und von allen Säuren aufgelöst, die davon ei-
nen süßlichen Geschmack erhalten. Gebrauch (au-
ßer dem allgemein bekannten zu Kugeln und
Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgie-
ßen etc.) besonders beym Hüttenwesen und in der
Probirkunst; auch zu mancherley Farbe etc.

1. Bleyglanz. Galena. Plomb sulfure. (Engl.
blue lead-ore.)

Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist
mit starkem metallischen Glanze; meist ungeformt;
theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zel-

15. Chromsaures Eisen. (Fr. Fer chro-
maté
.)

Aus dem Sthahlgrauen ins Schwärzlichbraune;
mattschimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebe-
ner Bruch; hart; spröde; ungeformt; für sich un-
schmelzbar, schmilzt aber mit Borax, den es grün
färbt. Gewicht = 4032. Gehalt (nach Vauquelin)
= 34,7 Eisenkalk, 43 Chromiumsäure, 20,3
Thonerde, 2 Kieselerde. Fundort besonders im De-
partement Dü Var, in einem Serpentinartigen
Gestein.



VII. Bleygeschlecht.

Das Bley läuft an der Luft schwarz an,
und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen Ge-
ruche ab. Ist das weichste der festen Metalle;
leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar, und gar
wenig zähe (§. 253.) Gewicht = 11,352. Schmilzt
ehe es glüht: brennt leicht zu Kalk; wird in
stark erhöheter Temperatur allgemach verglast;
und von allen Säuren aufgelöst, die davon ei-
nen süßlichen Geschmack erhalten. Gebrauch (au-
ßer dem allgemein bekannten zu Kugeln und
Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgie-
ßen ꝛc.) besonders beym Hüttenwesen und in der
Probirkunst; auch zu mancherley Farbe ꝛc.

1. Bleyglanz. Galena. Plomb sulfuré. (Engl.
blue lead-ore.)

Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist
mit starkem metallischen Glanze; meist ungeformt;
theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zel-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <text xml:id="blume_hbnatur_000040_2" n="2">
      <body>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0666" xml:id="pb662_0001" n="662"/>
            <p rendition="#et">15. <hi rendition="#g">Chromsaures Eisen</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fer chro-<lb/>
maté</hi></hi>.)</p>
            <p>Aus dem Sthahlgrauen ins Schwärzlichbraune;<lb/>
mattschimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebe-<lb/>
ner Bruch; hart; spröde; ungeformt; für sich un-<lb/>
schmelzbar, schmilzt aber mit Borax, den es grün<lb/>
färbt. Gewicht = 4032. Gehalt (nach Vauquelin)<lb/>
= 34,7 Eisenkalk, 43 Chromiumsäure, 20,3<lb/>
Thonerde, 2 Kieselerde. Fundort besonders im De-<lb/>
partement Dü Var, in einem Serpentinartigen<lb/>
Gestein.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head rendition="#c"><hi rendition="#g">VII. Bleygeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das <hi rendition="#g">Bley</hi> läuft an der Luft schwarz an,<lb/>
und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen Ge-<lb/>
ruche ab. Ist das weichste der festen Metalle;<lb/>
leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar, und gar<lb/>
wenig zähe (§. 253.) Gewicht = 11,352. Schmilzt<lb/>
ehe es glüht: brennt leicht zu Kalk; wird in<lb/>
stark erhöheter Temperatur allgemach verglast;<lb/>
und von allen Säuren aufgelöst, die davon ei-<lb/>
nen süßlichen Geschmack erhalten. Gebrauch (au-<lb/>
ßer dem allgemein bekannten zu Kugeln und<lb/>
Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgie-<lb/>
ßen &#xA75B;c.) besonders beym Hüttenwesen und in der<lb/>
Probirkunst; auch zu mancherley Farbe &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#et">1. <hi rendition="#g">Bleyglanz</hi>. <hi rendition="#aq">Galena</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Plomb sulfuré</hi></hi>. (Engl.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">blue lead-ore</hi></hi>.)</p>
            <p>Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist<lb/>
mit starkem metallischen Glanze; meist ungeformt;<lb/>
theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zel-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </body>
    </text>
  </text>
</TEI>
[662/0666] 15. Chromsaures Eisen. (Fr. Fer chro- maté.) Aus dem Sthahlgrauen ins Schwärzlichbraune; mattschimmernd; aschgrauer Strich; rauher unebe- ner Bruch; hart; spröde; ungeformt; für sich un- schmelzbar, schmilzt aber mit Borax, den es grün färbt. Gewicht = 4032. Gehalt (nach Vauquelin) = 34,7 Eisenkalk, 43 Chromiumsäure, 20,3 Thonerde, 2 Kieselerde. Fundort besonders im De- partement Dü Var, in einem Serpentinartigen Gestein. VII. Bleygeschlecht. Das Bley läuft an der Luft schwarz an, und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen Ge- ruche ab. Ist das weichste der festen Metalle; leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar, und gar wenig zähe (§. 253.) Gewicht = 11,352. Schmilzt ehe es glüht: brennt leicht zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur allgemach verglast; und von allen Säuren aufgelöst, die davon ei- nen süßlichen Geschmack erhalten. Gebrauch (au- ßer dem allgemein bekannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgie- ßen ꝛc.) besonders beym Hüttenwesen und in der Probirkunst; auch zu mancherley Farbe ꝛc. 1. Bleyglanz. Galena. Plomb sulfuré. (Engl. blue lead-ore.) Bleygrau, theils taubenhälsig angelaufen; meist mit starkem metallischen Glanze; meist ungeformt; theils mit Spiegelfläche; theils wie geflossen, zel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/666
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/666>, abgerufen am 16.07.2024.