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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Dunkellauchgrün, mit eigesprengten blaßberggrü-
nen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges An-
sehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen und
als Gerölle in der Durance bey Briancon.

32. Basalt, Beilstein.

Aus dem schwarzen ins Grauliche, Blauliche
und theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem
Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebenen
schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör-
nern zusammengebacken etc. Ueberhaupt aber entwe-
der ungeformt, oder säulenförmig [- aber nicht
crystallisirt - s. oben S. 522. not. ***)]. Diese
Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils
zu tausenden dicht aneinander; meist schräg, wie
angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen;
theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*); und
diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kugelicht
abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte
specifischem Gewicht etc., wirkt theils sehr stark auf
den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulenba-
salts (nach Klaproth) = 16,75 Thonerde, 44, 50
Kieselerde, 9, 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Ei-
senkalk, 0, 12 Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Was-
ser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen
von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu-
mahl Olivin, Augit, Speckstein, Feldspath, Zeo-
lith, basaltische Hornblende etc. Uebergänge zumahl
in Trapp, Tuffwacke und Lava; auch theils in den

*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basalt-
säulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in
der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm
(Giant's Causeway) an der Nordküste von Irland
ausmachen. - Ich besitze von diesem berühmtesten
aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die
zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich
eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbil-
dungen naturhist. Gegenstände
tab. 18. geliefert ha-
be. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige Arti-
culation dieser Säulen eines der räthselhaftesten
und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.

Dunkellauchgrün, mit eigesprengten blaßberggrü-
nen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges An-
sehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen und
als Gerölle in der Durance bey Briançon.

32. Basalt, Beilstein.

Aus dem schwarzen ins Grauliche, Blauliche
und theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem
Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebenen
schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör-
nern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entwe-
der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht
crystallisirt – s. oben S. 522. not. ***)]. Diese
Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils
zu tausenden dicht aneinander; meist schräg, wie
angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen;
theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*); und
diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kugelicht
abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte
specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf
den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulenba-
salts (nach Klaproth) = 16,75 Thonerde, 44, 50
Kieselerde, 9, 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Ei-
senkalk, 0, 12 Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Was-
ser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen
von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu-
mahl Olivin, Augit, Speckstein, Feldspath, Zeo-
lith, basaltische Hornblende ꝛc. Uebergänge zumahl
in Trapp, Tuffwacke und Lava; auch theils in den

*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basalt-
säulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in
der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm
(Giant’s Causeway) an der Nordküste von Irland
ausmachen. – Ich besitze von diesem berühmtesten
aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die
zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich
eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbil-
dungen naturhist. Gegenstände
tab. 18. geliefert ha-
be. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Arti-
culation dieser Säulen eines der räthselhaftesten
und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
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[571/0575] Dunkellauchgrün, mit eigesprengten blaßberggrü- nen Nierchen, die dem Stein ein pockenartiges An- sehen geben. Fundort zumahl im Bayreuthischen und als Gerölle in der Durance bey Briançon. 32. Basalt, Beilstein. Aus dem schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche: von sehr ungleichem Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schieferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör- nern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entwe- der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht crystallisirt – s. oben S. 522. not. ***)]. Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht aneinander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert *); und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Säulenba- salts (nach Klaproth) = 16,75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9, 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Ei- senkalk, 0, 12 Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Was- ser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancherley andern Fossilien eingemengt, zu- mahl Olivin, Augit, Speckstein, Feldspath, Zeo- lith, basaltische Hornblende ꝛc. Uebergänge zumahl in Trapp, Tuffwacke und Lava; auch theils in den *) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basalt- säulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm (Giant’s Causeway) an der Nordküste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühmtesten aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbil- dungen naturhist. Gegenstände tab. 18. geliefert ha- be. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Arti- culation dieser Säulen eines der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.

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  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/575>, abgerufen am 22.11.2024.