Andere sind fast bloß den übrigen Thieren eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige Spuren davon finden, nähmlich die sogenannten Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er hinwiederum im ausschließlichen Besitze der Ver- nunft ist.
§. 35.
Der Instinct*) ist das Vermögen der Thiere, aus einem angebornen, unwillkührlichen, inneren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand- lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich ganz unüberlegt, bloß nach ursprünglichen Ge- setzen der Nothwendigkeit, und gleichsam maschi- nenmäßig vollzogen werden, wird durch zahlrei- che Bemerkungen erweislich, wie z. B., daß die Hamster auch todten Vögeln doch zuerst die Flü- gel zerbrechen, ehe sie weiter anbeißen; daß jun- ge Zugvögel, die man ganz einsam im Zimmer erzogen hat, doch im Herbst den innern Ruf zum Fortziehen fühlen, und im Käfich bey allem guten Futter und Pflege unruhig weiden.
*)Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe der Thiere. 4te Ausg. Hamb. 1798. 8.Dupont de Nemours in seinen Memoires sur differens sujetsetc. Par. 1807. 8. S. 147-373.
§. 34.
Andere sind fast bloß den übrigen Thieren eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige Spuren davon finden, nähmlich die sogenannten Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er hinwiederum im ausschließlichen Besitze der Ver- nunft ist.
§. 35.
Der Instinct*) ist das Vermögen der Thiere, aus einem angebornen, unwillkührlichen, inneren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand- lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich ganz unüberlegt, bloß nach ursprünglichen Ge- setzen der Nothwendigkeit, und gleichsam maschi- nenmäßig vollzogen werden, wird durch zahlrei- che Bemerkungen erweislich, wie z. B., daß die Hamster auch todten Vögeln doch zuerst die Flü- gel zerbrechen, ehe sie weiter anbeißen; daß jun- ge Zugvögel, die man ganz einsam im Zimmer erzogen hat, doch im Herbst den innern Ruf zum Fortziehen fühlen, und im Käfich bey allem guten Futter und Pflege unruhig weiden.
*)Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe der Thiere. 4te Ausg. Hamb. 1798. 8.Dupont de Nemours in seinen Mémoires sur différens sujetsꝛc. Par. 1807. 8. S. 147–373.
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§. 34.
Andere sind fast bloß den übrigen Thieren
eigen, so daß sich beym Menschen nur wenige
Spuren davon finden, nähmlich die sogenannten
Naturtriebe oder Instincte. Dagegen er
hinwiederum im ausschließlichen Besitze der Ver-
nunft ist.
§. 35.
Der Instinct *) ist das Vermögen der
Thiere, aus einem angebornen, unwillkührlichen,
inneren Drange, ohne allen Unterricht, von freyen
Stücken, sich zweckmäßigen, und zu ihrer und
ihres Geschlechts Erhaltung abzielenden Hand-
lungen zu unterziehen.
Daß diese wichtigen Handlungen wirklich
ganz unüberlegt, bloß nach ursprünglichen Ge-
setzen der Nothwendigkeit, und gleichsam maschi-
nenmäßig vollzogen werden, wird durch zahlrei-
che Bemerkungen erweislich, wie z. B., daß die
Hamster auch todten Vögeln doch zuerst die Flü-
gel zerbrechen, ehe sie weiter anbeißen; daß jun-
ge Zugvögel, die man ganz einsam im Zimmer
erzogen hat, doch im Herbst den innern Ruf
zum Fortziehen fühlen, und im Käfich bey allem
guten Futter und Pflege unruhig weiden.
*) Herm. Sam. Reimarus Betr. über die Triebe
der Thiere. 4te Ausg. Hamb. 1798. 8.
Dupont de Nemours in seinen Mémoires sur
différens sujets ꝛc. Par. 1807. 8. S. 147–373.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/55>, abgerufen am 22.11.2024.
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