me Einrichtung, daß sie einen beträchtlichen Theil des Jahrs, und zwar gerade die rauhesten Mo- nathe, da es ihnen schwer werden würde, für ihre Erhaltung zu sorgen*), in einem tiefen Winterschlaf zubringen. Sie verkriechen sich, wenn diese Zeit kommt, an sichere, schaurige Orte; und fallen mit einbrechender Kälte in eine Art von Erstarrung, aus der sie erst durch die erwärmende Frühlingssonne wieder erweckt werden. Diese Erstarrung ist so stark, daß die warmblü- tigen Thiere während dieses Todtenschlafs nur un- merkliche Wärme übrig behalten (- s. oben S. 19. -), und daß die Puppen vieler In- secten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung be- stehen, im Winter oft so durchfroren sind, daß sie, dem Leben des darin schlafenden Thieres un- beschadet, wie Eiszapfen oder Glas klingen, wenn man sie auf die Erde fallen läßt.
So viel bekannt, hält doch kein einziger Vogel, hingegen die mehresten Amphibien, Win- terschlaf.
§. 33.
Von den Seelenfähigkeiten sind man- che dem Menschen mit den mehresten übrigen Thieren gemein, wie z. B. die Vorstellungs- kraft, die Aufmerksamkeit, und so auch die beyden sogenannten innern Sinne, Gedächt- niß nähmlich, und Einbildungskraft.
*)"Ergo in hiemes aliis prouisum pabulum, aliispro cibo somnus."Plinius.
me Einrichtung, daß sie einen beträchtlichen Theil des Jahrs, und zwar gerade die rauhesten Mo- nathe, da es ihnen schwer werden würde, für ihre Erhaltung zu sorgen*), in einem tiefen Winterschlaf zubringen. Sie verkriechen sich, wenn diese Zeit kommt, an sichere, schaurige Orte; und fallen mit einbrechender Kälte in eine Art von Erstarrung, aus der sie erst durch die erwärmende Frühlingssonne wieder erweckt werden. Diese Erstarrung ist so stark, daß die warmblü- tigen Thiere während dieses Todtenschlafs nur un- merkliche Wärme übrig behalten (– s. oben S. 19. –), und daß die Puppen vieler In- secten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung be- stehen, im Winter oft so durchfroren sind, daß sie, dem Leben des darin schlafenden Thieres un- beschadet, wie Eiszapfen oder Glas klingen, wenn man sie auf die Erde fallen läßt.
So viel bekannt, hält doch kein einziger Vogel, hingegen die mehresten Amphibien, Win- terschlaf.
§. 33.
Von den Seelenfähigkeiten sind man- che dem Menschen mit den mehresten übrigen Thieren gemein, wie z. B. die Vorstellungs- kraft, die Aufmerksamkeit, und so auch die beyden sogenannten innern Sinne, Gedächt- niß nähmlich, und Einbildungskraft.
*)„Ergo in hiemes aliis prouisum pabulum, aliispro cibo somnus.“Plinius.
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me Einrichtung, daß sie einen beträchtlichen Theil
des Jahrs, und zwar gerade die rauhesten Mo-
nathe, da es ihnen schwer werden würde, für
ihre Erhaltung zu sorgen *), in einem tiefen
Winterschlaf zubringen. Sie verkriechen sich,
wenn diese Zeit kommt, an sichere, schaurige
Orte; und fallen mit einbrechender Kälte in eine
Art von Erstarrung, aus der sie erst durch die
erwärmende Frühlingssonne wieder erweckt werden.
Diese Erstarrung ist so stark, daß die warmblü-
tigen Thiere während dieses Todtenschlafs nur un-
merkliche Wärme übrig behalten (– s. oben
S. 19. –), und daß die Puppen vieler In-
secten, die zu gleicher Zeit ihre Verwandlung be-
stehen, im Winter oft so durchfroren sind, daß
sie, dem Leben des darin schlafenden Thieres un-
beschadet, wie Eiszapfen oder Glas klingen, wenn
man sie auf die Erde fallen läßt.
So viel bekannt, hält doch kein einziger
Vogel, hingegen die mehresten Amphibien, Win-
terschlaf.
§. 33.
Von den Seelenfähigkeiten sind man-
che dem Menschen mit den mehresten übrigen
Thieren gemein, wie z. B. die Vorstellungs-
kraft, die Aufmerksamkeit, und so auch
die beyden sogenannten innern Sinne, Gedächt-
niß nähmlich, und Einbildungskraft.
*) „Ergo in hiemes aliis prouisum pabulum, aliis pro
cibo somnus.“ Plinius.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/54>, abgerufen am 25.11.2024.
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