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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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den häufig mit dendritischen*) Zeichnungen (Moos-
achat, Dendrachat, Mochhastein
). Ueber-
haupt mehr oder weniger durchscheinend; von Fett-
glanz; meist ebenem Bruch; oft von mancherley
besonderer Gestalt, zumahl stalactitisch, oder in ur-
sprünglicher Nierenform, in Mandeln, Kugeln etc.
Letztere (im Vicentinischen) nicht selten mit ein-
geschlossenen Höhlungen, und in diesen zuweilen
Wassertropfen (Fr. Hydrocalcedoine); anderwärts
auch theils wie gehackt, zellig etc. auch mit Cristal-
lisations-Eindrücken [S. 522. not. *)], theils
auch in eigenthümlicher meist cubischer Crystallisa-
tion. Gewicht = 2615. Auch viele Chalcedone phos-
phoresciren, wenn sie an einander gerieben werden.
Gehalt eines Färber (nach Bergmann) = 84 Kie-
selerde, 16 Thonerde. Oft macht er Uebergänge in
Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häufig im Trapp.

2) Onyx.

Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft mit
scharf abwechselnden Schichten von milchblauem ge-
meinen Chalcedon (arabischer oder so genannter
blinder Sardonyx; ital. Niccolo.) Hauptgebrauch
bey den alten Römern zu Siegelsteinen.

3) Carneol, Corneol, Sarda.

Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe oder
Hornbraune, anderseits ins dunkelste Granatroth.
Von letzterer Art vor allen die köstliche antike Cor-
niola nobile
(Fr. cornaline de la vieille roche), die
mit auffallendem Lichte schwarzroth, mit durchfal-
lendem Lichte aber blutroth, wie ein böhmischer
Granat oder Pyrop, und fast eben so durchsichtig,
ihr Fundort aber jetzt unbekannt ist, und worin die

*) Diese dendritischen Zeichnungen sind (besonders bey
manchen orientalischen) zuweilen carneol und onyx-
farbig; häufigst scheinen sie hingegen vom Braun-
stein herzurühren; - manche isländische enthalten
aber auch ein grünes Gewebe, das selbst unter dem
Vergrößerungsglase vollkommen das Ansehen vom
Wasserfaden-Moos (Conferven) zu haben scheint.

den häufig mit dendritischen*) Zeichnungen (Moos-
achat, Dendrachat, Mochhastein
). Ueber-
haupt mehr oder weniger durchscheinend; von Fett-
glanz; meist ebenem Bruch; oft von mancherley
besonderer Gestalt, zumahl stalactitisch, oder in ur-
sprünglicher Nierenform, in Mandeln, Kugeln ꝛc.
Letztere (im Vicentinischen) nicht selten mit ein-
geschlossenen Höhlungen, und in diesen zuweilen
Wassertropfen (Fr. Hydrocalcedoine); anderwärts
auch theils wie gehackt, zellig ꝛc. auch mit Cristal-
lisations-Eindrücken [S. 522. not. *)], theils
auch in eigenthümlicher meist cubischer Crystallisa-
tion. Gewicht = 2615. Auch viele Chalcedone phos-
phoresciren, wenn sie an einander gerieben werden.
Gehalt eines Färber (nach Bergmann) = 84 Kie-
selerde, 16 Thonerde. Oft macht er Uebergänge in
Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häufig im Trapp.

2) Onyx.

Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft mit
scharf abwechselnden Schichten von milchblauem ge-
meinen Chalcedon (arabischer oder so genannter
blinder Sardonyx; ital. Niccolo.) Hauptgebrauch
bey den alten Römern zu Siegelsteinen.

3) Carneol, Corneol, Sarda.

Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe oder
Hornbraune, anderseits ins dunkelste Granatroth.
Von letzterer Art vor allen die köstliche antike Cor-
niola nobile
(Fr. cornaline de la vieille roche), die
mit auffallendem Lichte schwarzroth, mit durchfal-
lendem Lichte aber blutroth, wie ein böhmischer
Granat oder Pyrop, und fast eben so durchsichtig,
ihr Fundort aber jetzt unbekannt ist, und worin die

*) Diese dendritischen Zeichnungen sind (besonders bey
manchen orientalischen) zuweilen carneol und onyx-
farbig; häufigst scheinen sie hingegen vom Braun-
stein herzurühren; – manche isländische enthalten
aber auch ein grünes Gewebe, das selbst unter dem
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[535/0539] den häufig mit dendritischen *) Zeichnungen (Moos- achat, Dendrachat, Mochhastein). Ueber- haupt mehr oder weniger durchscheinend; von Fett- glanz; meist ebenem Bruch; oft von mancherley besonderer Gestalt, zumahl stalactitisch, oder in ur- sprünglicher Nierenform, in Mandeln, Kugeln ꝛc. Letztere (im Vicentinischen) nicht selten mit ein- geschlossenen Höhlungen, und in diesen zuweilen Wassertropfen (Fr. Hydrocalcedoine); anderwärts auch theils wie gehackt, zellig ꝛc. auch mit Cristal- lisations-Eindrücken [S. 522. not. *)], theils auch in eigenthümlicher meist cubischer Crystallisa- tion. Gewicht = 2615. Auch viele Chalcedone phos- phoresciren, wenn sie an einander gerieben werden. Gehalt eines Färber (nach Bergmann) = 84 Kie- selerde, 16 Thonerde. Oft macht er Uebergänge in Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häufig im Trapp. 2) Onyx. Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft mit scharf abwechselnden Schichten von milchblauem ge- meinen Chalcedon (arabischer oder so genannter blinder Sardonyx; ital. Niccolo.) Hauptgebrauch bey den alten Römern zu Siegelsteinen. 3) Carneol, Corneol, Sarda. Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe oder Hornbraune, anderseits ins dunkelste Granatroth. Von letzterer Art vor allen die köstliche antike Cor- niola nobile (Fr. cornaline de la vieille roche), die mit auffallendem Lichte schwarzroth, mit durchfal- lendem Lichte aber blutroth, wie ein böhmischer Granat oder Pyrop, und fast eben so durchsichtig, ihr Fundort aber jetzt unbekannt ist, und worin die *) Diese dendritischen Zeichnungen sind (besonders bey manchen orientalischen) zuweilen carneol und onyx- farbig; häufigst scheinen sie hingegen vom Braun- stein herzurühren; – manche isländische enthalten aber auch ein grünes Gewebe, das selbst unter dem Vergrößerungsglase vollkommen das Ansehen vom Wasserfaden-Moos (Conferven) zu haben scheint.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/539>, abgerufen am 22.11.2024.