Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.wohlthätigen Lichte*) gehört, als welcher Zug §. 177. Besonders merkwürdig ist aber die theils *) s. Placid. Heinrich's Petersburg. Preisschrift von der Natur und den Eigenschaften des Lichts. 1806. 4. **) Ein Beyspiel statt vieler von der Stärke dieses Zugs
nach dem Lichte: - In einem Keller, in welchem Wurzelwerk über Winter aufbewahrt worden, und der nur oben an einer Seite ein kleines Lichtloch hatte, war beym Ausräumen im Frühjahr unten in einem entgegengesetzten Winkel eine Kartoffel lie- gen geblieben, die nun einen Auslaufer getrieben hatte, der erst 20 Fest weit auf dem Boden hin, dann an der Wand in die Höhe und so gerade nach dem Lichtloche fortgerankt war. - S. die Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu Boston, Vol. II. P. I. p. 147.Vergl. auch Hrn. Legat. R. Bertuch's Beobachtungen an der Indianischen Kresse im all- gem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5. St. S. 226. u. f. wohlthätigen Lichte*) gehört, als welcher Zug §. 177. Besonders merkwürdig ist aber die theils *) s. Placid. Heinrich’s Petersburg. Preisschrift von der Natur und den Eigenschaften des Lichts. 1806. 4. **) Ein Beyspiel statt vieler von der Stärke dieses Zugs
nach dem Lichte: – In einem Keller, in welchem Wurzelwerk über Winter aufbewahrt worden, und der nur oben an einer Seite ein kleines Lichtloch hatte, war beym Ausräumen im Frühjahr unten in einem entgegengesetzten Winkel eine Kartoffel lie- gen geblieben, die nun einen Auslaufer getrieben hatte, der erst 20 Fest weit auf dem Boden hin, dann an der Wand in die Höhe und so gerade nach dem Lichtloche fortgerankt war. – S. die Memoirs of the American Academy of arts and sciences zu Boston, Vol. II. P. I. p. 147.Vergl. auch Hrn. Legat. R. Bertuch’s Beobachtungen an der Indianischen Kresse im all- gem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5. St. S. 226. u. f. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000040"> <text xml:id="blume_hbnatur_000040_2" n="2"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0489" xml:id="pb485_0001" n="485"/> wohlthätigen Lichte<note place="foot" n="*)"><p>s. <hi rendition="#g">Placid. Heinrich’s</hi> Petersburg. Preisschrift von<lb/> der Natur und den Eigenschaften des Lichts. 1806. 4.</p></note> gehört, als welcher Zug<lb/> bey weiten nicht bloß an den Sonnenblumen,<lb/> sondern fast an allen Gewächsen zu merken ist:<lb/> zumahl in Treibhäusern, wo sich oft die Blüthen<lb/> so sehr nach der Hellung an die Glasfenster drän-<lb/> gen, als ob sie dawider gepreßt wären<note place="foot" n="**)"><p>Ein Beyspiel statt vieler von der Stärke dieses <hi rendition="#g">Zugs</hi><lb/> nach dem Lichte: – In einem Keller, in welchem<lb/> Wurzelwerk über Winter aufbewahrt worden, und<lb/> der nur oben an einer Seite ein kleines Lichtloch<lb/> hatte, war beym Ausräumen im Frühjahr unten<lb/> in einem entgegengesetzten Winkel eine Kartoffel lie-<lb/> gen geblieben, die nun einen Auslaufer getrieben<lb/> hatte, der erst 20 Fest weit auf dem Boden hin,<lb/> dann an der Wand in die Höhe und so gerade nach<lb/> dem Lichtloche fortgerankt war. – S. die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Memoirs<lb/> of the American Academy of arts and sciences</hi></hi> zu<lb/><hi rendition="#g">Boston</hi>, <hi rendition="#aq">Vol</hi>. II. <hi rendition="#aq">P</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 147.</p><p>Vergl. auch Hrn. Legat. R. <hi rendition="#g">Bertuch’s</hi><lb/> Beobachtungen an der Indianischen Kresse im all-<lb/> gem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5. St. S.<lb/> 226. u. f.</p></note>. Fer-<lb/> ner bewegen sich manche Theile gewisser Gewäch-<lb/> se sehr lebhaft, wenn sie berührt werden; wie z.<lb/> B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (<hi rendition="#aq">mi-<lb/> mosa</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pudica</hi></hi>), oder der <hi rendition="#aq">auerrhoa</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">carambola</hi></hi>,<lb/> oder die vordern Blatt-Ansätze der Venus-Flie-<lb/> genfalle (<hi rendition="#aq">dionaea</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">muscipula</hi></hi>), welche, wenn sich<lb/> auch nur eine Mücke darauf setzt, augenblicklich<lb/> zusammenklappen und das Insect zerdrücken.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 177.</head><lb/> <p>Besonders merkwürdig ist aber die theils<lb/> ausnehmend lebhafte Bewegung, die zur Befruch-<lb/> tungszeit an den Geschlechtstheilen in vielen Zwit-<lb/> terblüthen bemerkt wird; da z. B. die Staubfä-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </text> </TEI> [485/0489]
wohlthätigen Lichte *) gehört, als welcher Zug
bey weiten nicht bloß an den Sonnenblumen,
sondern fast an allen Gewächsen zu merken ist:
zumahl in Treibhäusern, wo sich oft die Blüthen
so sehr nach der Hellung an die Glasfenster drän-
gen, als ob sie dawider gepreßt wären **). Fer-
ner bewegen sich manche Theile gewisser Gewäch-
se sehr lebhaft, wenn sie berührt werden; wie z.
B. die Blätter und Zweige des Fühlkrauts (mi-
mosa pudica), oder der auerrhoa carambola,
oder die vordern Blatt-Ansätze der Venus-Flie-
genfalle (dionaea muscipula), welche, wenn sich
auch nur eine Mücke darauf setzt, augenblicklich
zusammenklappen und das Insect zerdrücken.
§. 177.
Besonders merkwürdig ist aber die theils
ausnehmend lebhafte Bewegung, die zur Befruch-
tungszeit an den Geschlechtstheilen in vielen Zwit-
terblüthen bemerkt wird; da z. B. die Staubfä-
*) s. Placid. Heinrich’s Petersburg. Preisschrift von
der Natur und den Eigenschaften des Lichts. 1806. 4.
**) Ein Beyspiel statt vieler von der Stärke dieses Zugs
nach dem Lichte: – In einem Keller, in welchem
Wurzelwerk über Winter aufbewahrt worden, und
der nur oben an einer Seite ein kleines Lichtloch
hatte, war beym Ausräumen im Frühjahr unten
in einem entgegengesetzten Winkel eine Kartoffel lie-
gen geblieben, die nun einen Auslaufer getrieben
hatte, der erst 20 Fest weit auf dem Boden hin,
dann an der Wand in die Höhe und so gerade nach
dem Lichtloche fortgerankt war. – S. die Memoirs
of the American Academy of arts and sciences zu
Boston, Vol. II. P. I. p. 147.
Vergl. auch Hrn. Legat. R. Bertuch’s
Beobachtungen an der Indianischen Kresse im all-
gem. teutschen Garten-Magaz. 1804. 5. St. S.
226. u. f.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2016-07-22T12:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |