Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.wohnern erbaut, sondern vielmehr als einen ih- 67. Tvbipora. Röhren-Corall. Co- 1. Musica. das Orgelwerk. T. tubis fascicu- Solander tab. 27. Bloß in Ost- und Süd-Indien. 68. Madrepora. Stern-Corall. Co- *) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West- indien etc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3integral4 Jah- ren über und über mit Madreporen u. a. Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffli- che Hafen von Bantam nun großentheils von Co- rallen eingenommen. **) Viele vulkanische Inseln der Südsee, auch westin-
dische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden kön- nen, hat Capit. Cook auf seiner ersten Reise um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von Neu-Holland lange genug erfahren. wohnern erbaut, sondern vielmehr als einen ih- 67. Tvbipora. Röhren-Corall. Co- 1. Musica. das Orgelwerk. T. tubis fascicu- Solander tab. 27. Bloß in Ost- und Süd-Indien. 68. Madrepora. Stern-Corall. Co- *) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West- indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3∫4 Jah- ren über und über mit Madreporen u. a. Corallen dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffli- che Hafen von Bantam nun großentheils von Co- rallen eingenommen. **) Viele vulkanische Inseln der Südsee, auch westin-
dische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden kön- nen, hat Capit. Cook auf seiner ersten Reise um die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von Neu-Holland lange genug erfahren. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000040"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0459" xml:id="pb455_0001" n="455"/> wohnern erbaut, sondern vielmehr als einen ih-<lb/> nen angebornen Theil vorstellen, und sie daher<lb/> nicht etwa mit Bienen-Zellen, sondern eher mit<lb/> Schnecken-Schalen vergleichen: nur daß bey ih-<lb/> rer Fortpflanzung das junge Thier zugleich mit<lb/> seinem kalkigen Gehäuse vom alten wie ein Zweig<lb/> aus dem Stamme hervorgetrieben wird; und sich<lb/> daher beym schnellen Wachsthum<note place="foot" n="*)"><p>Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West-<lb/> indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3∫4 Jah-<lb/> ren über und über mit Madreporen u. a. Corallen<lb/> dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffli-<lb/> che Hafen von Bantam nun großentheils von Co-<lb/> rallen eingenommen.</p></note> und Ver-<lb/> mehrung dieser merkwürdigen Geschöpfe die un-<lb/> geheure Größe und Umfang derselben<note place="foot" n="**)"><p>Viele vulkanische Inseln der Südsee, auch westin-<lb/> dische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer<lb/> Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die<lb/> zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des<lb/> Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den<lb/> Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden kön-<lb/> nen, hat Capit. Cook auf seiner ersten Reise um<lb/> die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von<lb/> Neu-Holland lange genug erfahren.</p></note> erklä-<lb/> ren läßt.</p> <p rendition="#et">67. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Tvbipora</hi></hi>. Röhren-Corall</hi>. <hi rendition="#aq">Co-<lb/> rallium tubis cylindricis, cauis, erectis</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">parallelis</hi>.</p> <p rendition="#et2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Musica.</hi></hi> <hi rendition="#g">das Orgelwerk</hi>. <hi rendition="#aq">T. tubis fascicu-<lb/> latis combinatis: dissepimentis transuersis<lb/> distantibus</hi>.</p> <p><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Solander</hi></hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 27.</p> <p>Bloß in Ost- und Süd-Indien.</p> <p rendition="#et">68. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Madrepora</hi></hi>. Stern-Corall</hi>. <hi rendition="#aq">Co-<lb/> rallium cauitatibus lamelloso-stellatis</hi>.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [455/0459]
wohnern erbaut, sondern vielmehr als einen ih-
nen angebornen Theil vorstellen, und sie daher
nicht etwa mit Bienen-Zellen, sondern eher mit
Schnecken-Schalen vergleichen: nur daß bey ih-
rer Fortpflanzung das junge Thier zugleich mit
seinem kalkigen Gehäuse vom alten wie ein Zweig
aus dem Stamme hervorgetrieben wird; und sich
daher beym schnellen Wachsthum *) und Ver-
mehrung dieser merkwürdigen Geschöpfe die un-
geheure Größe und Umfang derselben **) erklä-
ren läßt.
67. Tvbipora. Röhren-Corall. Co-
rallium tubis cylindricis, cauis, erectis,
parallelis.
1. Musica. das Orgelwerk. T. tubis fascicu-
latis combinatis: dissepimentis transuersis
distantibus.
Solander tab. 27.
Bloß in Ost- und Süd-Indien.
68. Madrepora. Stern-Corall. Co-
rallium cauitatibus lamelloso-stellatis.
*) Ich weiß von Augenzeugen, daß man oft in West-
indien ꝛc. Schiffwrack auffischt, das binnen 3∫4 Jah-
ren über und über mit Madreporen u. a. Corallen
dicht bepflanzt ist. So ist auch der sonst so treffli-
che Hafen von Bantam nun großentheils von Co-
rallen eingenommen.
**) Viele vulkanische Inseln der Südsee, auch westin-
dische, wie z. B. Barbados, sind wie mit einer
Corallen-Rinde überzogen; und wie furchtbar die
zu einer unermeßlichen Höhe aus dem Boden des
Meeres emporrankenden Corallen-Stämme den
Seefahrenden in unkundigen Gegenden werden kön-
nen, hat Capit. Cook auf seiner ersten Reise um
die Welt an der von ihm entdeckten Ost-Küste von
Neu-Holland lange genug erfahren.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/459>, abgerufen am 20.07.2024. |