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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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wachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer
wiegt, als da sie eben aus dem Ey gekrochen war.
Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller,
so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß-
fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon
155 Mahl schwerer sind, als da sie aus dem Ey
kamen.

Theils haben diese Larven Füße, wie die
Raupen und Engerlinge: theils aber keine, wie
die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht.
Auch sind sie in diesem Zustande zur Fortpflan-
zung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich
bloß, und wachsen, und häuten sich mit unter
einige Mahl.

§. 141.

In der Gestalt, worein die Larve umgebil-
det wird, heißt sie Nymphe. Manche können
sich während dieses Zustandes herum bewegen,
auch Nahrungsmittel zu sich nehmen. Andere
hingegen verschließen sich als Puppe (chrysalis,
aurelia), und bringen diesen Theil ihres Lebens
in einem betäubenden Todesschlaf, ohne Nahrungs-
mittel, und ohne sich von der Stelle zu bewe-
gen, zu.

§. 142.

Allein während der Zeit, da das Geschöpf
so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver-
graben scheint, geht mit ihm selbst die große Pa-
lingenesie vor, daß es aus seinem Larvenstand
zum vollkommenen Insect (insectum de-

wachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer
wiegt, als da sie eben aus dem Ey gekrochen war.
Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller,
so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß-
fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon
155 Mahl schwerer sind, als da sie aus dem Ey
kamen.

Theils haben diese Larven Füße, wie die
Raupen und Engerlinge: theils aber keine, wie
die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht.
Auch sind sie in diesem Zustande zur Fortpflan-
zung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich
bloß, und wachsen, und häuten sich mit unter
einige Mahl.

§. 141.

In der Gestalt, worein die Larve umgebil-
det wird, heißt sie Nymphe. Manche können
sich während dieses Zustandes herum bewegen,
auch Nahrungsmittel zu sich nehmen. Andere
hingegen verschließen sich als Puppe (chrysalis,
aurelia), und bringen diesen Theil ihres Lebens
in einem betäubenden Todesschlaf, ohne Nahrungs-
mittel, und ohne sich von der Stelle zu bewe-
gen, zu.

§. 142.

Allein während der Zeit, da das Geschöpf
so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver-
graben scheint, geht mit ihm selbst die große Pa-
lingenesie vor, daß es aus seinem Larvenstand
zum vollkommenen Insect (insectum de-

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[304/0308] wachsene Weidenraupe 72,000 Mahl schwerer wiegt, als da sie eben aus dem Ey gekrochen war. Dagegen wachsen sie aber auch desto schneller, so daß z. B. die Maden der blauen Schmeiß- fliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 Mahl schwerer sind, als da sie aus dem Ey kamen. Theils haben diese Larven Füße, wie die Raupen und Engerlinge: theils aber keine, wie die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch sind sie in diesem Zustande zur Fortpflan- zung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich bloß, und wachsen, und häuten sich mit unter einige Mahl. §. 141. In der Gestalt, worein die Larve umgebil- det wird, heißt sie Nymphe. Manche können sich während dieses Zustandes herum bewegen, auch Nahrungsmittel zu sich nehmen. Andere hingegen verschließen sich als Puppe (chrysalis, aurelia), und bringen diesen Theil ihres Lebens in einem betäubenden Todesschlaf, ohne Nahrungs- mittel, und ohne sich von der Stelle zu bewe- gen, zu. §. 142. Allein während der Zeit, da das Geschöpf so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver- graben scheint, geht mit ihm selbst die große Pa- lingenesie vor, daß es aus seinem Larvenstand zum vollkommenen Insect (insectum de-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/308>, abgerufen am 23.11.2024.