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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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Pfund. Seine auf dem Rücken fast Daumens dicke
Haut ist doch selbst gegen Insectenstiche empfindlich;
gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan
des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athem-
hohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasser-
schöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul
zu stecken, und zu vielerley andern Verrichtungen,
statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang
ausstrecken, und bis zu anderthalb Ellen wieder ein-
ziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem bieg-
samen Haken versehen, und hiermit kann er unge-
mein feine, kunstreiche Handlungen verrichten, z. B.
Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere
Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w.
Seine Nahrung besteht vorzüglich aus Laub der
Bäume, Reis und andern Gräsern. Er schwimmt
mit ungemeiner Leichtigkeit selbst durch schnelle Strö-
me. Bey der Begattung soll er sich wie die mehr-
sten übrigen Säugethiere bespringen. Das neuge-
worfene Junge saugt mit dem Maule (nicht mit dem
Rüssel, wie viele gemeint haben). Ungefähr im
dritten, vierten Jahre kommen bey beyden Geschlech-
tern die zwey großen Stoßzähne zum Ausbruch, die
das Elfenbein geben. Sie werden wohl 7 bis 8
Fuß lang und einer derselben kann bis auf 200 Pfund
wiegen. Wahrscheinlich wird der Elephant auf 200
Jahre alt. Am häufigsten nutzt man ihn zum Last-
tragen, da er zum mindesten 20 Centner zu tragen,
und schwere Ballen etc. Berge hinauf zu wälzen im
Stande ist. Sein Gang ist gleichsam ein schnelles
Schieben der Beine, und dabey so sicher, daß er
auch auf ungebahnten Wegen doch nicht strauchelt.

2. Africanus. E. capite subrotundo, fronte con-
uexa, auriculis amplissimis; dentium molarium
corona
rhombis distincta.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. C.

Diese im mittlern und südlichen Africa einheimi-
sche Gattung, wird jetzt höchstens nur noch im In-
nern dieses Erdtheils als Hausthier gehalten, im übri-

Pfund. Seine auf dem Rücken fast Daumens dicke
Haut ist doch selbst gegen Insectenstiche empfindlich;
gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan
des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athem-
hohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasser-
schöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul
zu stecken, und zu vielerley andern Verrichtungen,
statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang
ausstrecken, und bis zu anderthalb Ellen wieder ein-
ziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem bieg-
samen Haken versehen, und hiermit kann er unge-
mein feine, kunstreiche Handlungen verrichten, z. B.
Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere
Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w.
Seine Nahrung besteht vorzüglich aus Laub der
Bäume, Reis und andern Gräsern. Er schwimmt
mit ungemeiner Leichtigkeit selbst durch schnelle Strö-
me. Bey der Begattung soll er sich wie die mehr-
sten übrigen Säugethiere bespringen. Das neuge-
worfene Junge saugt mit dem Maule (nicht mit dem
Rüssel, wie viele gemeint haben). Ungefähr im
dritten, vierten Jahre kommen bey beyden Geschlech-
tern die zwey großen Stoßzähne zum Ausbruch, die
das Elfenbein geben. Sie werden wohl 7 bis 8
Fuß lang und einer derselben kann bis auf 200 Pfund
wiegen. Wahrscheinlich wird der Elephant auf 200
Jahre alt. Am häufigsten nutzt man ihn zum Last-
tragen, da er zum mindesten 20 Centner zu tragen,
und schwere Ballen ꝛc. Berge hinauf zu wälzen im
Stande ist. Sein Gang ist gleichsam ein schnelles
Schieben der Beine, und dabey so sicher, daß er
auch auf ungebahnten Wegen doch nicht strauchelt.

2. Africanus. E. capite subrotundo, fronte con-
uexa, auriculis amplissimis; dentium molarium
corona
rhombis distincta.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. C.

Diese im mittlern und südlichen Africa einheimi-
sche Gattung, wird jetzt höchstens nur noch im In-
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[126/0130] Pfund. Seine auf dem Rücken fast Daumens dicke Haut ist doch selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athem- hohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasser- schöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu vielerley andern Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann ihn drey Ellen lang ausstrecken, und bis zu anderthalb Ellen wieder ein- ziehen. Am Ende ist derselbe, wie mit einem bieg- samen Haken versehen, und hiermit kann er unge- mein feine, kunstreiche Handlungen verrichten, z. B. Knoten aufknüpfen, Schnallen auflösen, mehrere Stücken Geld mit Einem Mahl aufheben u. s. w. Seine Nahrung besteht vorzüglich aus Laub der Bäume, Reis und andern Gräsern. Er schwimmt mit ungemeiner Leichtigkeit selbst durch schnelle Strö- me. Bey der Begattung soll er sich wie die mehr- sten übrigen Säugethiere bespringen. Das neuge- worfene Junge saugt mit dem Maule (nicht mit dem Rüssel, wie viele gemeint haben). Ungefähr im dritten, vierten Jahre kommen bey beyden Geschlech- tern die zwey großen Stoßzähne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben. Sie werden wohl 7 bis 8 Fuß lang und einer derselben kann bis auf 200 Pfund wiegen. Wahrscheinlich wird der Elephant auf 200 Jahre alt. Am häufigsten nutzt man ihn zum Last- tragen, da er zum mindesten 20 Centner zu tragen, und schwere Ballen ꝛc. Berge hinauf zu wälzen im Stande ist. Sein Gang ist gleichsam ein schnelles Schieben der Beine, und dabey so sicher, daß er auch auf ungebahnten Wegen doch nicht strauchelt. 2. Africanus. E. capite subrotundo, fronte con- uexa, auriculis amplissimis; dentium molarium corona rhombis distincta. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. C. Diese im mittlern und südlichen Africa einheimi- sche Gattung, wird jetzt höchstens nur noch im In- nern dieses Erdtheils als Hausthier gehalten, im übri-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/130>, abgerufen am 22.11.2024.