Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

acht Hörnern; und die arabischen und ägypti-
schen
mit dem großen, und wohl 40 Pfund schwe-
ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi-
schen
Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß, woll-
reich, mit kahlen kurzen Schwänzen; die Lünebur-
ger Heidschnucken hingegen klein, und beyde
Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezir-
keln haben mehrentheils statt der krausen Wolle
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch
überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon, das Muffelthier, (musimon, Büf-
fon's
mouflon.) C. cornibus arcuatis circum-
flexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland,
in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art
aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka,
und dann im nordwestlichen America. Letzteres ein
sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig starke und
schwere*) Hörner, und wird von einigen Naturfor-
schern für das Stammthier zu unserm Schaf ge-
halten.

3. +. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl.
the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis
carinatis.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran glänzenden
östlichen Gebirgen lebt, und in dessen Magen (so
wie bey manchen Gattungen von Antilopen) zuwei-
len der orientalische Bezoarstein gefunden
wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des
Bezoarbocks belegt worden**). - Die Hausziege
(- das wichtige Hausthier der alten Guanchen auf

*) Ein einzelnes und, nicht einmahl vollständiges der-
gleichen Horn im academischen Museum wiegt volle
9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.

acht Hörnern; und die arabischen und ägypti-
schen
mit dem großen, und wohl 40 Pfund schwe-
ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi-
schen
Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß, woll-
reich, mit kahlen kurzen Schwänzen; die Lünebur-
ger Heidschnucken hingegen klein, und beyde
Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezir-
keln haben mehrentheils statt der krausen Wolle
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch
überdieß lang herab hängende Ohren.

2. Ammon, das Muffelthier, (musimon, Büf-
fon’s
mouflon.) C. cornibus arcuatis circum-
flexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis.

v. Schreber tab. 268.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland,
in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art
aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka,
und dann im nordwestlichen America. Letzteres ein
sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig starke und
schwere*) Hörner, und wird von einigen Naturfor-
schern für das Stammthier zu unserm Schaf ge-
halten.

3. †. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl.
the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis
carinatis.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran glänzenden
östlichen Gebirgen lebt, und in dessen Magen (so
wie bey manchen Gattungen von Antilopen) zuwei-
len der orientalische Bezoarstein gefunden
wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des
Bezoarbocks belegt worden**). – Die Hausziege
(– das wichtige Hausthier der alten Guanchen auf

*) Ein einzelnes und, nicht einmahl vollständiges der-
gleichen Horn im academischen Museum wiegt volle
9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0120" xml:id="pb116_0001" n="116"/>
acht Hörnern; und die <hi rendition="#g">arabischen</hi> und <hi rendition="#g">ägypti-<lb/>
schen</hi> mit dem großen, und wohl 40 Pfund schwe-<lb/>
ren Fett-Schwanze, zu merken. Die <hi rendition="#g">ostfrisi-<lb/>
schen</hi> Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß, woll-<lb/>
reich, mit kahlen kurzen Schwänzen; die Lünebur-<lb/>
ger <hi rendition="#g">Heidschnucken</hi> hingegen klein, und beyde<lb/>
Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezir-<lb/>
keln haben mehrentheils statt der krausen Wolle<lb/>
schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch<lb/>
überdieß lang herab hängende Ohren.</p>
            <p rendition="#et2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ammon</hi></hi>, <hi rendition="#g">das Muffelthier</hi>, (<hi rendition="#aq">musimon</hi>, <hi rendition="#g">Büf-<lb/>
fon&#x2019;s</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">mouflon</hi></hi>.) C. <hi rendition="#aq">cornibus arcuatis circum-<lb/>
flexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis.</hi></p>
            <p>v. <hi rendition="#g">Schreber</hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 268.</p>
            <p>Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland,<lb/>
in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art<lb/>
aber (das <hi rendition="#g">Argali</hi>) in Sibirien bis Kamtschatka,<lb/>
und dann im nordwestlichen America. Letzteres ein<lb/>
sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig starke und<lb/>
schwere<note place="foot" n="*)"><p>Ein <hi rendition="#g">einzelnes</hi> und, nicht einmahl vollständiges der-<lb/>
gleichen Horn im academischen Museum wiegt volle<lb/>
9 Pfund.</p></note> Hörner, und wird von einigen Naturfor-<lb/>
schern für das Stammthier zu unserm Schaf ge-<lb/>
halten.</p>
            <p rendition="#et2">3. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hircus</hi></hi>, <hi rendition="#g">die Ziege</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la chevre</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the goat</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">C. mento barbato, cornibus arcuatis<lb/>
carinatis.</hi></p>
            <p>Die Hausziege scheint von dem <hi rendition="#aq">aegagrus</hi> abzustam-<lb/>
men, der im Caucasus und den daran glänzenden<lb/>
östlichen Gebirgen lebt, und in dessen Magen (so<lb/>
wie bey manchen Gattungen von Antilopen) zuwei-<lb/>
len der <hi rendition="#g">orientalische</hi> Bezoarstein gefunden<lb/>
wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des<lb/>
Bezoarbocks belegt worden<note place="foot" n="**)"><p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Pallas</hi></hi><hi rendition="#i">s<hi rendition="#aq">picileg. zoolog.</hi></hi> XI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 5. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2. 3.</p></note>. &#x2013; Die Hausziege<lb/>
(&#x2013; das wichtige Hausthier der alten Guanchen auf<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0120] acht Hörnern; und die arabischen und ägypti- schen mit dem großen, und wohl 40 Pfund schwe- ren Fett-Schwanze, zu merken. Die ostfrisi- schen Marsch-Schafe sind ungehörnt; groß, woll- reich, mit kahlen kurzen Schwänzen; die Lünebur- ger Heidschnucken hingegen klein, und beyde Geschlechter gehörnt. Die zwischen den Wendezir- keln haben mehrentheils statt der krausen Wolle schlichtes Ziegenhaar; und die in Südafrica noch überdieß lang herab hängende Ohren. 2. Ammon, das Muffelthier, (musimon, Büf- fon’s mouflon.) C. cornibus arcuatis circum- flexis subtus planiusculis, palearibus laxis pilosis. v. Schreber tab. 268. Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarey; eine verwandte, weit größere Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka, und dann im nordwestlichen America. Letzteres ein sehr schmackhaftes Wildbret, hat mächtig starke und schwere *) Hörner, und wird von einigen Naturfor- schern für das Stammthier zu unserm Schaf ge- halten. 3. †. Hircus, die Ziege. (Fr. la chevre. Engl. the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis carinatis. Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam- men, der im Caucasus und den daran glänzenden östlichen Gebirgen lebt, und in dessen Magen (so wie bey manchen Gattungen von Antilopen) zuwei- len der orientalische Bezoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Nahmen des Bezoarbocks belegt worden **). – Die Hausziege (– das wichtige Hausthier der alten Guanchen auf *) Ein einzelnes und, nicht einmahl vollständiges der- gleichen Horn im academischen Museum wiegt volle 9 Pfund. **) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/120
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/120>, abgerufen am 22.11.2024.