Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

30. Camelvs. Cornua nulla, labium lepo-
rinum,
pedes subbisulci*). Dentes primo-
res
inferiores 6 spathiformes; superiores 2;
laniarii distantes, superiores 3, inferiores 2.

1. Dromedarius, das gemeine Camel. (Fr. le
dromadaire
**). C. tofo dorsi vnico.

v. Schreber tab. 303.

Findet sich noch hin und wieder in Asien, zumahl
in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien,
wild, ist aber für den ganzen Orient und für das
nördliche und mittlere Africa das wichtigste Haus-
thier. (Das Schiff für die Wüsten - nennen es
die Araber.) Die gewöhnliche Last der Carawanen-
Camele ist gegen sechs Centner, und damit legen
sie täglich gegen vier deutsche Meilen zurück. Das
nutzbare Thier frißt dorniges Buschwerk, was in den
Wüsten in Menge wächst, und für kein anderes
Säugethier zur Nahrung taugt. Auch kann es,
wie versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang
erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein
Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem
Magen ziemlich unverändert erhalten soll. Beyde,
sowohl diese, als die folgende Gattung, haben eine
große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an
den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hin-
terfüßen, die ihnen zum Aufstemmen dienen, wenn
sie müde sind, und sich niederlegen.

2. Bactrianus, das Trampelthier. (Fr. le
chameau
. (Engl. the camel.) C. tofis dorsi duo-
bus.

v. Schreber tab. 304.

Im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in
ganzen großen Herden in Bessarabien etc. wird da-

*) III. B. Mosis Kap. XI. V. 4.
**) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hin-
gegen das Camel mit zwey Buckeln Dromedar ge-
nannt.

30. Camelvs. Cornua nulla, labium lepo-
rinum,
pedes subbisulci*). Dentes primo-
res
inferiores 6 spathiformes; superiores 2;
laniarii distantes, superiores 3, inferiores 2.

1. Dromedarius, das gemeine Camel. (Fr. le
dromadaire
**). C. tofo dorsi vnico.

v. Schreber tab. 303.

Findet sich noch hin und wieder in Asien, zumahl
in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien,
wild, ist aber für den ganzen Orient und für das
nördliche und mittlere Africa das wichtigste Haus-
thier. (Das Schiff für die Wüsten – nennen es
die Araber.) Die gewöhnliche Last der Carawanen-
Camele ist gegen sechs Centner, und damit legen
sie täglich gegen vier deutsche Meilen zurück. Das
nutzbare Thier frißt dorniges Buschwerk, was in den
Wüsten in Menge wächst, und für kein anderes
Säugethier zur Nahrung taugt. Auch kann es,
wie versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang
erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein
Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem
Magen ziemlich unverändert erhalten soll. Beyde,
sowohl diese, als die folgende Gattung, haben eine
große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an
den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hin-
terfüßen, die ihnen zum Aufstemmen dienen, wenn
sie müde sind, und sich niederlegen.

2. Bactrianus, das Trampelthier. (Fr. le
chameau
. (Engl. the camel.) C. tofis dorsi duo-
bus.

v. Schreber tab. 304.

Im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in
ganzen großen Herden in Bessarabien ꝛc. wird da-

*) III. B. Mosis Kap. XI. V. 4.
**) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hin-
gegen das Camel mit zwey Buckeln Dromedar ge-
nannt.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000040">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0118" xml:id="pb114_0001" n="114"/>
            <p rendition="#et">30. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Camelvs</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Cornua nulla, labium lepo-<lb/>
rinum,</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pedes subbisulci</hi></hi><hi rendition="#aq"><note place="foot" n="*)"><p>III. B. Mosis Kap. XI. V. 4.</p></note>. Dentes</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primo-<lb/>
res</hi></hi> <hi rendition="#aq">inferiores 6 spathiformes; superiores 2;</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">laniarii</hi></hi> <hi rendition="#aq">distantes, superiores 3, inferiores 2.</hi></p>
            <p rendition="#et2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Dromedarius</hi></hi>, <hi rendition="#g">das gemeine Camel</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">le<lb/>
dromadaire</hi></hi><hi rendition="#aq"><note place="foot" n="**)"><p>Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hin-<lb/>
gegen das Camel mit zwey Buckeln Dromedar ge-<lb/>
nannt.</p></note>. C. tofo dorsi vnico.</hi></p>
            <p>v. <hi rendition="#g">Schreber</hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 303.</p>
            <p>Findet sich noch hin und wieder in Asien, zumahl<lb/>
in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien,<lb/>
wild, ist aber für den ganzen Orient und für das<lb/>
nördliche und mittlere Africa das wichtigste Haus-<lb/>
thier. (Das Schiff für die Wüsten &#x2013; nennen es<lb/>
die Araber.) Die gewöhnliche Last der Carawanen-<lb/>
Camele ist gegen sechs Centner, und damit legen<lb/>
sie täglich gegen vier deutsche Meilen zurück. Das<lb/>
nutzbare Thier frißt dorniges Buschwerk, was in den<lb/>
Wüsten in Menge wächst, und für kein anderes<lb/>
Säugethier zur Nahrung taugt. Auch kann es,<lb/>
wie versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang<lb/>
erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein<lb/>
Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem<lb/>
Magen ziemlich unverändert erhalten soll. Beyde,<lb/>
sowohl diese, als die folgende Gattung, haben eine<lb/>
große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an<lb/>
den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hin-<lb/>
terfüßen, die ihnen zum Aufstemmen dienen, wenn<lb/>
sie müde sind, und sich niederlegen.</p>
            <p rendition="#et2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Bactrianus</hi></hi>, <hi rendition="#g">das Trampelthier</hi>. (<hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Fr</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">le<lb/>
chameau</hi></hi>. (<hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the camel.</hi></hi>) <hi rendition="#aq">C. tofis dorsi duo-<lb/>
bus.</hi></p>
            <p>v. <hi rendition="#g">Schreber</hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 304.</p>
            <p>Im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in<lb/>
ganzen großen Herden in Bessarabien &#xA75B;c. wird da-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0118] 30. Camelvs. Cornua nulla, labium lepo- rinum, pedes subbisulci *). Dentes primo- res inferiores 6 spathiformes; superiores 2; laniarii distantes, superiores 3, inferiores 2. 1. Dromedarius, das gemeine Camel. (Fr. le dromadaire **). C. tofo dorsi vnico. v. Schreber tab. 303. Findet sich noch hin und wieder in Asien, zumahl in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien, wild, ist aber für den ganzen Orient und für das nördliche und mittlere Africa das wichtigste Haus- thier. (Das Schiff für die Wüsten – nennen es die Araber.) Die gewöhnliche Last der Carawanen- Camele ist gegen sechs Centner, und damit legen sie täglich gegen vier deutsche Meilen zurück. Das nutzbare Thier frißt dorniges Buschwerk, was in den Wüsten in Menge wächst, und für kein anderes Säugethier zur Nahrung taugt. Auch kann es, wie versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zeit in seinem Magen ziemlich unverändert erhalten soll. Beyde, sowohl diese, als die folgende Gattung, haben eine große Schwiele vorn an der Brust, vier kleine an den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hin- terfüßen, die ihnen zum Aufstemmen dienen, wenn sie müde sind, und sich niederlegen. 2. Bactrianus, das Trampelthier. (Fr. le chameau. (Engl. the camel.) C. tofis dorsi duo- bus. v. Schreber tab. 304. Im mittlern Asien, bis gen Schina, zumahl in ganzen großen Herden in Bessarabien ꝛc. wird da- *) III. B. Mosis Kap. XI. V. 4. **) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hin- gegen das Camel mit zwey Buckeln Dromedar ge- nannt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2016-07-22T12:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/118
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/118>, abgerufen am 22.11.2024.