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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils
wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppig etc. Daher Uebergänge einerseits
in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen-
se
) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch
zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr-
lichen Sorten von bianco antico und unter diesen
vor allen der berühmte Parische, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.

2) Faseriger Kalkstein. (Fr. chaux carbona-
tee fibreuse et soyeuse
).

Meist weiß in mancherley Abstufungen; theils
mit Seidenglanz. Unter andern bey Clausthal
und Zellerfeld am Harz. Von vorzüglicher Schön-
heit aber bey Alstonmore in Northumberland,
wo er zu Ohrgehängen u. a. dergl. Schmuck ver-
arbeitet wird.

3) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert etc. in endloses Mannigfal-
tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg-
lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.;
vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca-
tello
, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B.
Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-
Marmor (cittadino ruderato, paesino, Ri-

scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils
wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppig ꝛc. Daher Uebergänge einerseits
in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen-
se
) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch
zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr-
lichen Sorten von bianco antico und unter diesen
vor allen der berühmte Parische, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.

2) Faseriger Kalkstein. (Fr. chaux carbona-
tée fibreuse et soyeuse
).

Meist weiß in mancherley Abstufungen; theils
mit Seidenglanz. Unter andern bey Clausthal
und Zellerfeld am Harz. Von vorzüglicher Schön-
heit aber bey Alstonmore in Northumberland,
wo er zu Ohrgehängen u. a. dergl. Schmuck ver-
arbeitet wird.

3) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert ꝛc. in endloses Mannigfal-
tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg-
lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.;
vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca-
tello
, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B.
Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-
Marmor (cittadino ruderato, paësino, Ri-

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[627/0645] scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden, theils schuppig ꝛc. Daher Uebergänge einerseits in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei- nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen- se) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr- lichen Sorten von bianco antico und unter diesen vor allen der berühmte Parische, durchscheinend wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben = 2837. 2) Faseriger Kalkstein. (Fr. chaux carbona- tée fibreuse et soyeuse). Meist weiß in mancherley Abstufungen; theils mit Seidenglanz. Unter andern bey Clausthal und Zellerfeld am Harz. Von vorzüglicher Schön- heit aber bey Alstonmore in Northumberland, wo er zu Ohrgehängen u. a. dergl. Schmuck ver- arbeitet wird. 3) Dichter Kalkstein (und Marmor). Als gemeiner Kalkstein meist grau in man- cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa- chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert ꝛc. in endloses Mannigfal- tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg- lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.; vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro- then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß, roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca- tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen- Marmor (cittadino ruderato, paësino, Ri-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/645>, abgerufen am 25.11.2024.