Hydrocalcedoine); anderwärts auch theils wie gebackt, zellig etc. auch mit Crystallisations-Ein- drücken [S. 550. not. *) theils auch in eigen- thümlicher, sowohl cubischer Crystallisation Ge- wicht = 2615. Auch viele Chalcedone phospho- resciren, wenn sie an einander gerieben werden. Gehalt eines Färöer (nach Bergmann) = 84 Kieselerde, 16 Thonerde. Oft macht er Ueber- gänge in Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häu- fig im Trapp.
2) Onyx.
Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft mit scharf abwechselnden Schichten von milch- blauen gemeinen Chalcedon (arabischer oder so genannter blinder Sardonyx; ital. Niccolo.) Hauptgebrauch bey den Römern zu Siegel- steinen.
3) Carneol, Corneol, Sarda.
Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe oder Hornbraune, anderseits ins dunkelste Gra- natroth. Von letzterer Art vor allen die köst- liche antike Corniola nobile (Fr. cornaline de la vieille roche), die mit auffallendem Lichte schwarzroth, mit durchfallendem Lichte aber blut- roth, wie ein böhmischer Granat oder Pyrop und fast eben so durchsichtig, ihr Fundort aber jetzt unbekannt ist, und worin die bey weiten größten Meisterwerke von alten griechischen und etruskischen Siegelsteinen oder Omtaglios gegra- ben sind.
Der indische Sardonyx woraus hingegen die köst- lichsten antiken Cameen gearbeitet sind, ist meist hornbrauner Carneol mit Chalcedonschichten.
Hydrocalcedoine); anderwärts auch theils wie gebackt, zellig ꝛc. auch mit Crystallisations-Ein- drücken [S. 550. not. *) theils auch in eigen- thümlicher, sowohl cubischer Crystallisation Ge- wicht = 2615. Auch viele Chalcedone phospho- resciren, wenn sie an einander gerieben werden. Gehalt eines Färöer (nach Bergmann) = 84 Kieselerde, 16 Thonerde. Oft macht er Ueber- gänge in Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häu- fig im Trapp.
2) Onyx.
Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft mit scharf abwechselnden Schichten von milch- blauen gemeinen Chalcedon (arabischer oder so genannter blinder Sardonyx; ital. Niccolo.) Hauptgebrauch bey den Römern zu Siegel- steinen.
3) Carneol, Corneol, Sarda.
Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe oder Hornbraune, anderseits ins dunkelste Gra- natroth. Von letzterer Art vor allen die köst- liche antike Corniola nobile (Fr. cornaline de la vieille roche), die mit auffallendem Lichte schwarzroth, mit durchfallendem Lichte aber blut- roth, wie ein böhmischer Granat oder Pyrop und fast eben so durchsichtig, ihr Fundort aber jetzt unbekannt ist, und worin die bey weiten größten Meisterwerke von alten griechischen und etruskischen Siegelsteinen oder Omtaglios gegra- ben sind.
Der indische Sardonyx woraus hingegen die köst- lichsten antiken Cameen gearbeitet sind, ist meist hornbrauner Carneol mit Chalcedonschichten.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000031"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0582"xml:id="pb564_0001"n="564"/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Hydrocalcedoine</hi></hi>); anderwärts auch theils wie<lb/>
gebackt, zellig ꝛc. auch mit Crystallisations-Ein-<lb/>
drücken [S. 550. <hirendition="#aq">not</hi>. *) theils auch in eigen-<lb/>
thümlicher, sowohl cubischer Crystallisation Ge-<lb/>
wicht = 2615. Auch viele Chalcedone phospho-<lb/>
resciren, wenn sie an einander gerieben werden.<lb/>
Gehalt eines Färöer (nach Bergmann) = 84<lb/>
Kieselerde, 16 Thonerde. Oft macht er Ueber-<lb/>
gänge in Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häu-<lb/>
fig im Trapp.</p><prendition="#indent-2">2) Onyx.</p><prendition="#l1em">Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft<lb/>
mit scharf abwechselnden Schichten von milch-<lb/>
blauen gemeinen Chalcedon (arabischer oder so<lb/>
genannter blinder Sardonyx; ital. <hirendition="#aq"><hirendition="#i"><choice><sic>Nicolo</sic><corrsource="#pbI_0001"type="corrigenda">Niccolo</corr></choice></hi></hi>.)<lb/>
Hauptgebrauch bey den Römern zu Siegel-<lb/>
steinen.</p><prendition="#indent-2">3) Carneol, Corneol, <hirendition="#aq">Sarda</hi>.</p><prendition="#l1em">Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe<lb/>
oder Hornbraune, anderseits ins dunkelste Gra-<lb/>
natroth. Von letzterer Art vor allen die köst-<lb/>
liche antike <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Corniola nobile</hi></hi> (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">cornaline de<lb/>
la vieille roche</hi></hi>), die mit auffallendem Lichte<lb/>
schwarzroth, mit durchfallendem Lichte aber blut-<lb/>
roth, wie ein böhmischer Granat oder Pyrop<lb/>
und fast eben so durchsichtig, ihr Fundort aber<lb/>
jetzt unbekannt ist, und worin die bey weiten<lb/>
größten Meisterwerke von alten griechischen und<lb/>
etruskischen Siegelsteinen oder Omtaglios gegra-<lb/>
ben sind.</p><prendition="#l1em">Der indische Sardonyx woraus hingegen die köst-<lb/>
lichsten antiken Cameen gearbeitet sind, ist meist<lb/>
hornbrauner Carneol mit Chalcedonschichten.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[564/0582]
Hydrocalcedoine); anderwärts auch theils wie
gebackt, zellig ꝛc. auch mit Crystallisations-Ein-
drücken [S. 550. not. *) theils auch in eigen-
thümlicher, sowohl cubischer Crystallisation Ge-
wicht = 2615. Auch viele Chalcedone phospho-
resciren, wenn sie an einander gerieben werden.
Gehalt eines Färöer (nach Bergmann) = 84
Kieselerde, 16 Thonerde. Oft macht er Ueber-
gänge in Quarz, Hornstein, Opal. Bricht häu-
fig im Trapp.
2) Onyx.
Rauchbraun, theils ins Schwarzblaue: oft
mit scharf abwechselnden Schichten von milch-
blauen gemeinen Chalcedon (arabischer oder so
genannter blinder Sardonyx; ital. Niccolo.)
Hauptgebrauch bey den Römern zu Siegel-
steinen.
3) Carneol, Corneol, Sarda.
Incarnatroth, einerseits bis ins Wachsgelbe
oder Hornbraune, anderseits ins dunkelste Gra-
natroth. Von letzterer Art vor allen die köst-
liche antike Corniola nobile (Fr. cornaline de
la vieille roche), die mit auffallendem Lichte
schwarzroth, mit durchfallendem Lichte aber blut-
roth, wie ein böhmischer Granat oder Pyrop
und fast eben so durchsichtig, ihr Fundort aber
jetzt unbekannt ist, und worin die bey weiten
größten Meisterwerke von alten griechischen und
etruskischen Siegelsteinen oder Omtaglios gegra-
ben sind.
Der indische Sardonyx woraus hingegen die köst-
lichsten antiken Cameen gearbeitet sind, ist meist
hornbrauner Carneol mit Chalcedonschichten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/582>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.