Der crystallisirte, eigentlich als doppelt sechs- seitige Pyramide, mit längerer oder kürzerer Zwischensäule, deren Flächen meist in die Quere feingestreift sind. (- tab. II. fig. 19. -). Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht, wenn man zwey Stücken im Finstern aneinan- der reibt.
Er begreifft zwey Hauptarten; nähmlich 1) den edlen und 2) den gemeinen Quarz.
1) Edler Quarz, Bergcrystall. (Fr. crystal de roche).
Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glas- glanz; flachmuschelichem Bruche; die Crystallen meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz fest- gewachsen; und dann theils in centnerschweren Crystallen (so zumahl in der Schweiz und auf Madagascar); oft aber auch lose, und rein aus- crystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End- spitzen; darunter besonders die kleinen, aber ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel- säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marmorschen Gespanschaft). Endlich auch häu- fig als Gerölle, theils von vorzüglicher Härte und Klarheit (so z. B. die ceilanischen Keys oder Kiesel.) - Sein specifisches Gewicht = 2653. Gehalt (nach Bergmann) = 93 Kieselerde, 6 Thonerde, 1 Kalkerde. - Nicht selten hält er fremdartige Fossilien eingeschlossen, z. B. Chlo- rit-Erde, Asbest, Strahlstein, Glimmer, Grau- braunsteinerz, Titanschörl etc.: zuweilen Wasser- tropfen. Selten findet er sich mit sechskantigen geraden hohlen Röhrchen durchzogen (so nahment- lich am St. Gotthardt).
1. Quarz.
Der crystallisirte, eigentlich als doppelt sechs- seitige Pyramide, mit längerer oder kürzerer Zwischensäule, deren Flächen meist in die Quere feingestreift sind. (– tab. II. fig. 19. –). Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht, wenn man zwey Stücken im Finstern aneinan- der reibt.
Er begreifft zwey Hauptarten; nähmlich 1) den edlen und 2) den gemeinen Quarz.
1) Edler Quarz, Bergcrystall. (Fr. crystal de roche).
Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glas- glanz; flachmuschelichem Bruche; die Crystallen meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz fest- gewachsen; und dann theils in centnerschweren Crystallen (so zumahl in der Schweiz und auf Madagascar); oft aber auch lose, und rein aus- crystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End- spitzen; darunter besonders die kleinen, aber ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel- säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marmorschen Gespanschaft). Endlich auch häu- fig als Gerölle, theils von vorzüglicher Härte und Klarheit (so z. B. die ceilanischen Keys oder Kiesel.) – Sein specifisches Gewicht = 2653. Gehalt (nach Bergmann) = 93 Kieselerde, 6 Thonerde, 1 Kalkerde. – Nicht selten hält er fremdartige Fossilien eingeschlossen, z. B. Chlo- rit-Erde, Asbest, Strahlstein, Glimmer, Grau- braunsteinerz, Titanschörl ꝛc.: zuweilen Wasser- tropfen. Selten findet er sich mit sechskantigen geraden hohlen Röhrchen durchzogen (so nahment- lich am St. Gotthardt).
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000031"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0578"xml:id="pb560_0001"n="560"/><prendition="#indent-1">1. Quarz.</p><prendition="#l1em">Der crystallisirte, eigentlich als doppelt sechs-<lb/>
seitige Pyramide, mit längerer oder kürzerer<lb/>
Zwischensäule, deren Flächen meist in die Quere<lb/>
feingestreift sind. (–<hirendition="#aq">tab</hi>. II. <hirendition="#aq">fig</hi>. 19. –). Er<lb/>
ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht,<lb/>
wenn man zwey Stücken im Finstern aneinan-<lb/>
der reibt.</p><prendition="#l1em">Er begreifft zwey Hauptarten; nähmlich 1) den<lb/>
edlen und 2) den gemeinen Quarz.</p><prendition="#l1em">1) Edler Quarz, Bergcrystall. (Fr. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">crystal<lb/>
de roche</hi></hi>).</p><prendition="#l1em">Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glas-<lb/>
glanz; flachmuschelichem Bruche; die Crystallen<lb/>
meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz fest-<lb/>
gewachsen; und dann theils in centnerschweren<lb/>
Crystallen (so zumahl in der Schweiz und auf<lb/>
Madagascar); oft aber auch lose, und rein aus-<lb/>
crystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End-<lb/>
spitzen; darunter besonders die kleinen, aber<lb/>
ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel-<lb/>
säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der<lb/>
marmorschen Gespanschaft). Endlich auch häu-<lb/>
fig als Gerölle, theils von vorzüglicher Härte<lb/>
und Klarheit (so z. B. die ceilanischen <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Keys</hi></hi> oder<lb/>
Kiesel.) – Sein specifisches Gewicht = 2653.<lb/>
Gehalt (nach Bergmann) = 93 Kieselerde, 6<lb/>
Thonerde, 1 Kalkerde. – Nicht selten hält er<lb/>
fremdartige Fossilien eingeschlossen, z. B. Chlo-<lb/>
rit-Erde, Asbest, Strahlstein, Glimmer, Grau-<lb/>
braunsteinerz, Titanschörl ꝛc.: zuweilen Wasser-<lb/>
tropfen. Selten findet er sich mit sechskantigen<lb/>
geraden hohlen Röhrchen durchzogen (so nahment-<lb/>
lich am St. Gotthardt).</p></div></div></div></body></text></TEI>
[560/0578]
1. Quarz.
Der crystallisirte, eigentlich als doppelt sechs-
seitige Pyramide, mit längerer oder kürzerer
Zwischensäule, deren Flächen meist in die Quere
feingestreift sind. (– tab. II. fig. 19. –). Er
ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht,
wenn man zwey Stücken im Finstern aneinan-
der reibt.
Er begreifft zwey Hauptarten; nähmlich 1) den
edlen und 2) den gemeinen Quarz.
1) Edler Quarz, Bergcrystall. (Fr. crystal
de roche).
Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glas-
glanz; flachmuschelichem Bruche; die Crystallen
meist mit dem einen Ende im Mutter-Quarz fest-
gewachsen; und dann theils in centnerschweren
Crystallen (so zumahl in der Schweiz und auf
Madagascar); oft aber auch lose, und rein aus-
crystallisirt, d. h. mit beyderseitigen End-
spitzen; darunter besonders die kleinen, aber
ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel-
säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der
marmorschen Gespanschaft). Endlich auch häu-
fig als Gerölle, theils von vorzüglicher Härte
und Klarheit (so z. B. die ceilanischen Keys oder
Kiesel.) – Sein specifisches Gewicht = 2653.
Gehalt (nach Bergmann) = 93 Kieselerde, 6
Thonerde, 1 Kalkerde. – Nicht selten hält er
fremdartige Fossilien eingeschlossen, z. B. Chlo-
rit-Erde, Asbest, Strahlstein, Glimmer, Grau-
braunsteinerz, Titanschörl ꝛc.: zuweilen Wasser-
tropfen. Selten findet er sich mit sechskantigen
geraden hohlen Röhrchen durchzogen (so nahment-
lich am St. Gotthardt).
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/578>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.